Da habe ich eine wesentlich bessere Theorie für eine erfolgreiche Revolution, die außerdem den Vorzug hat, wesentlich kürzer zu sein

Mephistopheles, Samstag, 20.11.2021, 18:58 (vor 882 Tagen) @ Gernot1854 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Samstag, 20.11.2021, 19:32

1. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Revolution ist, das der Regierung die Ideen ausgehen, wie sie ihre Herrschaft in Zukunft finanzieren möchte. Diese Ideenlosigkeit zeigt sich in extremster Form darin, wenn die Regierung die Untergebenen sogar bittet, ihr bei der Erschließung neuer Fonanzierungsquellen zu helfen. (Lezteres ist aber ncht unbedingt notwendig, manchmal ist die Ideenlosigkeit auch ohne diesen Offenbarungseid offensichtlich)

2. Wenn der Regierung die Ideen ausgehen, wie sie ihre künftige Herrschaft finanzieren möchte, dann schwindet die Loyalität der bewaffneten Truppen, die sie zur Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft benötigt. Sie gehorchen dann nicht mehr oder werden sogar fahnenflüchtig.
Deren persönliche Lebensplanung ist schließlich vollumfänglich vo der Finanzierungsplanung der Regierung abhängig. Wenn sie Angst banen müssen um ihr nächstes Salär und ihre Altersversorgung*), dann sind sie nicht mehr loyal.

3. Eine revolutionäre Situaton ist dann gegeben, wenn sich jemand findet, der glaubwürdig darstellen kann, wie er sich die zukünftige Finanzierung der Herrschaft vorstellt. Meist erschließt er andere Finanzquellen, die der alten Regierung aus ideologischen Gründen verschlossen waren.
Eine ganz wichtige Finanzquelle ist auch die Modernisierung des Landes durch Enteignung und Entrechtung der bisherign Herrscher.

Das ist alles.
Wer dise 3 Punkte begriffen hat, kann jederzeit eine erfolgreiche Revolution durchführen. Die Meinung der Bevölkerung ist völlig belanglos, weil sie werden immer den Sieger hofieren.

Beispiele gefällig?
1. Die französische Revolution erschloss als Finanzierungsquelle den Besitz des Adels und der Kirche, der in staatseigentum überführt wurde. Das hatte das Ancien Regime nicht geschafft. Dadurch schossen dieselben Truppen, die gegen die Pariser Bevölkerung einzusetzen, Ludwig XVI. gezögert hatte, ohne Bedenken unter Napoleon auf dieselbe Bevölkerung, weil Napoleon ihnen ihre Versorgung garantierte.
Durch den Code Zivil wurde eine Modernisierung der Gesellschaft bewirkt und damit gleichzeitig die künftige Finanzierung gesichert.
2. Die Oktoberrevolution in Russland enteignete den Adel und die orthodoxe Kirche. Das hatte die Zarenregierung nicht geschafft. Durch eine gewaltsam durchgesetzte Industrialisierung, also Modernisierung, wurden die Finanzierung sichergestellt.
3. Die Nazis enteigneten die Juden, wozu die Weimarer Republik nicht in der Lage war, und schufen damit die Finanzmittel ür die zukünftige Regierung. Gleichzeitig wurde die Gesellschafft erheblich gestrafft und damit modernisiert.
Die BRD enteignete, bei der Übernahme der DDr den DDR-Staat und schuf das Unternehmertum, das die DDR nicht kannte. Dadurch wurde gleichzeitig eine ganze Klsse von Steuerpflichtigen geschaffen, die es vordem nicht gegeben hatte (Steuern werden fast ausschlißlich von Unternehmern bezahlt. Die Lohnsteuer zahlen Unternehmer, niemals die Arbeiter).

*) Das mit der Sicherstellung des nächsten Salärs und der Altersversorgung ihrer Bediensteten hat die BRD-Regierung ja gerade noch begriffen. Was sie nicht begriffen hat, ist, das es völlig sinnlos ist, irgendwelchen Sesselfurzern eine Altersversorgung zu garantieren. Das wird ihr das Genick brechen. Wenn man so was macht, dann ausschließlich bewaffneten Kräften, was die Preußenkönige bei einführung des Berufsbeamtentums sehr wohl noch wussten.
Auch die Adligen in Frankreich hatten früher eine Funktion. Sie waren nämlich das Miltär, auf das der französishe König sich stützte. Sie behielten jedoh ihre Privilegien bei, nahdem sie ihre Funktion längst verloren hatten.
Ebenso die Kirche. Die Geistlihen waren nämlih die einzigen, die schreiben konnten und mit denen man das Reich verwalten konnte. Ohne die Taufbücher der Kirche hätte der französishe König gar nicht gewiússt, wer alles steuerpflichtig war, Und das waren auch die einzigen, die die Kinder unterrichten konnten. Außerdem war die Kirche die einzige Sozialeinrichtung. Die Privilegien das Kirche waren also wohlbegründet, is der stat Unterricht, Bilung und Sozialarbit alles an sich zog. Damit verloren die Privilgien der Kirche ihre Begründung.


Gruß Mephistopheles


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