Zivilisations-Theorie
Die folgenden 29 Thesen fassen die Grundlagen der menschlichen Zivilisation zusammen. Sie sollen in Kurzform erklären, wie unsere heutige Zivilisation entstand und wie ihre wesentlichen Aspekte, insbesondere Geld und Machtausübung, funktionieren. Darüber hinaus wird hier aber auch ein Ausblick darauf gegeben, wie wir diese seit nun mehr als zehntausend Jahren andauernde Epoche beenden und unsere Zivilisation auf eine neue Ebene heben können.
1. Alle Menschen sind von Natur aus frei. Eine erfolgreiche menschliche Gesellschaft beruht stets auf der Grundregel „Vom freiwilligen Tausch von Freiheit gegen Sicherheit“ und wird mittels der unter Punkt 2 erläuterten impliziten Vereinbarung, dem Zivilisationspakt, begründet. Aus einer oder mehreren menschlichen Gesellschaften kann eine menschliche Zivilisation hervorgehen. (Seite 39)
2. Eine gewaltbereite Mafia wird zur herrschenden Obrigkeit, indem sie von der in ihrem Gebiet lebenden friedliebenden Bevölkerung (den Untertanen) unter Androhung von Strafe regelmäßig wiederkehrende Abgaben verlangt. Im Gegenzug gewährt die Obrigkeit den Untertanen Freiheit sowie auf ihrem Territorium im gemeinsamen Interesse Schutz vor jeglicher von außen oder innen kommender Bedrohung. (Seite 39)
3. Die Untertanen zahlen wiederkehrend Abgaben an die Obrigkeit ihres Gebietes, um von dieser Sicherheit zu bekommen und in deren Territorium in relativer Freiheit und Autonomie leben zu können. So können sie ihr Leben eigenständig planen und ihre Lebensgrundlage stetig verbessern. (Seite 40)
4. Die Obrigkeit wird von ihren Untertanen, also der auf ihrem Gebiet lebenden Bevölkerung, nach ihrem Belieben regelmäßig wiederkehrend Abgaben einziehen. Wenn (aber auch damit) diese Abgaben von den Untertanen geleistet werden (können), werden diese von der Obrigkeit angemessen vor Gewalt von innen und außen beschützt und es wird ihnen Freiheit und Autonomie gewährt. Halten sich die Untertanen nicht an diese Abmachung, werden sie von der Obrigkeit bestraft. (Seite 40)
5. Damit sie ihre Abgaben termingerecht abliefern können, sind die Untertanen dazu gezwungen, die Abgabegüter zu beschaffen, also dafür zu arbeiten. Die Ausprägung und Handhabung des von der Obrigkeit festgelegten Abgabeguts (Geld) hat entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Arbeitsprozesse und -ergebnisse sowie auf den Erfolg der gesellschaftlichen Entwicklung im Ganzen. (Seite 40)
6. Gesellschaften können erblühen oder leiden und untergehen. Das Schicksal einer Gesellschaft hängt davon ab, welches Abgabegut (Geld) die Obrigkeit festlegt, wie sie die Nachfrage und die Verteilung desselben regelt und ob und wie weitgehend sie ihren Untertanen die vereinbarte Freiheit gewährt. Dabei gibt es natürliche Gesetze, die einzuhalten sind. (Seite 41)
7. Die natürlichen Gesetzmäßigkeiten des Geldes (Abgabeguts) sind den Obrigkeiten bis heute weltweit weitestgehend unbekannt. Diese Gesetzmäßigkeiten begrenzen die Existenz schlecht handelnder Obrigkeiten und selbige wurden und werden stets beim Untergang der Gesellschaft freiwillig oder mit Gewalt durch eine neue Obrigkeit ersetzt. Die Untertanen bleiben davon mehrheitlich relativ unbetroffen, solange sie hinreichend autonom sind. (Seite 42)
8. Der Zivilisationspakt erweitert das irdische Ökosystem um den zivilisatorischen Aspekt. Der Begriff „Ökosystem“ ist dabei von größter Relevanz. Denn die Gesetze der Zivilisations-Theorie und insbesondere die des Geldes steuern das Überleben und die kontinuierliche Verbesserung von Gesellschaften und Zivilisationen. Werden sie nicht berücksichtigt, folgt wie bei der jeder natürlichen Auslese die Auslöschung. (Seite 42)
9. Die USA und die EU werden untergehen, weil ein zentrales Gesetz des Geldes lautet, dass Geld in großen Währungsräumen langfristig gesehen technisch nicht funktionieren kann. Die Anzeichen des nahen und unvermeidbaren Untergangs sind bereits überall erkennbar. Die Ursachen dafür sind anhand der natürlichen Gesetze des Geldes leicht zu erklären. Die von den bisherigen Eliten geplanten Auswege sind kontraproduktiv und verschlimmern die Lage. (Seite 178)
10. Unternehmer, Unternehmen und ihre angestellten Mitarbeiter leben im Ökosystem der Zivilisation in der freien Wildbahn. Sie genießen, repräsentieren und realisieren im Rahmen der freien Wirtschaft die gesellschaftliche Freiheit. Außer der physischen Sicherheit kennen sie keine Sicherheit. Denn ihnen droht ständig der wirtschaftliche Untergang. (Seite 202)
11. Lebewesen sind autonom, wenn sie ihre Lebensgrundlagen angstfrei beherrschen und dauerhaft lernbereit sind, um ihre Autonomie zu verteidigen. Beherrschen bedeutet dabei: Sie wissen, welches ihre Lebensgrundlagen sind. Sie können ihre Lebensgrundlage dauerhaft sichern, sie planen ihr Leben vorausschauend und sie sind geübt im Überlebenskampf in einer freien Umgebung, die ihre Lebensgrundlage jederzeit bedrohen kann. (Seite 202)
12. Menschen sind frei, wenn sie mit Herz und Verstand einen Konsens erleben, bei dem ihre Selbstbestimmung von allen anderen Menschen emotional und rational anerkannt wird und wenn sie ihre eigene Selbstbestimmung der berechtigten Selbstbestimmung anderer mit Herz und Verstand unterordnen. Die Freiheit der Menschen kann erweitert werden, wenn in einem emotionalen und rationalen Konsens die Selbstbestimmung gemeinsam weiter eingeschränkt wird. In diesem Fall wird freiwillig etwas Freiheit aufgegeben, um gemeinsam mehr Freiheit zu gewinnen. (Seite 203)
13. Nur in Freiheit können sich Lebewesen in der Natur die ständige angespannte Aufmerksamkeit erhalten, die notwendig ist, um lernbereit zu sein (bzw. zu bleiben) und so ihre Autonomie dauerhaft verteidigen zu können. Ohne Freiheit wird ihre Aufmerksamkeit sinken, ihre Lernbereitschaft schwinden, ihr Vorausdenken abnehmen und sie werden untergehen. (Seite 204)
14. Weil Geld einen Zwang erzeugt, der unsere naturbedingte, ständige Aufmerksamkeit um eine künstliche, auf die Zukunft ausgerichtete Dimension erweitert, wurde es zum Motor der Menschheits-Entwicklung. Die Macht, die Geld über uns Menschen ausübt, unterscheidet uns von den Tieren. (Seite 204)
15. Gesellschaften erlauben es uns, unsere individuelle Autonomie auf eine größere Gruppe zu übertragen und so in der größeren Gemeinschaft schneller und besser zu lernen, aufmerksamer zu sein und unsere Entwicklung besser zu planen und voranzutreiben. (Seite 205)
16. Gesellschaften, die ihre Freiheit verlieren, verlieren ihre ständige angespannte Aufmerksamkeit und werden untergehen. (Seite 205)
17. Gesellschaften, die ihre Obrigkeit verloren/beseitigt haben, verloren den Abgabezwang und damit die Planungs- und Arbeitsnotwendigkeit und sind (deshalb) bislang immer untergegangen. (Seite 205)
18. Wenn man die natürlichen Gesetzmäßigkeiten des Geldes versteht, wird erkennbar, wann beim gesellschaftlichen Untergang die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, dass die gesamte Zivilisation mit all ihrem Wissen untergeht: Wenn die Autonomie der Menschen nicht mehr in sich selbst oder regional begründet ist, sondern auf der Gesellschaft basiert, werden alle Menschen ohne strikte regionale Autonomie beim Untergang der Gesellschaft sterben. So sind alle bisherigen Zivilisation mit all ihrem Wissen untergegangen. (Seite 206)
19. Wenn Zivilisationen untergehen, fallen Menschen auf das Niveau der Tiere zurück. Anders als diese haben sie auf sich allein gestellt ohne Kenntnisse und Training jedoch keinerlei Überlebenschancen. (Seite 206)
20. Anzeichen für den fernen Kollaps sind geringe Arbeitslosigkeit und beginnende Staatsverschuldung. Der Untergang nähert sich mit hohen Umweltschutz-Abgaben, Vermögenskonzentration, schlechter werdenden Bildungsergebnissen und verfallender Infrastruktur. Der Untergang ist ganz nah, wenn Denk- und Sprechverbote erteilt sowie einzelne Handlungsweisen direkt vorgeschrieben werden. (Seite 208)
21. Wenn der Wettbewerb zwischen benachbarten Obrigkeiten hoch ist, geht es den Untertanen besser. Dann werden die Freiheiten größer sein und die Leistungsfähigkeit und Stabilität der Gesellschaften ebenfalls. Der Ruf nach einer starken Obrigkeit schadet jeder Gesellschaft. (Seite 211)
22. Alle Menschen sind völlig frei, immer. Sie können freiwillig in freier Selbstbestimmung definierte Teile ihrer persönlichen Freiheit in Sicherheit und gemeinsame Freiheit umtauschen. (Seite 332)
23. Es gibt bisher weltweit keine Verfassung und kein Grundgesetz, in dem Menschen in freier Selbstbestimmung ihre Rechte aufgegeben haben, um sie auf Regierungen oder Parlamente zu übertragen. Deshalb besitzt keine demokratische Regierung und kein Parlament mehr Legitimität als die Kaiser vergangener Tage. Demokratische Regierende meinen, ihre Rechte aufgrund einer Selbstermächtigung zu besitzen. Das ist schlicht falsch, genauso wie es zuvor bei den Kaisern falsch war. Damals wie heute hat es etwas gedauert, bis wir Menschen das bemerkt haben. (Seite 332)
24. Weil für die Obrigkeit keine Notwendigkeit existiert, auf Feedback seitens der Untertanen zu achten, wird dieses Feedback von fast allen Vertretern nur einmal wirklich wahrgenommen, nämlich in dem Moment, in dem ihr Untergang da ist. (Seite 346)
25. Die Untertanen der freien Wirtschaft sind dazu gezwungen, sich schnell zu entwickeln und anzupassen. Wenn die Obrigkeit mit deren Lern-Geschwindigkeit grundsätzlich nicht mehr mithalten kann, muss das Herrschaftssystem verändert werden. (Seite 360)
26. Wenn wir Menschen alle, im Konsens, ab sofort in freier Selbstbestimmung wechselseitig von uns allen Abgaben verlangen, um damit das Gemeinwohl zu finanzieren, dann brauchen wir keine parasitäre Obrigkeit mehr. Wir erweitern damit unsere Freiheit im Sinne unserer Definition und können auf diesem Weg eine völlig neue Entwicklungsstufe erreichen. (Seite 366)
27. Wenn gemeinschaftliche Aufgaben dezentral bezahlt werden, ist Korruption ausgeschlossen, weil diese immer nur dann existieren kann, wenn Wenige über das Geld von Vielen entscheiden. (Seite 367)
28. Wenn es keine parasitäre Obrigkeit mehr gibt, wird es keine Kriege mehr geben, denn nur die Obrigkeit und deren Freunde profitieren, wenn Nachbarländer ausgeraubt werden und nach einer Eroberung mehr Geld in die Steuerkasse fließt. Soldaten tragen das Risiko, bekommen einen kärglichen Lohn und vielleicht ein paar Orden. Das haben wir und unsere Nachbarn nicht verdient. (Seite 367)
29. Die Risiken für unsere Zivilisation bleiben sehr hoch, denn die bisherigen Politiker haben uns ein Desaster hinterlassen. Das Geld- und das Rentensystem sowie die Verkehrs- und Energieinfrastruktur stehen vor dem Kollaps. Jeder Umstieg wird hart werden, aber sollten wir jetzt nicht für unsere Freiheit kämpfen, werden wir untergehen. Untergang oder Freiheit – wir haben die Wahl! (Seite 367)
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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.