Game Over = Great Reset - Wer wird Widerstand leisten?
In diesem Beitrag möchte ich noch einmal zusammenfassen, wie ich zu der Annahme des Auseinanderbrechens der EU gekommen bin und welche Kräfte im Hintergrund das Auseinanderdriften beschleunigen. Ich möchte hier nicht alle wirtschaftlichen Details des Great Resets betrachten, dies wurde von anderer Stelle schon zur genüge getan.
1.Eigennützige Bruderliebe
Nach dem Fall des ‚Eisernen Vorhangs‘ entdeckte die westliche Elite ihre Liebe zu unseren ‚östlichen‘ Brüdern wieder. Unser Wirtschaftssystem ist auf permanente Expansion getrimmt, es kann nur gedeihen in dem es sich territorial, technisch und ideologisch ständig erweitert und erneuert. Um dem System Nachschub an (billigen) Arbeitskräften und neuen Konsumenten zu liefern wurden die als Europäer betrachteten ehemaligen Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes mit dem Versprechen eines Eintritts zur EU geködert. Dies gipfelte ziemlich schnell - Zeithorizont von ca. 15 Jahren - in der sogenannten EU-Osterweiterung. Eine Integration in die westeuropäische (Werte-) Gemeinschaft viel denkbar leicht, es gab eine europäische Identität und Werte die West und Ost trotz zweier unterschiedlicher politischer Systeme verband. Beispielsweise der Christliche Glaube, die Werte der Aufklärung und des Humanismus‘ und der Glaube an die Zivilisation, ergo die Problemlösung durch technischen Fortschritt.
Der Osten, der so erweiterten EU, - gebeutelt - durch Jahrzehnte lange Misswirtschaft im Kommunismus, konnte erst durch die Aufnahme in die Europäische Union wirtschaftlich erneuern-
Ähnlich wie das föderale Konstrukt Deutschland, funktioniert die Europäische Union nur durch Umverteilung der Leistungsfähigkeit von stark zu schwach, reich zu arm, oder nie kommunistisch zu ehemals kommunistisch. In Deutschland hat das Kind den Namen „Länderfinanzausgleich“ bekommen, hier zahlen die starken Bundesländer - allen voran Bayer, Baden Württemberg und Hessen für die restlichen 13 Bundesländer. Mit Stilblüten wie kostenloser Kinderbetreuung in Berlin (= Nettoempfänger) und kostenpflichtiger Kinderbetreuung in Bayern (=Nettozahler). Ähnlich funktioniert die EU, es gibt Nettozahler und Nettoempfänger.
Die Führer der Ostländer nutzten diese Zahlungen der EU um ihre durch den Kommunismus völlig desolate Infrastruktur auf den Stand der Zeit zu bringen. Während die alten EU Länder mit ihrem Scheckbuch Politik betreiben und sich in aller Welt engagieren, nutzten die neuen Mitglieder eigene Mittel und vor allem EU-Mittel zur Verbesserung der Lebensqualität im jeweiligen Land.
2. Distanzierung - Zeit der Adoleszenz
Die aus Jahrhunderten entwachsenen genuinen europäischen Werte haben eine gesamteuropäische Integration - trotz unterschiedlicher politischer Systeme - binnen kürzester Zeit ermöglicht.
Eine funktionierende (geopolitische) Gemeinschaft weist folgende Merkmale auf:
- Gegenseitige wirtschaftliche Unterstützung
- Homogenität der Bevölkerung
- Gemeinsame Myten, Werte und Identität
Über Jahrzehnte hatten diese Merkmale bestand, doch seit ca. 15 Jahren werden alte Myten, Werte und die europäische Identität durch etwas Neues ersetzt.
Vor allem die aus Epoche der Aufklärung entstandenen Werte Toleranz, Gleichheit und Freiheit wurden und werden von den westlichen Eliten seit der Jahrtausendwende umgedeutet, hin zur ultimativen Gleichheit. Diese ultimative Gleichheit wird flankiert durch die totale Toleranz gegenüber alles und jedem. Besonders Minderheiten sollen sich dem Schutz der EU sicher sein. Mit Auswüchsen wie dem ‚Dritten Geschlecht‘, das sich Schätzungen zur Folge ca. 150 Menschen in Deutschland eintragen ließen.
Die Bevölkerung des Ostens, als gelernte Kommunisten, haben während den Jahrzehnten der Unterdrückung ein feines Gespür für Totalitarismus entwickelt. Sie haben wie der berühmte Bluthund ein Näschen für gesellschaftliche Umwälzungen mit diktatorischen Zügen entwickelt. Diese haben sich ähnlich wie die ‚German Angst‘ vor Hyperinflation tief in das Kollektive Gedächtnis eingebrannt. Deshalb scheint es kaum verwunderlich, dass die EU mit ihren neuen Werten der totalen Toleranz, Gleichheit, Buntheit und Weltoffenheit dort auf nur wenig Gegenliebe stößt.
3.Trennung? - Unüberbrückbare Differenzen
Der Konflikt zwischen den Ostländern und der Europäischen Union schwelt schon länger verdeckt vor sich hin. Anfangs mit gegenseitigen Sticheleien oder der Drohung Zahlungen aus Brüssel zu sperren, später mit mehr Rauchentwicklung durch die Bewertung der Rechtsstaatlichkeit ihrer beiden Mitgliedsländer Seitens der EU.
Verdeckt begann vor einiger Zeit auch die Entfremdung der Institution Europa und ihren ehemaligen Musterschülern. Während der Ära des Kommunismus‘ konnten sich die Menschen ihre europäisch-christliche Identität und Werte erhalten, diese Identität soll nun durch die universellen Werte der Vielfalt und Toleranz ersetzt werden.
!!!Mit dem angesrebten wirtschaftlichen Great Reset geht gleichzeitig ein Great Reset der Werte einher!!
Diese neuen Werte konnten nur in einer Zeit des überbordenden Wohlstandes entstehen. Keine Gesellschaft der Ressourenknappheit könnte sich Werte leisten, die das (abstrakte) Wohl eines Unbekannten über das eigene stellt. Wie Ian Morris in Beute, Ernte, Ölausführt erschaffen Menschen mittels der vorliegenden Energiequellen jeweils die Wertevorstellungen die für ihre Ära zweckdienlich sind. Vielleicht ändern sich die Werte gerade, da wir uns von einer Wertegesellschaft des Öls hin zu einer Wertegesellschaft der regenerativen Energien entwickeln. Aber dies möchte ich nur der Vollständigkeit halber am Rande erwähnt haben, eventuell wird dieser Theorie in Zukunft ein eigener Faden gewidmet.
(Insbesondere) Für Deutsche nur schwer vorstellbar - im Osten der EU besinnen sich die Menschen sehr stark auf ihre kulturelle Vergangenheit, die daraus entstandenen Werte und das Christentum als gesellschaftlichen, generationsübergreifenden Kitt. Kindern wird schon im Kindergarten die jeweilige Landesgeschichte und die eigene Ethnie betreffenden Heldensagen beigebracht, man ist sich stets seiner Geschichte und Werte bewusst.
Genau hier verläuft nun die Bruchlinie zwischen West und Ost, neo-kommunistisch und konservatorisch. Die Länder des Ostens formieren sich gerade unter eigenen Zusammenschlüssen:
Integration Serbiens in die EU
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, birgt die zunehmende Einbeziehung von Serbien in geopolitsche Überlegungen eine gewisse Brisanz. Denn Serbien hat - historisch und wertetechnisch - einen sehr guten Draht zu Russland. Russland ebenfalls ein Land, das sich auf seine historsch gewachsenen Werte nach einer Ära des Kommunismus zurück besinnt. Russland aufgrund seines Rohstoffreichtums, fortschrittlichen Rüstungs- und IT-Bereichs ein ernstzunehmendes Gegengewicht zur EU mit ihren faulen Werten.
Ich bin der Meinung, dass kulturelle Werte auf Dauer eine stärkere Bindung darstellen, als z. B. wirtschaftliche Vorherrschaft. Deshalb kann es Aufgrund der Bestrebungen der EU-Ostländern die Zusammenarbeit zu intensivieren, der Integration Serbiens in die Visegrád-Staaten und das Auftreten Russlands als (Werte-)Großmacht sehr schnell mit der Abspaltung des Ostens von der EU gehen.
Sicherlich ist aller Anfang schwierg, die Zahlungen der EU müssten ausgeglichen und kompensiert werden. Doch aufgrund wirtschaftlicher Zwänge (Standortvorteil Bezahlung und Ausbildung), der Rückbesinnung auf die eigenen Werte und der Wille zur (geopolitischen) Zusammenarbeit könnte dem Osten eine wahre Blütezeit noch bevorstehen.
Ich hoffe ich konnte Euch meine Gedanken zum Thema Schisma in der EU noch einmal vollumfänglich darlegen, das Fazit habe ich eher Kurz gehalten. Wer ausführlichere Gedanken dazu lesen möchte kann meine Beiträge zu Ungarn und die neuesten zum HUXIT lesen.
Wie immer gilt:
Gegenmeinungen, Kritik und Anregungen sehr gerne gesehen!
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Grüße
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Ich bin und zugleich nicht.