Der Idiot ist ein Idiot und der Narr eine bemerkenswerte historisch Figur.

trosinette, Freitag, 26.02.2021, 07:38 (vor 1127 Tagen) @ BerndBorchert3046 Views

Guten Tag,

der Einfachheit halber zitiere ich aus Dingsda, fett von mir:

Narren fanden sich sowohl im ritterlichen Gesinde als auch an Fürstenhöfen. Im französischen Schachspiel hat der Narr („Fou“) gar die Rolle des Läufers im deutschen Schach. Für die dort tätigen Hofnarren galt die Narrenfreiheit, die es ihnen ermöglichte, ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben. Auch die Parodierung von Adeligen war den Hofnarren erlaubt.

Das Hofnarrentum war eine ideengeschichtlich klar begründete Institution, die fast immer ein fester Bestandteil des Hofstaates war. Die Hofnarren als „Offizianten“ (in einem festen höfischen Amt) sollten ursprünglich ihren Herrn nicht belustigen, sondern ihn als ernste Figur ständig daran erinnern, dass auch er der Sünde verfallen könne, und in religiöser Deutung seinem Herrn als Erinnerer an die Vergänglichkeit seines menschlichen Daseins dienen. Sie waren also eine soziale Institution zulässiger Kritik. Ihre gesonderte Stellung mit der fehlenden Bindung an gesellschaftliche Normen ermöglichte dem Narren einen besonders großen Handlungsfreiraum – da alles, was er sagte, aufgrund seiner „Narrheit“ als nicht ernst betrachtet werden konnte. Darauf begründet sich der heute noch viel verwendete Begriff der „Narrenfreiheit“.

Wenn @Arbeit tiefere Einblicke in die Figur des Narren hätte, könnte er sich von FOX-NEWS also durchaus geehrt fühlen. Und im Grunde hat @Oblomow aus dieser Perspektiv auch recht.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider


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