Du sprichst das Problem ja selber an.

Linder, Montag, 08.02.2021, 08:27 (vor 1172 Tagen) @ Joe682414 Views

Ob der Kamin raucht oder man gleich ein Schild mit der Aufschrift "Warme Bude, warmes Essen" an die Tür nagelt, macht vermutlich keinen allzu großen Unterschied. Zur Abwehr unliebsamer Gäste braucht es daher Verteidigungsmittel, ergo Schusswaffen, samt dem Willen sie u.U. auch tatsächlich einzusetzen. Falls dahingehend in irgendeiner Weise Mangel vorherrscht, den Ofen besser aus lassen, Kopf einziehen und unauffällig verhalten.

Eine Heizung betreibt man nicht ohne weiteres mit einer LKW Batterie, auch nicht mit mehreren.
Die Stellmotoren, Gebläse und Pumpen am Kessel selbst könnten auf 24V umgebaut werden (Belimos laufen nicht selten sogar auf 24V), das allein ist aber schon ein kostenträchtiger Aufwand. Steuerung auch, das ist allerdings relativ komplex. Spätestens mit den Umwälzpumpen der Heizkreise bekommt man jedoch ein Problem, denn hier bietet m.W.n. kein einziger namhafter Hersteller etwas Passendes an. Zudem müssten im Bedarfsfall die 230V Pumpen gegen jene mit 24V getauscht werden. Wegen eines 12-, 24- oder gar 48-stündigen Stromausfalls betreibt man diesen Aufwand sicherlich nicht, dieser Weg ist somit in mehrerlei Hinsicht kein gangbarer.
Bleibt also in der Praxis wirklich nur der Spannungswandler. Ab 200€ erhältlich, wurde ja bereits angesprochen.
Mit Deiner Rechnung bezüglich der Batteriekapazität kommst Du jedoch nicht hin. Werden Blei-Akkus unter 11,6V entladen, nehmen sie nicht selten bereits Schaden. Meine Heizung verbraucht ca. 250 Wh, wobei hier das Saugzuggebläse mit rund 50% den größten Einzelverbraucher darstellt. Die 3 Hocheffizienzpumpen zusammen nur ca. 40 W im Betrieb (Anlaufstrom deutlich höher; bis zu 40 A für ein paar ms).
Ich überschlage das ganze mal anhand meiner Anlage und setze voraus, ich hätte 2 Akkus mit je 12V und 90 Ah, die ich aus PKW's ausbauen kann. Wandler wird einen Verlust von rund 20% haben und die Akkus sind auch nur zu 90% voll bzw. sind nicht neu, haben daher bereits etwas an Kapazität eingebüßt.
Daraus ergeben sich rund 1,5 kWh, die Anlage ist somit nach ca. 6 Stunden aus. Genügt für einen Tag die Grundlast zu decken, mehr aber nicht. Ob ich wegen 24 Stunden Überbrückungszeit einen solchen Aufwand betreiben würde? Mit Sicherheit nicht, denn wenn der Akku meines Fahrzeugs leer ist, stehe ich sauber blöd da.
Deswegen Notstromer mit 5kW, den ich zwar mit dem vorhandenen Benzinvorrat auch nur ca. 3 Tage betreiben kann, allerdings die komplette Hütte bestromen, nicht nur die Heizung, und mir notfalls noch weiteren Brennstoff bei der Tanke besorgen (weil der PKW fahrtüchtig bleibt) oder den Nachbarn schnorren kann.
Mit 5 kW decke ich theoretisch den Tagesbedarf aller vorhandenen Geräte inkl. Herd und Kühlschrank binnen 2 Stunden Laufzeit. Mit Ausnahme der Heizung, denn die müsste bei den derzeitigen Außentemperaturen min. alle 3 Tage für 10...12 Stunden laufen. Geht es unter 0°C, dann alle 2 Tage. In der restlichen Zeit könnte ich das Aggregat gegen Brennstoff verleihen. Wäre in der Zeit zwar auch stromlos, aber temporär lässt sich der Umstand durchaus aushalten, weil es ein reines Ding der Organisation ist.
Wenn draußen der Mob tobt, ist das alles jedoch Makulatur, denn dann pfeife ich auf eine warme Bude, vergammelnde Lebensmittel im Kühlschrank, warmes Essen und TV.

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◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇


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