An deiner Sprache rüge Du schärfer Nichts, denn Lüge, Die Wahrheit sei dein Hort!

Avicenna, Mittwoch, 12.02.2020, 15:09 (vor 1535 Tagen) @ Tempranillo1559 Views

Hallo Tempranillo,

"Die Zerstörung des sozialen Geistes, wodurch unser Leben früher oder später zur Hölle gemacht wird, ist demokratisch und liberalkapitalistisch. Sie läßt sich bis 1789 zurückverfolgen."

Ja, das kann man so sehen. Diese Zerstörung des sozialen Geistes war ein langsamer Prozess, so dass ihn anfänglich nur die wirklich grossen Denker bemerkten. Zum Beispiel Rudolf Steiner hat das auf seine Weise vor hundert Jahren schon deutlich artikuliert, worauf Falkenauge dankenswerterweise immer wieder hinweist. Inzwischen sind wir bei Bildungsverlust und Verrohung wie auch bei der Schuldenexpansion in der "Finanzwirtschaft" im exponentiellen Bereich.

Man vergleiche die heutige Verrohung und den Niedergang von Sitte, Anstand und Sprache mit dem Gedicht "Form und Zier" von Ludwig Uhland, einem deutschen Dichter, Politiker, der ab 1829 Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Tübingen war und heute dort wohl für sein Lob der deutschen Sprache geteert und gefedert werden würde:

Ja! gib ihr du die Reinheit
Die Klarheit und die Feinheit
Die aus dem Herzen stammt!
Gib ihr den Schwung, die Stärke,
Die Gluth, an der man merke,
Daß sie vom Geiste flammt!

An deiner Sprache rüge
Du schärfer Nichts, denn Lüge,
Die Wahrheit sei dein Hort!
Verpflanz' auf deine Jugend
Die deutsche Treu' und Tugend
Zugleich mit deutschem Wort.

Ich habe dies hier

https://angstambulanz.plus/statistik/angstambulanz-statistik.html#n01

noch einmal von den Psychotherapeuten zitiert, möchte jedoch darauf hinweisen, dies keinesfalls als Werbung zu empfinden. Denn wer sich diese langen Texte durchliest, kann verstehen, wie weit der Niedergang schon erfolgt ist. Die Verblödung durch die digitalen und sozialen Medien macht nun nur noch den Deckel drauf. Das war wohl auch der Grund für die bemerkenswerte Empfehlung durch den Rechtsanwalt Lutz Schaefer, sich dies einmal wöchentlich zur geistigen Gesundung zu Gemüte zu führen. Tatsächlich ist es zutiefst deprimierend, die Vernichtung einer Hochkultur zu verfolgen. Letztendlich bleibt nur noch die eigenverantwortliche Selbstrettung. Und genau das ist auch die Empfehlung dieser Psychotherapeuten.

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"Niemand ist mehr Sklave als der, der sich für frei hält, ohne es zu sein" (Johann Wolfgang von Goethe, 1809)


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