Ja Danke für die Bestätigung - interessanter Text
Bewegungen auf der Bezugsseite
(da hat man schon Probleme den sachlichen Aussagepunkt überhaupt zu finden)
Die Bewegungen in den einzelnen Positionen der Bezugsseite sind insgesamt weniger ausgeprägt als auf der Lieferseite. Eine Ausnahme bilden die Mineralölerzeugnisse, die preisbedingt um 47 Prozent zurückgingen; der durchschnittliche Produktpreis lag 1986 um 53 Prozent unter dem des Vorjahres. Gleiches gilt abgeschwächt auch für chemische Erzeugnisse (-14 v. H.). Der Rückgang der Bezüge bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen (-12 v. H.) ist durch die schwierige Lage, vor allem auf dem Fleischmarkt, zu erklären.
Konkret bedeutet das also was?
Dass alles Andere, die Ergebnisse der Produktion, das Hochveredelte, die Fertigprodukte (Neckermann, Quelle) in Menge nahezu gleich oder gar mehr bezogen wurden, nur eben das o.G. zurück ging, (zB Heizöl/Diesel, Fleisch) und da allgemein ein Preisverfall stattfand, die DDR, um das gleiche Geld zu erwirtschaften, mehr oder billiger verkaufen musste! Effektiv war es wohl mehrfach unter dem Herstellungspreis.
Genau das steht dort, durch Weglassen der eigentlichen Information!
Und die Schuhe, die weiter oben beschrieben werden, sind real im Wesentlichen wahrscheinlich nur Adidas Sportschuhe gewesen, und das, was man im Intershop zu kaufen bekam.
Denn sonstige Schuhe, die keine DDR Produktion waren, waren eher italienische Schuhe.
Ach, und dann muss man noch wissen dass der innerdeutsche Handel zollfrei war. ergo werden diese Italienischen Schuhe also erst das Etikett ("keine Italiener" bekommen haben, weil von dort wäre Zoll erforderlich, gewesen um sodann innerdeutsch die Grenze zu überschreiten.)
Denn Leder, dort ist es konkret so, kam durchweg sehr wohl aus dem Westen, aber eben Argentinien, und nicht von Nordrheinwestfählischen Kühen oder so!
Dazu:
https://library.fes.de/pdf-files/bueros/seoul/02837.pdf
Und die Mineralölprodukte:
Rohöl:
Verwundert mich da die DDR exclusiv einen langfristigen Vertrag mit der Sowjetunion hatte, der ihr den günstigsten Preis im internationalen Wettbeberb einbrachte (allerdings erst in späten Jahren weil anfangs war es der höchste)
Die DDR hat Diesel (Heizöl-)Mengen von großer Relevanz in den Westen geliefert. Das Rohöl aus der Sowjetunion ließ sich also damit versilbern.
Mag sein, dass dies hernach zu Mengenbeschränkungen seitens der Russen führte, weshalb man von woanders importieren musste. bzw. das wegen Limitierung seitens der Russen dann eben rückläufig war.
Veredeltes Rohöl (Diesel) war ein signifikanter "Devisenbeschaffer" der DDR.
Was in dem Zusammenhang mir grad noch einfällt, welche Rolle Westberlin dabei gespielt hat, da hin und wieder zu lesen ist, dass Westberlin "kein" Teil Westdeutschland gewesen sei (zB keine Wehrpflicht, die ja in Westdeutschland durchweg sonst galt), also inwieweit sonstige Komponenten dann auch via "Berlinhandel" an dem inhalt Deines Links Einzug in die Regale bekamen.
Die (West-)Berlingeschichte ergab ja konkret auch die Namenstreue "Deutsche REICHSbahn" der DDR, die das Unternehmen "Bahn" in der DDR bezeichnete, obgleich man sich tunlichst sonst von allem, was "Deutsches Reich" hieß sonst trennte und aus dem Bewußtsein zu liquidieren hatte.
Denn die Betriebserlaubnis für den Schinenverkehr hatte ausschließlich die "Deutsche Reichsbahn" und keine, was sonst logisch gewesen wäre sonst so sicher bezeichnete "Staatsbahn der DDR" - die es nie gegeben hat!
Wenn ansonsten von VE die Rede ist, also Verrechnungseinheiten, was die DM bezeichnen soll, was sich auf 15 Mrd (DM) p.a. summiert und Thüringen als Bruttoinlandsprodukt 1991 17 Mrd (Euro) ausweist, stellt das mal die Größenordnung dar.
Die VE soll aber auch "Mark" bedeutet haben. Also DM:Mark = 1:1.
Das dieser Umrechnungssatz völlig illusorisch ist, weiß man.
Wenn also Thüringens Bruttoinlandprodukt 1991 17 Mrd Euro ergaben hat, dann hat dasselbe Thüringen 1989 Wechselkursangemessen so um das sechsfache erwirtschaftet haben um dasselbe Ergebnis zu erzielen.
Da der Industrierückgang von Thüringen von 1989-1991 zwar immens aber nicht bei 83% lag, reichte Thüringens gesamte Produktion als Wertschöpfung für den innerdeutschen Handel nicht aus, sondern musste und hat die gesamte DDR dafür ranklotzen müssen.
Die Zahlen deren Umrechnungsrelevanz mir zumindest wegen der Umrechnungskursausklammerung fragwürdig erscheint ergeben, dass der innerdeutsche Handel 3,67% des BIP der DDR ausmachte (in Euro!).
Auch hier würde ich aus der Hüfte mindestens das Sechsfache unterstellen (Euro:DM = 2:1, DM:Mark = 1:3) und da DM:Mark eher bei 1:6 lag kann man das in Ware (die eben spottbillig aus der DDR war) nochmal verdoppeln. Lägen wir bei "schattigen" 40% des BIP (in Waren, nicht in Zahlen).
Für Westdeutschland war der innerdeutsche Handel, da liegen die Zahlen dichter an der Wirklichkeit, weil keine Wechelkursirrelevanz und die Valutakaufkraft der D-Mark gerade gegenüber der Mark der DDR inkludiert, zwischen 0,5-1% der Gesamtwirtschaftsleistung.
Was für die DDR "Alles" war, war für den Westen Pillepalle, heruntergebrochen auf die fehlende Valutakaufkraft der Mark der DDR begründet.
Die Regionalwährung besaß nur für den Reginalmarkt Kaufkraft.
Dies war ein nominaler Trick der die reale Kaufkraft des international unvergleichlich niedrigen Lohns der DDR Beschäftigten kaschierte.
Die echte mikrige Kaufkraft seines Lohns erlebte der DDR Bürger, wenn er 1:6 eher 1:10 gegen DM tauschte und dann im Intershop kaufte, er musst also im Schnitt das 7,5 fache bezahlen oder umgekehrt war sein Lohn obgleich nominal ähnlich klingend in Kaufkraft auf einem internationalen Markt 7,5 mal niedriger, als der Westlohn.
Demgemäß dann die existenziellen Grundversorgungs-Produkte im regionalen Markt, dementsprechend direkt subventioniert waren (allem voran die Miete).
So merkte man es nicht, oder eben nur im internationalen Ausland.
In Konkurrenz zu internationalen Gästen wurde man auch 7,5 fach schlechter behandelt.
Während Reisegruppen aus dem Westen in Hotels in Polen, die sogar beide nebeneinander unterbrachten (was auch eher selten war, oft gab es Hotels getrennt für West und Ost) also richtiges Essen richtigen Orangensaft, Bananen, Steak, Pommes, Champignons also das was man heute so kennt serviert bekamen, erhielten die aus der DDR nach Polen Reisenden, Wasser in Orangensaftfarbe, panbiertes Schnitzel gekochte Kartoffeln, Bananen, die man heute wegwerfen würde und flux ums Eck gesammelte Pilze aus dem Wald.
Für die Westler neue Bettwäsche, für die DDR ler abgeranzte.
Für die Westler Zimmer mit Balkon nach Süden oder Seesicht, für die DDR ler Zimmer ohne Balkon nach Norden bzw. ohne Seeblick usf.
Selbst die Speisesäle waren getrennt und die einen schlicht die anderen rausgeschmückt.
Jeder kennt das Hotel Neptun in Warnemünde.
Wer mal drin war, weiß wovon ich rede, weil explizid dieses Hotel einmalig für DDR Bürger den echten Weststandard auch für die sonst in 2. oder 3. Klasse Reisenden bieten sollte und real auch bot! Möblierung aus Schweden, sonst nirgends anzutreffen (nix Ikea Standard!).
Deshalb war dieses Hotel auch einzigartig in seiner Art im Osten!
Weil alles andere war eben nicht Hotel Neptun sondern DDR Standard!
Das alles also Belege für den "Verkauf unter Wert", was Etlichen aus der DDR sogar heute noch quasi in den Genen steckt!
Man steht eben nicht immer mit dem Rücken zur Wand, obgleich einem das suggeriert wird!
Den angemessenen Gegenwert für seine Leistung einzufordern, hat man in der DDR nicht mit der Muttermilch aufgesogen.
Noch heute migrieren Tausende genau deshalb dort hin um sich eine Milliarde Dienstleistungen dort billiger zu verschaffen, als sie im Westen üblich sind.
Bekannt, dass die Kaufkraft ein und derselben Rente des gesamtdeutschen Rentners in Görlitz 25% über seiner eigenen Kaufkraft liegt, würde er mit derselben Rente im Westen versuchen zu (über-)leben.
Oder anders gesagt, in Görlitz kriegste 25% mehr fürs selbe Geld! (Allem voran Wohnraum.)
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nur für kurze Zeit: https://telegra.ph/Kleine-Presseschau-2025-06-27-06-27