Hallo Plancius, mein Großvater (mT)
war in Bretzenheim interniert. Er hatte die Ruhr und kam zum Glück nach Hause.
Ich habe davon Ende der 70er / zu Beginn der 80er Jahre davon gehört, allerdings von meiner Oma.
Sie sprach von "furchtbaren Zuständen".
Mein Opa hat niemals von seinen Kriegserlebnissen erzählt.
Bei uns westlich des Rheins waren die Rheinwiesenlager "common knowledge".
Hier ist die offizielle Geschichtsschreibung: 1-2 Mio Gefangene bestätigt, Tote im mehrere Zehntausender Bereich:
https://www.volksbund.de/nachrichten/erinnern-mit-fakten-lernen-durch-bildung
Ich weiß nicht, wieviele Gefangene es zum Schluß waren, wieviel Soldaten die Wehrmacht Mitte 1945 noch hatte. Wenn es 2 Mio Tote gegeben hätte, müßten es ja mindestens 10-12 Mio Gefangene gewesen sein und dann wäre jeder 6. gestorben.
Insgesamt über den ganzen Krieg aufsummiert hatte die Wehrmacht 17-18 Mio Soldaten.
https://alleantworten.de/wie-viele-wehrmachtssoldaten-gab-es#:~:text=Nach%20den%20Reche...
5-6 Mio sind gefallen. Dann wären maximal 12 Mio Soldaten übrig gewesen. Die Frage ist, wieviele noch aktiv waren 1945 und wieviele davon in Gefangenschaft kamen, speziell linksrheinisch. Etliche kamen in russische Gefangenschaft, aber es gab auch Lager rechts des Rheins und westlich der Ostzone.
2 Mio Gefangene erscheint mir daher plausibel in Bretzenheim, Bad Kreuznach, Sinzig, Remagen etc.
Bei einer Todesrate von 10% wären das 200 000 Tote. 2 Mio Tote würden 100% Todesrate implizieren, und das habe ich noch nirgends gehört.
In der WELT wird von über 7 Mio Gefangenen gesprochen und von max 40000 Toten:
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article207794857/Rheinwiesenlager-Wohi...
Wenn das Bild korrekt ist, hatten viele der Infanteristen noch ihre "Dackelgarage", also ihre Zeltplane, dabei. Für Mai war das anscheinend ausreichend.
Hier ist von 3.4 Mio Gefangenen die Rede:
https://www.lpb.rlp.de/fileadmin/files/Blaetter_zum_Land/BRZ_BzL_Rheinwiesenlager_Nr.63...
Ich bin nach Bretzenheim und nach Bad Kreuznach gefahren und habe mir die Felder angeschaut. Nirgends steht, daß man da nicht graben dürfe und niemand kommt, wenn man es doch tut.
Im Zweifelsfall könnte man ja auch abends/nachts oder bei Nebel graben oder ein Metallsuchgerät einsetzen.
Bei Google Earth im Zeitverlauf kann man erkennen, daß beim Dreieck B41/B48 südöstlich von Winzenheim an der Nahe eine Schleife gebaut wurde und im Westen von Bretzenheim ein Neubaugebiet in den letzten Jahren erschlossen wurde. Es steht jedem frei, am Wochenende auf die Baustelle zu fahren und diese abzugehen und nach Überresten der Lager zu suchen.