Wenn es denn dort Millionen Gefangene gegeben haben soll mit mindestens einer Million Toter, dann hätte sich dieses Ereignis doch im kollektiven Bewusstsein des deutschen Volkes festgebrannt haben müssen.

Aber bis etwa dem Jahr 2000 habe ich nichts davon erfahren. Ganz im Gegenteil, die Amerikaner wurden von der (DDR)Bevölkerung immer als die "guten" Alliierten dargestellt, die meine Thüringer Heimat von den Nazis befreit haben und für ein Ende des Krieges, wenn auch hier und da mit Schrecken, gesorgt haben. Das Grauen begann für die Zivilbevölkerung erst wieder 1946, als die Amerikaner abzogen und die Russen kamen.

Ich hatte als Kind und Jugendlicher viel Kontakt mit Kriegsveteranen. Die meisten waren an der Ostfront, dieser und jener aber auch an der Westfront, auf dem Balkan oder in Afrika bei Rommel. Ein Teil unserer Lehrer hat am letzten Tag vor den Winter- und Sommerferien immer Geschichten aus dem Krieg erzählt.

Nie ist auch nur ein schlechtes Wort über die französischen oder amerikanischen Kriegsgegner gefallen. Das Grauen spielte sich im kollektiven Bewusstsein immer nur in Russland, vor Moskau oder Stalingrad ab.

Gruß Plancius

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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER