Für Leihgüter werden keine Zinsen bezahlt, sondern Miete oder Pacht

Mephistopheles, Dienstag, 28.03.2023, 17:21 (vor 395 Tagen) @ Der gestiefelte Kater2835 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 28.03.2023, 17:52

Danke, deine Ausführungen waren nachvollziehbar, doch du beschreibst nur eine Verschleierungstaktik.

Anscheinend hast du es doch nicht ganz verstanden, siehe meine Überschrift.

Fangen wir einige Stockwerke / Jahrhunderte weiter unten an: Ein Fürst leiht sich Gold bei "Jemandem" (z.B. um Soldaten zu besolden). Das Leihgut "Gold" hat einen innewohnenden Wert,

Gold war niemals ein Leihgut, sondern Startkapital. Das musste der König haben, um Soldaten anzuwerben. Die bekamen dann vom Werber eine Münze. Wenn sie sie das Gold des Königs annahmen - die Annahme galt als Vertragsunterschrift (war bei damals überwiegend Analphabeten auch kaum anders möglich) -, dann waren sie dienstverpflichtete Soldaten. Den weiteren Sold mussten sie erobern.
Die Armee war damals so aufgebaut wie heutzutage eine Fabrik; d.h., die Unternehmen funktionieren so, wie früher eine Armee. Der erste Lohn ist EK, alle weiteren Lohnzahlungen stammen aus dem Verkauf der in der Fabrik hergestellten Produkte

es ist physisch anfassbar, (fast) weltweit akzeptiert und hat eine gewisse spirituelle Bedeutung, also "real".

Das hast du dir schön - post festum - zusammengereimt. Kaum wurde dieses Metall 5.000 Jahre lang weltweit angewandt, ist es auch fast überall anerkannt.
Leider sagt und das überhaupt nichts aus über die Verhältnisse vor 5.000 Jahren.

Der geforderte Zins ist eine Buchzahl und solange wertlos, bis er tatsächlich zurückgezahlt ist.

Der Zins wird nicht gefordert, sondern ist vertraglich vereinbart. Wertlos ist er dann, aber nur dann, wenn Verträge wertlos sind.
Haben wir in der Geschichte desöfteren erlebt, dass Verträge plötzlich wertlos waren.
Für den Interessierten ist es daher immer interessant, sich mal anzusehen, unter welchen Bedingungen Verträge plötzlich wertlos werden.
Das ist besonders wichtig, weil wir uns gerade in Zeitläuften befinden, in denen abgeschlossene Verträge plötzlch über Nacht einfach wertlos werden könnten.

Wenn dieser "Jemand" hier in seiner Buchhaltung nun den Zins mit dem Leihbetrag einfach als Gesamtschulden führt, dann veräppelt er sich selber,

Wie gesagt, Leihgüter werden nicht verzinst. Der Rest kann wohl übergangen werden.

denn das eine ist physisch existent und ob das andere überhaupt z.B. vom Fürsten irgendwo erobert und damit zurückgezahlt werden kann, unterliegt wesentlich größeren Unsicherheiten. An diesem Grundprinzip hat sich seither nichts, aber auch gar nichts verändert, sondern es ist heutzutage nur besser verschleiert.

Der Rechtsstaat ist zwar physich existent, aber nicht sichtbar. Es ist wie bei Strom. Auch er ist physisch existent, aber du siehst ihn nicht, du hörst ihn nicht, du riechst ihn nicht, aber, wenn du daneben greifst, bekommst du einen auf die Nuss.

In einer Welt voller Schuldner und Verleiher
vergrößert sich am Ende die Frage nach der physischen Existenz realer Werte.

Physisch sind Werte inexistent. die Physik kennt keine Werte. Werte sind Mtaphysik.

Wenn diese in ihren Büchern ständig Zinsen mit realen Werten gleichsetzen, wenn sie beginnen mittels Zinseszins und mittels Verleihen von nichtexistenten "Guthaben", durch Verschleiherungstaktik doppelter Buchführung

Dem Minderbegabten ist alles Verschleierungstaktik, was er geistig nicht erfassen kann.

Sind wir neuerdings zu einem Depperlesforum mutiert, wo derjenige, der am wenigsten versteht, die längsten Beiträge verfasst? [[wut]]

etc. nur Zahlen intellektuell hin- und herzuschieben, so nennen das ihre größten Künstler tatsächlich die "Magie des Geldes".

Das Hauptproblem des Zinses bleibt aber trotzdem: Der Zins muss wieder ausgeliehen werden aus Guthaben, die in Wahrheit keine sind, sondern nur Buchzahlen.

Am "Tag der Abrechnung" zählt zuerst der Sachwert im Eigentum und dann kommen die Forderungen. Zum Eintreiben der Forderungen benötigt man wieder Sachen und Menschen, die dem Banker die Forderungen eintreiben (oder holen die demnächst selber die Knarre aus ihrer Schublade?). Diese Menschen müssen dem Banker glauben, dass er noch was für sie hat. Diese Typen haben die Priester abgelöst, für den Glauben geht ja niemand mehr auf Raubzug. "Banker" ist hier übrigens synonym zu verstehen ...

Eine andere legitime Sichtweise ist, den Zins als Steuer zu begreifen. Wenn es zu viele zu hohe Steuern gibt, und zu wenige, die noch zahlen können, dann krachen unweigerlich Forderungen auf nichtexistentes Zahlungspotential. Aber diese Sichtweise erklärt nicht den exponentiellen mathematischen Zusammenhang.

Gruß Mephistopheles


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