Nicht irrelevant, sondern: Zins hat an sich (noch) keinen Wert, das Leihgut jedoch schon.

Der gestiefelte Kater, Dienstag, 28.03.2023, 16:26 (vor 395 Tagen) @ Mephistopheles2848 Views

Grund:
Gleichzietig zu den Schulden wachsen auch de Guthaben. Es sind also immer ausreichend Guthaben vorhanden, um sämtliche Schulden zu tilgen.


Entschuldige bitte, aber ... mit oder ohne Zinsen?

Sobald Zinsschuld gefordert wird, übersteigen die Gesamtschulden die Gesamtguthaben. Und welchen anderen Zweck sollte das Verleihen von Geld auch haben als Zinsnahme (= Leben auf Kosten Anderer)?


Sobald Zinsen gefordert werden, steigen die Guthaben der Gläubiger. Um denselben Betrag steigen die Verbindlichkeiten der Schuldner.

Sobald Zinsen bezahlt werden, sinken die Verbindlichkeiten der Schuldner um diesen Betrag. Gleichzeitig sinken die Forderungen der Gläubiger um denselben Betrag.

Die Schuldner müssen nur aufpassen, dass sie wegen der Zinszahlung nicht in eine Liquiditätskrise geraten.

Danke, deine Ausführungen waren nachvollziehbar, doch du beschreibst nur eine Verschleierungstaktik.

Fangen wir einige Stockwerke / Jahrhunderte weiter unten an: Ein Fürst leiht sich Gold bei "Jemandem" (z.B. um Soldaten zu besolden). Das Leihgut "Gold" hat einen innewohnenden Wert, es ist physisch anfassbar, (fast) weltweit akzeptiert und hat eine gewisse spirituelle Bedeutung, also "real". Der geforderte Zins ist eine Buchzahl und solange wertlos, bis er tatsächlich zurückgezahlt ist. Wenn dieser "Jemand" hier in seiner Buchhaltung nun den Zins mit dem Leihbetrag einfach als Gesamtschulden führt, dann veräppelt er sich selber, denn das eine ist physisch existent und ob das andere überhaupt z.B. vom Fürsten irgendwo erobert und damit zurückgezahlt werden kann, unterliegt wesentlich größeren Unsicherheiten. An diesem Grundprinzip hat sich seither nichts, aber auch gar nichts verändert, sondern es ist heutzutage nur besser verschleiert.

In einer Welt voller Schuldner und Verleiher vergrößert sich am Ende die Frage nach der physischen Existenz realer Werte. Wenn diese in ihren Büchern ständig Zinsen mit realen Werten gleichsetzen, wenn sie beginnen mittels Zinseszins und mittels Verleihen von nichtexistenten "Guthaben", durch Verschleiherungstaktik doppelter Buchführung etc. nur Zahlen intellektuell hin- und herzuschieben, so nennen das ihre größten Künstler tatsächlich die "Magie des Geldes".

Das Hauptproblem des Zinses bleibt aber trotzdem: Der Zins muss wieder ausgeliehen werden aus Guthaben, die in Wahrheit keine sind, sondern nur Buchzahlen.

Am "Tag der Abrechnung" zählt zuerst der Sachwert im Eigentum und dann kommen die Forderungen. Zum Eintreiben der Forderungen benötigt man wieder Sachen und Menschen, die dem Banker die Forderungen eintreiben (oder holen die demnächst selber die Knarre aus ihrer Schublade?). Diese Menschen müssen dem Banker glauben, dass er noch was für sie hat. Diese Typen haben die Priester abgelöst, für den Glauben geht ja niemand mehr auf Raubzug. "Banker" ist hier übrigens synonym zu verstehen ...

Eine andere legitime Sichtweise ist, den Zins als Steuer zu begreifen. Wenn es zu viele zu hohe Steuern gibt, und zu wenige, die noch zahlen können, dann krachen unweigerlich Forderungen auf nichtexistentes Zahlungspotential. Aber diese Sichtweise erklärt nicht den exponentiellen mathematischen Zusammenhang.


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