Gegen Böllerverbot
Als Kind war es einer meiner Träume, wenn ich denn groß bin, eine Tüte voller Böller, für 50 DM , kaufen zu können. Auch mussten wir immer erst einen 'großen' Bruder auftreiben der für uns einkaufen ging.
Ich wurde groß, habe mir diesen Kindertraum aber nicht mehr erfüllen wollen und seit ca 10 Jahren überhaupt nicht mehr geböllert, kann an Sylvester nichts abgewinnen.
Aber ich würde nie den anderen ihren Spaß am böllern verbieten. Als Jugendliche sind wir, mit Böllern bewaffnet ,in das nahe gelegene Truppenübungsgebiet und haben uns dort, in den Schützengräben, gegenseitig mit 5-ern beworfen. Auch kenne ich das bewerfen auf der Strasse, allerdings nur vor die Füsse (nur mit damaligen 5-ern), die erwachsenen Nachbarn und wir hatten unseren Spaß. Die heutigen 5-er sind, entweder entschärft, oder ich schwerhörig geworden. An Neujahr sind wir , soweit trocken, losgezogen und haben Blindgänger gesucht, wenn die Zündschnur zu kurz war, haben wir die Pappe aufgemacht und das Schwarzpulver direkt angezündet, ohne Wumms, aber mit viel Rauch. Zum Glück ist nie etwas passiert, auch nicht mit den selbstgebastelten Böllern (praktische Anwendung aus dem Chemiebuch).
Von den viel stärkeren Kanonenschlägen usw hatte ich immer Abstand gehalten, das ging zu sehr auf die Ohren und das Abfeuern von Raketen in horizontaler Richtung ist versuchte Körperverletzung (Flugbahn nicht vorhersehbar).
Ein totales Verbot ist übertrieben, es sollte allerdings Regeln zum böllern geben und die 'Straßenschlachten' mit der Staatsgewalt sind auch unnötig. Als Hauseigentümer hoffe ich auch das mir die gut bürgerlichen, deutschen, Nachbarn, mit einer fehlgeleiteten Rakete, nicht das Dack abfackeln.
Das Jugendliche dann ein Mülleimer demolieren, ist für mich ein dummer Jungen Streich, und kein Zeichen für den Zerfall, das gabs auch zu meiner Jugendzeit.
Außerdem sollten sich die GRÜNEN, SPD und sonstigen doch freuen, wenn es genügend junge Männer gibt die bei einem Knall nicht weg rennen, der nächste Krieg kommt bestimmt und es werden nicht die Schantalls und Kevins sein, die im Schützengraben , für Demokratie, Menschen- und LGBTQ Rechte, ihren Leben riskieren werden.