PCR als "Test" ist wie mit dem Zollstock die Temperatur messen

cassi, Mitten in der EUdSSR, Mittwoch, 14.10.2020, 17:38 (vor 1280 Tagen) @ solstitium1814 Views

Guter Vergleich [[top]]

In den tiefen des Forums haben ja bereits viele Foristen fleissig die Unzulänglichkeiten des PCR-Verfahrens als Test zusammen getragen.

Die PCR-Methode wurde in den 80er Jahren als Hilfsmittel zur raschen Vervielfältigung genetischer Sequenzen (also bereits weitestgehend reiner DNA). Damit das effektiv ist, haben solche Verfahren einen Verstärkungsfaktor, der allerdings auch dazu führt, dass eventuelle Verunreinigungen der Proben (die bei Rachenabstrichen natürlich gigantisch sind) mit verstärkt werden. Der Erfinder der PCR- Methode wies deshalb bereits 1983 explizit darauf hin, dass ab einem Verstärkungsfaktor von 30 (für weitestgehend reine Proben) keine brauchbaren Ergebnisse mehr zu erwarten sind. Der Verstärkungsfaktor des „Drosten-Tests“ (für stark verunreinigte Abstriche) liegt laut Begleitinformation bei 45.

Eine Grundvoraussetzung für einen PCR-Test ist ist die Probeentnahme in einer sterilen Umgebung. Diese sind höchstens in Krankenhäusern zu finden. In keinem Fall in Arztpraxen oder Probeentnahmen in Flughäfen. Die Proben müssen bei einer durchgehenden Kühlung auf 6 Grad innerhalb 12 Stunden analysiert werden.

Je nach Anzahl der Durchläufe werden die Partikel Vervielfältigt:

Durchläufe Vervielfältigung TEST
----------------------------------------------
45 35.184.372.088.832 Drosten-Test
40 1.099.511.627.776 Standardtest
30 1.073.741.824 Ab 30 Sinnlos
23 8.388.608 Sinnvoll

In den Proben sind nur geringe Mengen von Viren oder deren Fragmente enthalten. Sie müssen vervielfältigt werden um sie sichtbar zu machen. Je mehr Viren noch im Körper sind, desto weniger Zyklen der Vervielfältigung werden zur Erkennung benötigt. Diese Zahl – der Ct-Wert -liefert also offensichtlich eine wichtige diagnostische Information. Sie wird aber in der Regel durch die Labore nicht übermittelt.

Mit jedem Zyklus wird die Anzahl der RNA-Fragmente verdoppelt, nach 2 Zyklen wurden als aus einem RNA-Fragment 4. Nach 23 Zyklen erhält man die 10-fache Menge wie nach 20. Die Infektiösität einer Person, bei der schon nach 20 Zyklen das Vorhandensein von Viren oder deren Fragmente erkannt werden, ist also 10 mal größer als die, bei der 23 Zyklen benötigt werden.

Und der Unterschied wird immer krasser. Der Unterschied zwischen 37 und 27 Zyklen beträgt bereits einen Faktor 1000 in der ursprünglichen Virenlast. Die Zahl der benötigten Zyklen ist umgekehrt proportional zur Virenlast.

Es hört sich fast unglaublich an, dass das von den Behörden nicht berücksichtigt wird. Labore berichten diese Zahl der zur Erkennung benötigten Zyklen nicht.

Die meisten Maschinen, die die Proben auswerten, sind auf eine Schwelle von 37 bis 40 Zyklen eingestellt. Reduziert man diese Schwelle auf 30 Zyklen, so verringert sich die Zahl der „bestätigten Fälle“ um 40 bis 90 Prozent, wie Untersuchungen in den USA gezeigt haben, so ein Bericht der New York Times. Die steigenden „Fallzahlen“ in Österreich und Europa würden mit dieser wissenschaftlich fundierten Korrektur sofort anders aussehen.
Reduktion der Ct-Werte nötig

Wie die Times of India berichtet, gehen die Ärzte und Wissenschaftler in Indien sogar noch weiter. Immer mehr Ärzte senden Proben nur mehr an Labore, die den Ct-Wert mit dem Ergebnis bekannt geben. Wenn der Ct-Wert zwischen 20 und 25 liegt, so genügt Quarantäne zu Hause. Unter 20 wird dagegen sofortige Hospitalisierung vorgenommen, da ein ernsterer Krankheitsverlauf zu erwarten ist. Über 25 werden bei symptomlosen Personen keine Maßnahmen für nötig erachtet.

Schränkt man den Ct-Wert auf 25 ein, reduzieren sich die „Fallzahlen“ nochmals deutlich. Epidemiologisch sinnvoll wäre lediglich die Erfassung infektiöser Menschen. Gemacht wird das aber nicht.
Die falsch-positiven Ergebnisse

Es spricht sich langsam herum, dass je nach Zahl der durchgeführten Tests bei symptomlosen Personen ein mehr oder weniger großer Anteil von falsch-positiven Ergebnissen dabei ist. Maßgeblich dafür sind die Prozentsätze für Sensitivität und Spezifität.

Sensitivität misst den Anteil der tatsächlichen Positiven, die korrekt als solche erkannt werden.
Spezifität misst den Anteil der tatsächlichen Negativen, die korrekt als solche identifiziert werden.

Wie genau der PCR Test misst wurde von INSTAND e.V., Gesellschaft zur Förderung der Qualitätssicherung in medizinischen Laboratorien, erhoben. Die aktuellste Auswertung vom 3. Juni zeigt, dass von drei mit Viren versetzten Proben 98,9% bis 99,7% korrekt als positiv erkannt wurden, eine sehr stark verdünnte Probe nur mehr zu 93%.

Bei den Proben, die keine SARS-Cov-2 Viren enthielten, waren zwischen 97,8% und 98,6% der Ergebnisse korrekt negativ, aber eben zwischen 2,2% und 1,4% waren falsch-positiv. Im weiteren verwende ich einen Wert von je 1% falsch-negativen und falsch-positiven.

Wie gut oder schlecht die Ergebnisse sind, hängt von der Vortestwahrscheinlichkeit oder Prävalenz ab. Gibt es unter 1000 Menschen im Durchschnitt 1 tatsächlich infizierten Fall, so werden uns 100.000 Tests folgendes liefern:

99 richtig-positive und 1 falsch-negativen
von den verbleibenden 99.900 Tests werden jedoch 99,9 falsch-positiv sein und 99.800 sind richtig-negativ

Wir haben also 1 falsch-negatives unter 99.801 negativen Ergebnissen, aber 99,9 falsch-positive unter 199 positiven.
https://tkp.at/2020/09/17/drei-ursachen-warum-pcr-tests-falsche-ergebnisse-produzieren/

Das es mit Kontrolltests auch nicht besser wird, wurde bereits hier erläutert:
https://dasgelbeforum.net/index.php?mode=entry&id=541126

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Gruß ©
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"Versuche niemals in keinem System die herrschende Macht mit Vernunftgründen zu überzeugen." (@Meph)


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