@Ashitaka

Dieter, Freitag, 06.07.2018, 22:53 (vor 2334 Tagen) @ Ashitaka5594 Views

Hallo Ashitaka,

ich füge Text ein:

Hallo Dieter,

seit ca. 15 Jahren praktizieren meine Frau und ich für ca. 5 Monate

pro

Jahr einen konsequenten Nachrichtenentzug, also kein Internet, kein
Telefon, keine Zeitung, kein Fernsehen, das heißt nicht ganz. Das eine
oder andere bekommen wir dann schon mit im Gespräch mit anderen oder

im

Auslandsfernsehen im Café oder Restaurant und so alle 5-6 Wochen neige

ich

dazu, mich mal für 2-3 Stunden ins Auto zu setzen um eine

deutschsprachige

Zeitung zu kaufen.


Den Entzug praktiziere ich jeden Tag, d.h. ich beobachte meine Gedanken
und bin mittlerweile sehr geübt darin tagsüber bewusst zu bleiben, statt
mir schon morgens unter der Dusche Gedanken über das zu machen, was
aufgrund der Schwingungsgrade die unsere Zeit und den Raum schaffen nie
Gegenwart sein kann. Die Zeit bekommt damit eine ganz andere Bedeutung.
Immer muss es nicht klappen.

Deine Vorgehensweise habe ich anhand Deiner Beschreibung nicht recht kapiert.

Ich differenziere, bin schließlich ein grundoptimistischer Mensch, allerdings auch (aus alter Unternehmergewohnheit) gewohnt mein Umfeld zu diagnostizieren und daraus Schlüsse für die Zunkunft abzuleiten. So sehe ich mein Leben und das meiner Familie sehr positiv und längerfr. Entwicklungen gesellschaftlicher Natur recht negativ, was dann auch nachfolgende Generationen betrifft. Die Zufriedenheit mit dem eigenen Tun und mit sich selbst hängt aber wenig von äußeren Einflüssen ab, egal ob positiv oder negativ. Insofern sind die Geschehnisse der Welt nicht in dem Maße relevant wie es scheint. Auch besteht die Möglichkeit der äußeren Welt eine innere, viel stärkere entgegenzusetzen.

Was wir dabei vermissen: Die Informationsmöglichkeit übers Internet,
also das "Info-Lexikon".


Und was begründet diese Sehnsucht? Was ist so reizvoll daran, sich eine
Zeitung am Kiosk zu kaufen oder zum Smartphone zu greifen? Ist es die Angst
davor, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, stattdessen eine
unwirkliche Auseinandersetzung (Simulation) zu ertragen?

Da hatte ich mich mißverständlich ausgedrückt. Mit Info-Lexikon meinte ich keine Nachrichten, sondern Infos in der Art, wo/wie lebt der Speisefisch, den ich gekauft habe oder wie wird das Wetter die nächsten Tage.

Was stelle ich nach einer längeren Abstinenzzeit fest: Man hat das
Gefühl, man hat nichts verpaßt, es hat sich nichts geändert. Die

alten

Probleme sind immer noch nicht gelöst und die vielen Aufreger, die es

ggf.

zwischenzeitlich gab haben keine Relevanz. - und Geist und Seele haben

sich

stark erholt.


Womit sich auch deine Welt stark erholt hat. Bis der erste Objektivierte
(Ich glaub nix mehr, auf meiner Stirn steht: Angst!) daher kommt und dich
daran erinnert, dass du träumst: "Das kann dir doch alles nicht egal sein?
Denk doch mal an die Zukunft! Siehst du nicht wohin wir steuern? Bald ist
alles vorbei! Ahhhhhhhhhhhh, ich dreh durch!"

Siehe oben. Da gibt es keine Angst, schließlich hat man seine Umfelder analysiert und entsprechend gehandelt.

Andererseits kommt man mit klarem Blick bei der Beobachtung der
Realitäten zurück ins Tagesgeschehen. Die pers. Meinung über
gesellschaftliche Entwicklungen entsteht aus pers. Beobachtung und

weniger

aus Nachrichten. Auch im Vergleich zu den Beobachtungen, die man in

einem

anderen Land machte.


Der klare Blick auf das Tagesgeschehen, darauf kommt es nicht an. Alles
geschieht "so oder so" nicht, sondern so, wie wir es uns gar nicht
vorstellen können.

Man kann schon beobachten was real passiert, egal aus welchen Gründen und daraus Schlüsse ziehen.

Die Simulationen (Wir, Die Anderen, Ahhhhhhhhh, Muttis
Politik, Meine Mannschaftich, ich dreh bald durch!) fangen jeden ein, der
nicht die Balance zwischen sich (dem Innersten) und seiner unmittelbaren
Welt zu halten im Stande ist. Mir hat mal jemand geraten, mich in
Situationen, in denen ich keinen klaren Blick habe bzw. nicht mehr weiß
was richtig ist oder nicht mehr weiß was ich tun muss, mich und meine
Umgebung währendessen und während der folgenden Handlung gedanklich von
oben zu beobachten.

Eine derartige Situation hatte ich bislang noch nicht.


Die Balance kommt dann ganz von selbst. Was mich gerade noch disharmonisch
fesselte, ist einen Augenblick später auf magische Art & Weise dahin.

Ich sehe gerade, dass ich noch den Rasen sprengen muss. Es gibt Menschen,
die festigen auf diese Art & Weise ihr Wissen während der ersten
Erfahrung, dem Lesen, dem erstmaligen und nicht zweitmaligen Handwerk. Kein
Scherz.

Verstehe den Sinn Deines Satzes nicht, was Du mir damit sagen willst.

Gruß Dieter


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