"Mentalfaschismus"

Silke, Mittwoch, 19.04.2017, 12:13 (vor 2774 Tagen) @ Falkenauge7298 Views

Lieber Falkenauge,

Überlegungen sind wichtig.
Aber Vorsicht vor den Zirkelschlüssen in Platons Höhle.

"Die aufgrund der Vorfinanzierungslücke stets expansive Zentralmacht (andernfalls fusion, fision) hat man erst dann bildlich vor Augen, wenn man sie als ein Negativ des Ohnmächtigen, d.h. der durch zentrale Institutionen gewaltsam unterworfenen Individuen / Segmente begreift. Es ist kein Schwarz/Weiß-Denken notwendig. Das ist sogar hinderlich. Die Machtstruktur unserer Welt, sie wird auf keinem Schachbrett gefestigt, sondern einzig und allein durch den einmal in Gang gesetzten Impuls, einer verunsicherten Anzahl von Individuen auf Lebenszeit ihre kognitiven Fähigkeiten durch den gewaltsamen Stoß in eine nahezu perfekte, Hoffnung suggerierende Simulationen, zu rauben. Die Zentralmacht wird nicht durch Speer und Schild über die Zeit hinweg gefestigt, sondern durch einen Mentalfaschismus (angefangen beim Prediger, Jesusvorstellung etc.), der jede Entscheidung unseres alltäglichen Lebens begrenzt und uns an den Machtkreislauf fesselt. Und hierzu hat Jean Baudrillard ganz fabelhafte Texte verfasst, Texte, die einem den Raub unserer Entfaltungspotentiale alleine durch die Textwerdung der Welt offenbaren.
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Liebe Grüße
Silke


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