Postfaktisch III
Er kommt ausschließlich aus der Arbeitskraft/-leistung. Das Kapital
selbst kann nichts erzeugen, sondern wird ebenfalls von der Arbeitskraft
geschaffen.. Im Detail ...
Auf den Trichter hat mich vor langer Zeit mal ein schwarzafrikanischer Plünderer aus der damals so genannten III. Welt gebracht:
Woher kommt es, dass die Leute in Afrika so viel weniger haben als hier? Die arbeiten nicht weniger.
Er hat recht. Wenn der Mehrwert aus der Arbeitskraft/-leistung käme, dann müsste Arbeit weltweit ungefähr gleich viel wert sein. Ist sie aber offensichtlich nicht, wie jeder sehen kann. Die Arbeit eines Subsistnzbauern aus der III. Welt schafft sehr viel weniger Wert als die Arbeit eines Bauern hierzulande, der mit einem zum Traktor umgebauten Panzer mit ein paar 100PS über das Feld walzt, obwohl der Subsistenzbauer sich sehr viel mehr anstrengen muss.
Allein aus diesem Beispiel wird klar, dass Mehrwert eben nicht aus Arbeit folgt, sondern aus Schulden. Während der Subsistenzbauer sich nicht oder so gut wie nicht verschulden muss, muss der moderne Landwirt Haus und Hof mitsamt Kind und Kegel verschulden, um sich einen modernen Trecker im Wert von ca. einer halben Million leisten zu können.
Damit ist zum Mehrwert aus Arbeit alles gesagt. Sämtliche Diskussionen um Mehrwert nach Zeit und Ort und den Umständen usw. versuchen nur zu verschleiern, dass der Mehrwert eben nicht aus Arbeit stammt.
Wer schafft eigentlich den Mehrwert? Ich füge das mal hier an, weil das
der nächste Punkt ist, wo die Ideologen gerne postfaktisch die Tatsachen
umdrehen.
Jeder kann arbeiten. Das, was er damit erreicht, ist der Wert seiner
Arbeitskraft. Allerdings kommt dabei meist sehr wenig heraus.
Dies ist eine subjektive Bewertung ohne jegliche Beweiskraft.
Den Beweis liefert der Markt.
Da gibt es jedoch Unternehmer, welche die Arbeiter zu einem Kollektiv
zusammenführen und die Arbeit sozial organisieren.
Ich hole weiter aus:
Die Realität spielt sich nicht nur im (heutigen) Raum ab, sondern auch
noch in der Zeit. Sie hat eine Geschichte, eine Entwicklung, eine
Vergangenheit und eine Zukunft. Wenn wir in die Zeit zurück blicken,
dann stellen wir fest, dass das heutige System, welches ein
kapital'istisches** ist, mit der Einführung der SKLAVEREI geboren wurde.
Die Einführung der Sklaverei war u.a. durch zwei markante Ereignisse
markiert:__ 1) Erstens, durch die blutig gewalttätige Privatisierung des bis dahin
gemeinschaftlichen Guts 'Grund & Boden', mit allem, was sich darin und
darauf befindet und wächst. Damit wurde den meisten damaligen Menschen
ihre Lebensgrundlage entzogen, um sie ihnen anschließend gegen Lieferung
von Arbeitsleistung zu verleihen.
Es gab kein Gut 'Grund & Boden', sondern dies wurde durch Urbarmachung erst geschaffen. Wem anders als demjenigen, der Land erst urbar macht, steht der Eigentumstitel zu?
Allerdings muss das Land ständig bearbeitet werden, sonst verwildert es und das Eigentum erlischt.
So fanden die Germanen, als sie um das Jahr 800 rum Südgermanien wieder kultivierten, keinerlei römisches Eigentum mehr vor, sondern sekundäre Urwälder, welche nach dem Abzug der Römer entstanden waren.
__ 2) Zweitens, die Gründung der ersten privaten Unternehmen erfolgte
unter Anwendung brutalster Gewalt durch die ersten Unternehmer, um so
gefangen genommene Arbeit"nehmer" in geordneten Arbeitsprozessen "sozial zu
organisieren". Dies begann zu geschehen vor etwa 10.000 Jahren.
In Deutschland gab es kaum Sklaven außer den (Kriegs-)Gefangenen , die ab dem 3. Jhd. von jüdischen Sklavenhändlern international verkauft wurden.
Die Anwesenheit von Juden in Deutschland ist ab dem 3. Jhd. belegt? Was haben sie wohl gemacht, wovon haben sie gelebt? Landwirtschaft haben sie jedenfalls nicht betrieben, dafür gibt es keinerlei historische Zeugnisse.
Auch Unternehmen, welche überwiegend oder zur Hälfte der Kommune
gehören, können Mehrwert erwirtschaften.
Ja, sie sind aber sozialschädlich, weil niemand privat haftet. Den Schaden, den kommunale Unternehmern verursachen erleben immer mehr Kommunen, wobei die Gemeindeabgaben zwar steigen, der Nutzen, den die Gemeinde bietet, jedoch immer geringer wird.
Gruß Mephistopheles