... und über tuntige Bankräuber
und das Thema lautet: Postfaktisch.
Auf das Element des „Postfaktischen“ bin ich doch aber zu sprechen gekommen, und zwar im Hinblick auf deine Person, Meph. In diesem deinen Posting erklärst du das Pareto-Prinzip (80/20-Regel) für gültig (also als Faktum), allerdings nur um die Frage nach der Sozialen Gerechtigkeit damit zurückzuweisen. Sobald nun aber jemand die Gültigkeit des Pareto-Prinzips selbst aus Gründen der Sozialen Gerechtigkeit einfordert, wird es bei dir nun postfaktisch, und du willst davon nichts mehr wissen.
Wenn also eine 80/20-Situation besteht, dann bedeutet dieses, dass laut meinem Taschenrechner der Einzelne in der 20‘er-Gruppe durchschnittlich das 16-fache Vermögen von jemanden aus der 80‘er-Gruppe besitzt. Natürlich gibt es nach oben und nach unten auch Ausreißer. Wie groß mag dann der maximale Abstand sein? Das 20-fache? Das 30-fache? Das 50-fache? Kann das jemand genauer ausrechnen? Sollte ich hier also nicht völlig daneben liegen, dann hat, wenn der ärmste in der Gesellschaft 1.000 Geldeinheiten unter seinem Kopfkissen hat, dann hat der reichste unter ihnen vielleicht bestenfalls 100.000.
Ja mein Freund Meph, ich glaube an Pareto. Du findest ihn zwischenzeitlich aber bestimmt ziemlich tuntig, oder?
Postfaktisch ist die Zeit, in der die Menschen ihre Wunschvorstellungen
und Ziele mit den Fakten verwechseln. Auf dein postfaktisches Geschwurbel
gehe ich deswegen nicht weiter ein.
Was nur das nächst Beispiel zum Thema „postfaktisch“ wäre …
So darf also auch mit Fug und Recht behauptet werden, dass alle die
jemals
einen Sechser im Lotto hatten, zuvor auch Lotto gespielt haben. Es ist
also
jeder selber Schuld, wenn er kein Lotto spielt.
Eindeutig Ja.
Es gibt allerdings Strategien, die mit größerer Wahrscheinlichkeit zu
Reichtum führen als Lotto zu spielen.
In Wirklichkeit ist die Chance, durch einen Sechser im Lotto zu Reichtum
zu gelangen, ungefähr genau so groß wie die, durch Arbeit zu Reichtum zu
gelangen.
Also ziemlich schlecht.Wie man es besser macht, erläutert hier in diesem Telepolisbeitrag der
Reichtumsforscher Rainer Zitelmann
"Die
Psychologie der Superreichen"Ganz interessant, was er so sagt und man sollte sich das mal zur Brust
nehmen.
Danke für den Tip, aber ich habe die Seite nur flüchtig in Augenschein genommen. Meinen Bedarf an solcherlei Informationen habe ich schon vor vielen vielen Jahren mit Napoleon Hill und seinem Werk „Denke nach und werde reich“ gestillt.
Nehmen wir als Strategie des Reichtums doch mal ein klassisches Beispiel, nämlich den Bankraub. Es ist schon wahr, was Hill oder jetzt auch Zitelmann so von sich geben. Es finden sich schon besondere Merkmale in der Psychologie erfolgreicher Bankräuber, z.B. die jetzt auch von Zitelmann erwähnte besondere „Einstellung zum Risiko“. Ja, die gehört eindeutig mit dazu. Leider hat Zitelmann aber wie einst Hill auch wieder nur mit den Leuten gesprochen, die es geschafft haben, und nicht mit denen, denen ihre besondere Einstellung zum Risiko zum Verhängnis geworden ist. Es ist und bleibt kein Wunder, dass wenn viele Leute Lotto spielen, dass der eine oder andere auch gewinnt. Würde man nun mit den Lottogewinnern Interviews führen, dann würde man ganz sicher auch auf die hier besagten „Muster“ stoßen, erstrecht, wenn es sich, den gemachten Angaben zufolge, dabei auch noch um „zahlreiche“ handelt, (welche sich hoffentlich nicht auch noch gegeneinander ausschließen). Vielleicht bevorzugte jemand ja Geburtstagszahlen - wäre dann wohl ein guter Tip, u.s.w..
Aber was soll das überhaupt? Wer macht den Reichtum denn überhaupt erst zu einem Ideal, geschweige die Wege die dort hinführen? Das geschieht nämlich nur, weil der Reichtum dem Einzelnen verspricht aus dieser Welt herauszukommen, in welche das Streben nach Reichtum selbst erst hineingeführt hat.
Bis auf einen Punkt, da hätte ich eine wesentlich bessere Antwort als Her
Zitelmann.
Das war die Frage, ob hierzulande genug für die Armen getan wird. Da ist
er erst ausgewichen und hat dann um die Frage herumgeredet. Das war
schwach.Meine Antwort lautet:
Eindeutig Ja!
Könnte man dich hier einmal in einem nicht zynischen Sinne verstehen, dann wäre dir soweit sogar recht zu geben, denn die Armut ist die Gegenseite des Reichtums und wurde mit diesem erst erzeugt, und endet auch nur mit diesem.
Beweis: Es gibt genug Arme. Wenn noch mehr für die Armen
getan werden würde, dann gäbe es noch mehr Arme.
Es muss einer bloß sagen, wie viel er für die Armen tun möchte, damit
man erkennen kann, wie viele Arme er gerne hätte.
In der Tat geht es nicht primär darum, den Armen zu helfen, oder „helfen sich selbst zu helfen“ (mit Artikeln von Zilmann vielleicht), sondern den ausdrücklichen Betrug aufzuklären, deren zahllose Opfer wir die „Armen“ nennen. Dabei geht es um die politische Unterdrückung, bei der die Geldschöpfung eine Schlüsselrolle spielt. In einfachen Worten ausgedrückt geht es darum, die (so kann man ungefähr sagen) 'privatisierten' Zentralbanken zu verstaatlichen. Ich könnte mir vorstellen, dass Trump das tatsächlich vor hat.
Gruß Mephistopheles
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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...