Goldhochbuchen zur Entschuldung?
Hallo Nereus,
schön von Dir zu hören, ein Leser hat mich auf Deinen Beitrag aufmerksam gemacht.
Das Hochbuchen einer Anlage im Besitz der FED – im Gespräch war vor Jahren eine Platinmünze – führt zu nichts anderem als zur Schaffung von Willkürgeld (Dottore sprach von „netto“, der Begriff ist aber nicht eindeutig). Willkürgeld ist Geld, bei dem etwas nicht Werthaltiges (sonst wäre es Warengeld) willkürlich zu Geld deklariert wird. Das Papiergeld im Alten China oder das altbekannte direkte Gelddrucken sind hier prominente Beispiele. Der Staat druckt einfach Noten (ohne dass diese sich auf bestehende Schuldscheine beziehen, sonst wäre es Kreditgeld) und zahlt damit seine Rechnungen.
Das Hochbuchen wäre lediglich eine elektronische Form dieses Willkürgeldes. Was passiert, wenn die FED jetzt, sagen wir, 10 Billionen USD Willkürgeld schafft? Das hängt ganz davon ab, was sie damit macht. Bringt sie es in Umlauf, was ja wohl der Zweck der Sache ist, wirkt es inflationär. Gibt sie es dem Staat, was der klassische Fall ist, kann es leicht bis zur Hyperinflation gehen. Entschuldet ist aber erstmal nichts, denn die Anleihehalter halten ja weiterhin ihre Anleihen, dem dann ein Topf Willkürgeld entgegensteht.
Der Schuldenstand ist mehr als doppelt so hoch wie in den 1960er-Jahren. Um wieder dahin zu kommen, bräuchten wir einen einmaligen Inflationsschub von über 100 Prozent. Den wird es so nicht geben. Die Inflation würde zu schnell außer Kontrolle geraten. Außerdem denken die (Geld-)Politiker gar nicht in die Richtung.
Für am wahrscheinlichsten halte ich, dass es unter Schwankungen immer mehr Defizite, dann Inflation, dann Bekämpfung derselben geben wird, so dass wir mehrere Wellen an hoher Inflation im Abstand von ein paar Jahren erhalten mit einer Gesamtgeldentwertung deutlich im dreistelligen Prozentbereich.
Dann sehen wir weiter.
Gruß, Dimi