In Bretton Woods (US-Staat New Hampshire, schönes altes Hotel) saßen 1944 die …

Ostfriese, Mittwoch, 25.09.2024, 09:10 (vor 53 Tagen) @ nereus1371 Views

Hallo nereus

Da es mit Wikipedia, wie wir alle wissen, so seine eigene Bewandtnis hat, erlaube ich mir, dazu

Gegenfrage: Welcher Personenkreis war denn dafür bei Bretton Woods ermächtigt?

zwecks Erweiterung unseres Wissens und Festigung unserer Erkenntnisse in diesen uns aufwühlenden und uns desorientiert zurücklassenden Zeiten auf dottores Ausführungen in

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=19796 Re: Danke für die Info - Bitte sehr, und Nachtrag: verfasst von dottore, 23.10.2000, 16:25

zu verweisen.

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Nachdem Bretton Woods abgeschafft wurde, besteht keine Verpflichtung mehr, Notengeld in Gold zu tauschen - keine Chance. Vielleicht kommt es bald wieder. Der Nennwert hat mit dem realen Wert nichts zu tun.
J. [@BossCube Jan]

Dann kann ich LaRouche verstehen, der ein neues Bretton Woods will. Ich wills jetzt auch.

Nicht doch! In Bretton Woods erhielt der Goldstandard 1944 den Todesstoß. Stattdessen wurde die bekannte Hochbuchungsmaschinerie eingeführt, die uns in die heute zu bestaunenden Höhen geführt hat.
d.

Ich muß wohl noch viel lernen... Also, J. hat gesagt, die Abschaffung von Bretton Woods hat dazu geführt, daß der Goldstandard nicht mehr gilt, was denn nun?

… großen Cracks zusammen, wichtigster Crack: John Maynard Keynes (ja der. War schon schwerkrank und trug wg. Herz einen Eisbeutel um die Brust und nahm Opium). Und sie hoben ein neues System aus der Taufe. Bestehend a) aus dem Internationalen Währungsfonds IWF (IMF) und b) aus der Weltbank.

Letztere finanziert Projekte in aller Welt und hat sich bis heute recht wacker geschlagen. Jedenfalls mehr Segen als Schaden gebracht.

Der IWF wurde erst mit Gold und dazu mit Dollar ausgestattet, einzulegen und einzuzahlen von den Mitgliedsländern. USA als wichtigster Finanzier, D heute Nr. 2. Der IWF sollte bei Zahlungsbilanzungleichgewichten helfen, also dort Währungen aufkaufen, wo sie wankten. Und natürlich bei drohenden Staatsbankrotten als Feuerwehr bereitstehen. Beides macht der IWF aber ebenfalls nur in Form von Krediten (Kreditfazilitäten). Und pumpte somit das Gebilde langsam aber sicher immer weiter auf.

Und weil er mit Krediten (Refinanzierung durch Verpflichtungserklärungen der Member) arbeitet, ist der Goldgedanke, der zunächst auch eine Rolle spielte, so peu à peu verschwunden. Und nach dem Abgang der USA vom letzten Rest des Goldstandards unter Nixon - GAME OVER - TILT!

Letzte Großeinsätze des IWF: Asien in den 90ern. Die mit leichter Hand vergebenen Kredite führten dazu, dass die Asiaten immer noch mehr Schulden gemacht haben, weil ja der IWF dafür geradestand. Das ist das Problem des sog. moral hazard, sprich:

Ich kann ja Schulden machen wie ich will, mir passiert doch nie nix.

Da aber Prolongieren von Schulden und schließlich Uneinbringlichkeiten nichts hilft (man scheut eben immer wieder vor der Alternative Schuldenstreichung zurück, weil sie am Ende auf Guthabenstreichung rauslaufen muss), sind wir jetzt dort, wo wir nicht hinkommen wollten: Nahe der Totalüberschuldung aller öffentlich-rechtlichen Gebilde weltweit.

Das ist der KERN unserer heutigen Krise, alles andere ist davon abgeleitet.

Also würde ein neues Bretton Woods nur ein Revival des alten bedeuten: Noch mehr Uneinbringlichkeiten noch höher buchen, damit nur ja nichts passiert.

Das kann man machen. Aber: The higher the top, the deeper the drop.

Ich finde, das brauchen wir nun wirklich nicht auch noch. Es ist doch schon schlimm genug.

d.

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Gruß - Ostfriese


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