Danke, @D-Marker. Distanz - räumlich oder mental?

neptun, Samstag, 18.11.2023, 21:41 (vor 334 Tagen) @ D-Marker2480 Views

Ich hab's mir gestern abend noch heruntergeladen und mir sofort angehört, und heute nachmittag noch einmal.

Es regt mindestens zum Nachdenken an. :-)

Nun ist es durchaus nicht so, daß ich den ganzen Tag über innerlich mit diesen schrecklichen Dingen beschäftigt bin. Wenn ich aber aktuell Geschriebenes lese, dann denke ich daran, und dann beschäftigt es mich schon.

Ich würde allerdings das, was Funny van Dannen "räumlich" nennt, eher "mental" nennen. Es ist ja eine gute "Begabung" der menschlichen Psyche, Dinge auszublenden, welche für den jeweils gegenwärtigen Moment im Leben eines Individuums nicht von Bedeutung sind. Möglicherweise ist ohne diese Fähigkeit gar kein (Über-)Leben möglich. Wenn ich einen Orgasmus habe, denke ich eher nicht so viel, und schon gar nicht daran, daß exakt in diesem Moment andere z.B. einen schweren Verkehrsunfall erleiden, der sie entweder sofort tötet oder - noch schlimmer - dauerhaft gravierend invalide macht.

Die räumliche Distanz spielt dabei wohl kaum eine Rolle, denn schließlich ist es bei Ereignissen, die "anderen" widerfahren, ob sie nun "gut" oder "schlecht" sind, völlig unerheblich, ob sie nun einen Häuserblock weiter stattfinden oder tausende von Kilometern entfernt. Viel wichtiger finde ich den mentalen Aspekt in Form von Gedanken wie "das betrifft mich nicht", "das geht mich nichts an", "ich habe damit nichts zu tun" usw. Zwar treffen gerade diese drei Beispiele nicht zu, wenn es um Ereignisse wie den Ukraine-Krieg oder den israelischen Völkermord an den Palästinensern geht, aber dennoch schafft es die Psyche, diese Dinge den größten Teil des Tages so zu handhaben, als ob diese Gedanken zuträfen.

Auf jeden Fall noch einmal danke, denn für den Moment ist es schon geeignet, um wieder "herunterzukommen".

LG neptun

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