Was bleibt denn noch zum "Auswandern"?
Hallo Olivia,
Auswandern ist ein großes Wort, dazu gehört auch "für immer", "alles verkaufen", "euch nie wiedersehen".
Es muss ja nicht so dramatisch sein. Man kann auch ohne so großen Aufwand ein paar Jahre abwesend sein. Nichts dauert ewig, sogar 1000 Jahre waren nach 12 Jahren vorbei.
Da ich in den vergangenen Jahrzehnten viel in der Welt rumgekommen bin (maximale Abwesenheit von Deutschland einmal 6 Jahre, sonst kürzer), empfinde ich im Nachhinein Deutschland als den Platz, der in jeder Hinsicht der beste ist. Wird auch durch die weltweiten Menschenströme bestätigt.
Wenn nun jemandem das Corona-Gedöns zu viel ist, könnte er nach Dänemark. Dort herrscht Freiheit, je nachdem, wann es zu einer anderen Politik kommt.
Entspannte Leute, die nix gegen Deutsche haben, relativ einfache Sprache. Wenn die Kollektivisten Deutschland abriegeln, geht es auch mit dem Paddelboot.
Wenn jemandem überhaupt das komplette Gedöns über alles mögliche zu viel ist, könnte er nach Italien. Von dort werden viele Probleme berichtet, aber wenn man da ist, findet man die nirgends. (Neulich D-CH-I, I-CH-D, überall freie Durchfahrt, in Italien alles locker wie auch früher). Entspannte Leute, die nix gegen Deutsche haben, relativ einfache Sprache. Wenn die Kollektivisten Deutschland abriegeln, geht es auch über Saumpfade.
Dein Stadt-Land-Vergleich innerhalb Deutschlands scheint mir etwas zu hinken. Kommt natürlich drauf an, was für eine "Krise" du erwartest.
Im Handelsblatt wurde vor leeren Supermärkten im Herbst gewarnt, wegen den Lieferketten. Meine städtischen Bekannten würden sofort hungern (Aussage: Meine Vorratskammer ist das Edeka um die Ecke), während hier auf dem Dorf jeder was im Keller, im Garten oder auf dem Acker hat.
Und auch im Holzschuppen. Bei einer richtigen Krise - nicht so einem kleinen C-Kriselchen - zählen drei Dinge:
1. Gesundheit
2. Wärme
3. Nahrung
Grund: Wenn du nicht gesund bist, kannst du nicht für Wärme sorgen, und auch nicht für Nahrung. Wenn du keine Wärme hast, wirst du krank.
Meine paar Hundert Mitbürger hier im Ort erscheinen mir gesunder als die, die ich bei seltenen Fahrten in die Stadt über die Bürgersteige schleichen oder hinken sehe.
(Vor einem Jahr zog ein Dicker aus der Stadt hierhier, weil sie ihm den Sozialwohnungs-Kaninchenstall gekündigt hatten und ihm hier ein Zimmer besorgt hatten. Er war dann sogar gezwungen, sich ein Fahrrad zu besorgen, weil es hier keine Straßenbahn gibt. Lust auf Fettes und Süßes? - 8 km mit dem Fahrrad über die Hügel! Was ist aus ihm geworden? Er ist nun fast ganz schlank, positives Wesen und sagt, alles super hier.)
Ich bin neulich einfach mal im Auto sitzen geblieben in der Stadt am Straßenrand und habe mich gefragt, was macht diese eine Person, die ich gerade sehe, wenn es eine Krise gibt? Das ist natürlich subjektiv, aber vom äußeren Anschein hätte ich nicht den Eindruck, dass viele überhaupt wüssten, an was sie denken sollten, wenn die Infrastruktur ausfällt. Wer soll die versorgen? Es gibt bundesweit ca. 1 Helfer (Feuerwehr, THW, sonstige Notdienste) auf 1.000 Einwohner.
Supermarkt zu -> hungern.
Strom weg -> abwarten und schimpfen.
Wasser weg (= Klospülung weg) -> erst abwarten und dann schlagartig erkennen, wie wichtig das war. Einen 30-Parteien-Wohnblock möchte ich mir dabei nicht vorstellen.
Wie sollten bei Naturkatastrophen Städte "bevorzugt" werden? Die Flut hat kleine Orte getroffen, da konnte den paar Leuten nach und nach geholfen werden. Wer sollte Hunderttausenden in einer großen Stadt helfen? Aus welchen Gründen es auch immer "Planungen" zum Entvölkern des flachen Landes geben könnte - auf dem Lande wird überlebt.
Egal, was für eine Krise man erwartet. Wer sich drauf vorbereitet hat, dürfte in jedem Fall Vorteile haben.
Als ich neulich jemandem Vorbereitung empfahl, wurde ich heftig angeblafft: Ich bereite mich auf gar nichts vor! Wenn es mir das Leben kostet, dann ist es so.
Bin mal gespannt, ob er sich beim Blackout wie bei den Indianern auf einen Hügel zurückzieht, um zu sterben, oder ob er bei mir an die Tür pocht.
Gruß
Ankawor
PS: Meine Empfehlung lautet vorbereiten und zwar jetzt, speziell auf einen Blackout, der nach Expertenmeinung mit Sicherheit kommt und der ohne Vorwarnung kommt. Vergisst man leicht.