Energiewald... Mit dem Thema habe ich mich auch kurz befasst und es bald aufgegeben.

Linder, Freitag, 26.03.2021, 19:10 (vor 1098 Tagen) @ valuereiter1653 Views

Neben normalen Setzlingen habe ich auf meinem Privatgrundstück auch versuchsweise einmal probiert Weidenstecklinge zu setzen. Plan war es, bei gutem Erfolg 2...5 ha Acker damit zu bepflanzen um meinen Holzvergaser mit Hackschnitzeln zu füttern.

Die Ernüchterung kam prompt, denn auf freien Flächen mit entsprechender Sonneneinstrahlung sind sie alsbald eingegangen wie die Priemeln, trotz anfänglicher Bewässerung. Nicht einmal im Wald hat sich trotz gutem Standort etwas gerührt.
Aber selbst wenn es gelungen wäre, das Feld hätte man nach 10 Jahren wieder umbrechen müssen, weil es sonst zum Wald umgewidmet wird und per Hand Stangen ernten um damit normales Brennholz zu schneiden (keine Hackschnitzel), ist eine Sträflingsarbeit. Der schnelle Wuchs ist der einzige Vorteil, übrig bleibt jedoch eine lange Liste an Nachteilen.

Um ausreichend Ertrag zu generieren braucht man Fläche, alles andere ist nur Hobby. Fläche funktioniert jedoch nur mit entsprechenden Maschinen, ergo gestaltet sich die Sache wahnsinnig teuer. Es gibt andere, viel günstigere Mittel und Wege sein Scheitholz zu werben als mit Energiewald.

Dabei habe ich per se nichts gegen Weidengehölze, im Gegenteil, bei uns stehen noch >60 jährige Pappeln herum, die mittlerweile einen beachtlichen BHD von 90 cm und mehr haben. Ein Baum bringt einen Ertrag von fast 1 Jahr Brennholzvorrat, also ca. 15...20 Ster, je nach Kronenholzmenge. Außer ab und an nach heftigem Wind den Wegesrand von abgebrochenen Zweigen zu säubern ist eigentlich nichts zu tun. Bäume lässt man besser bis zum endgültigen Hieb stehen, dieses Umhergedackel mit Kleinholz ist nicht zukunftsträchtig.

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◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇


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