Ist es mehr ein Lassen als ein Tun? | Dürers Melencolia
Auch mal ein wenig Blubbern am Morgen. Gerade kreatives Tun ist doch zunächst mehr ein Über- und Zulassen als ein Tun. Insofern ist auch das Loslassen viel wichtiger als das Be-greifen wollen. Hier sind wir wohl auf dem Feld des ominösen Einschwingens (Ashitaka, übernehmen Sie!) Und auch die Melancholie und Langeweile, Faulheit sind wichtige Bestandteile dieses Schwingens, denn das vor sich hinsinnen, gehören zum Menschen dazu, wie auf Dürers Melencolia dargestellt. Der Weg nach Innen ist mit Schmerzen verbunden. Das mag aber in der Spaßkultur niemand aushalten und gerne wegdenken oder weghandeln. Das Entscheidende im Leben kommt nicht durch uns selbst, sondern von woanders her, weiß der Kuckuck woher, vielleicht Gnade oder eben Kairos, unverfügbar. Man kann natürlich auch so der Welt begegnen, wie es Dürer in Ritter, Tod und Teufel zeigt. Coincidentia opositorum, Schwingerei.
Ende der morgentlichen Blubberei, äh Pisserei.
Herzlich
Oblomow