Treiber und Getriebene in der Medien-Demokratie

BerlinWedding, Samstag, 28.03.2020, 15:18 (vor 1701 Tagen) @ BerndBorchert3419 Views
bearbeitet von BerlinWedding, Samstag, 28.03.2020, 16:14

Man konnte ja in den letzten Monaten sehr schön mitverfolgen, wie die anfangs zögerliche und abwartende Politik der Regierung von den Medien mit sich ständig steigernden, schrillen Alarmtönen in die aktionistische Ecke gedrängt wurde. Da beziehe ich das DGF, bzw. Teile davon, ausdrücklich mit ein [[zwinker]]. Bloß nichts riskieren, bloß nichts falsch machen - und auf keinen Fall unschöne Bilder - war und ist die Devise der Regierung. Gleiches konnte man ja auch in USA und GB beobachten. Nichts wirklich neues, zuletzt gab es das in ähnlicher Größenordnung bekanntlich in 2015.

Hinzu kommt natürlich noch eine - wenn nicht falsche, so doch zumindest einseitige - Beratung durch nur wenige, wie auch immer ausgewählte Experten, die selbst wiederum natürlich gern im Mittelpunkt stehen und jetzt nahezu täglich auf Pressekonferenzen bzw. in Talkshows mehr oder weniger brillieren können. Würde mich nicht wundern, wenn der eine oder andere von denen demnächst selber eine Talkshow produziert.

Für die Medien ist das Ganze natürlich ein wahres Fest, können doch momentan schon verloren geglaubte Einschaltquoten bzw. Verkaufszahlen locker wieder erreicht bzw. übertroffen werden. Schade nur, dass, zumindest was die System-Medien anbelangt, ausschließlich die "offizielle" Version geglaubt und absolut nichts hinterfragt bzw. diskutiert wurde und wird. Ebenfalls wie gehabt.

Die Frage nach der Exit-Strategie wird sich wohl sehr bald stellen, angesichts immer sichtbarer werdender gigantischer wirtschaftlicher Verwerfungen, aber auch vor dem Hintergrund einer wachsenden Zahl kritischer Stimmen, die die Frage nach der Verhältnismäßigkeit immer lauter stellen. Ach ja, btw., wo ist eigentlich die AfD?

Ich bin gespannt, wie man aus dieser Nummer wieder herauskommen will, ohne das Gesicht, also die nächste Wahl, zu verlieren. Das wird auch schon deshalb nicht ganz einfach werden, da sowohl die Medien wie auch die Experten nicht wirklich viel Interesse an der Rückkehr zur Normalität haben. Seit zwei Tagen steigen die neuen Fallzahlen ja auch brav wieder an, nachdem man die Definition und die Meldepflicht entsprechend geändert hat.


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