Indizien sind ja noch keine Beweise

Diogenes Lampe, Mittwoch, 24.04.2019, 00:26 (vor 2039 Tagen) @ helmut-17642 Views

Gehen wir also in medias res: > Fest steht, dass die Brandstiftung bis jetzt durch kein seriöses Indiz > belegt werden konnte.


Kommt drauf an, was Sie darunter verstehen. Wenn ich das richtig sehe, dann beziehen sich die Indizien, die sie als seriös anerkennen, auf den direkten Tatablauf. Das macht Sinn. Dann muss man aber ebenso konstatieren, dass bisher auch kein seriöses Indiz vorhanden ist, das besagt, dass es keine Brandstiftung war. Deshalb reden wir uns ja zusammen mit beinahe der ganzen Welt die Köpfe darüber heiß.

Also, ehrlich gesagt, ich sehe da kein einziges Indiz, oder gar einen > Beweis, der mich beeindrucken könnte.

Das wundert mich nicht. Denn ich beziehe in mein Verständnis eines Indizes auch Aspekte ein, die über den genauen Tatablauf hinaus von Bedeutung sein könnten. Ich finde, das macht auch Sinn.

Muss man bejahen, - der Haken ist aber, dass die wenigsten restauriert > werden, dafür ist meist kein Geld da.

Aber ich sehe, Sie tun das mit Ihrem obigen Argument zurecht auch. Dass kein Geld mehr da war, ist ein starkes Indiz dafür, dass die Kirchen nicht repariert werden können. Auch Sie gehen hier über das konkrete - in diesem Beispiel \"Nichttatgeschehen\" hinaus. Etwas anderes habe ich auch nicht versucht, als ich mich vom direkten Tatgeschehen nach Umständen umsah, die es mit verursacht haben könnten.

Nun aber zu meiner Argumentation, die (leider) aus der > Praxis stammt: > Nein, die Türme haben nicht gebrannt, - aber warum sagt man nicht > öffentlich, an welcher Stelle der Brand begann, also der primäre > Brandherd?


Das frage ich mich auch und suche deshalb nach Indizien, die mir eine Antwort liefern könnten.

Was oder wen will man damit decken, - einen Attentäter, oder eher einen > Bauarbeiter? Was ist wahrscheinlicher?

Das zu entscheiden, hängt - solange wir kein seriöses Indiz dafür haben, dass es diesen Bauarbeiter gibt - davon ab, ob wir die Indizien stärker gewichten wollen, die mit dem konkreten Tatgeschehen zusammenhängen oder die, welche die weiteren Umstände konkretisieren könnten. Hier hat wohl jeder seine Vorlieben.

Wenn ich in meinem Vorkommentar gemeint habe , \"Vieles widerspricht sich > hier.\" , dann will ich wenigstens ein Beispiel für meine Behauptung > anführen:
......allerdings nur, wenn tatsächlich gerade umfangreiche > Dacharbeiten im Gange waren. Doch die hatten noch gar nicht > begonnen,... > aber gleich danach: > Dacharbeiten bieten sich aber genauso als Möglichkeiten für > professionelle Brandstifter an.

Ich erkenne hier keinen Widerspruch. Die Dacharbeiten wurden ja wochenlang vorbereitet. Damit meine ich nicht nur den Gerüstaufbau oder den Figurenabbau. Da finden Begehungen, Messungen usw. statt, wo immer irgendwelche Leute auf dem Dachboden sind. Wenn professionelle Brandstifter am Werk waren, dann könnten sie durchaus bereits diese Arbeiten zur Tarnung genutzt haben.

Weiter im Text: > - Aufbau eines großen Gerüstes, wobei nur mit Hammer und Schlüssel > gearbeitet wurde.
Ich hab noch kein Gerüst gesehen, das nicht fest am Gebäude verankert > wurde. Frage: wie macht man das? Mit Hammer und Pickel, sowie beim > Bergsteigen? Ohne Bohrmaschine, ohne Schwerlastdübel? [[hae]]

Das müssen Sie die Gerüstbauer fragen. Die aber haben selbst ausgesagt, dass sie am Brandtag - und auf den kommt es ja an - nur mit Hammer und Schlüssel gearbeitet haben. Da war das Gerüst ja bereits verankert.

- Entfernung diverser Figuren - 12 Apostel und 4 Evangelisten - > Wo waren die vorher? Ich hab da keine Fotos greifbar. Aber mit Sicherheit > nicht dort, wo das Gerüst endet.

Das spielt ja auch gar keine Rolle. Es sei denn, es ist bekannt, dass der Brand in der Nähe des Gerüstes ausgebrochen ist.

Wahrscheinlich waren sie oben an der Dachempore, wo noch kein Gerüst ist. > So, und damit wären wir am Dach (wohin übrigens kein Attentäter über > das Gerüst kommen kann, es sei denn, er wäre Spyderman).

Hier unterscheiden sich widerum Ihre Vorstellungen von einem oder mehreren Attentätern von meinen. Ich sehe hier keine filmreifen Spydermans noch irgend welche mysteriösen Gestalten auf dem Dach. Ich will jetzt aber auch nicht darüber spekulieren, wie sie es konkret angestellt haben, da wir ja noch nicht einmal wissen, wo denn nun der oder die Brandherde gewesen sein sollen.

Frage (die ich schon mehrmals gestellt habe): Wie sind solche Figuren > befestigt und wie werden sie abmontiert? Blechdinger, oder auch aus Stein, > die seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten im Freien stehen und (meistens) mit > Muttern an Gewindebolzen gesichert sind. Was passiert, wenn diese Muttern > so zugerostet sind, dass man sie nicht aufkriegt? > Ich weiß das, weil wir das nicht anders gemacht haben, nämlich mit der > Flex. Da hat keiner die Geduld, da mehrmals am Tag mit dem Rostlöser zu > versuchen.


Ja und wenn? Auch eine Flex hätte da nicht so einen Brand ausgelöst. Die Figuren sind schon drei Tage vorher abgebaut worden. Dann müsste die Flex einen dreitägig vor sich hin schwelenden Brand ausgelöst haben, der sich drei Tage lang keiner einzigen Nase auf dem Dach bemerkbar machte. Das ist mir zu mysteriös.

Ganz besonders bei den Franzosen, - ich erlaube mir, die Nase zu > rümpfen....Gibts eine Aufstellung, wer denn dort beschäftigt war (ich > meine den Anteil an ungelernten, wie auch Roma, Algerier, usw.)?

Sie können ja mal dort anrufen. Das täte mich auch interessieren. Besonders einer aus Esmeraldas Stamm kitzelt da gerade meine Theater-Phantasie. [[freude]]

Warum was wie gebrannt hat, finden die Brandermittler heraus, - obs > veröffentlicht wird, - steht auf einem anderen Blatt. Man veröffentlicht > ja auch nicht den Bauzeitenplan und die Baurapporte, - da würde man genau > sehen, wer an diesem Tag wo was gemacht hat.

Naja, ein gewisses öffentliches Interesse darüber, warum was wie gebrannt hat, das über Bauzeitenplan und Baurapporte hinausgeht, besteht in unserem Fall ganz sicher.

Klar, die Arbeiten haben angeblich noch nicht begonnen, - aber man > bestätigt, dass der Baustrom am Abend abgestellt wurde.

Dann kann es an dem nicht gelegen haben.

Wohlgemerkt: Alles kein Beweis, - aber die Ungereimtheiten sind hier > unverkennbar.

Und solange es die gibt, muss ich mir meine Indizien irgendwie woanders suchen...


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