Die neue Steuer heisst jetzt Pacht heisst jetzt Miete
- Nun glaube ich aber, dass der Begriff der Sklaverei ganz einfach und trotzdem allgemeingültig dadurch definiert werden kann, dass Menschen von anderen Menschen (oder Gruppen) zu einer deren Nutzen dienenden Arbeit gezwungen werden.
… Es ist also KEINE Sklaverei, wenn ein Mensch für seine eigene Versorgung arbeitet – …
Ein Beispiel ohne Zebras und Löwen: Ein Arbeiter hat für seine eigene Versorgung gearbeitet und sein Produkt einem Händler für einen Gegenwert abgetreten. Darauf verkauft der Händler es weiter an Dich für einen (anderen) Gegenwert. Ein Experte für Preisfragen behauptet schliesslich, dass keiner einen fairen Gegenwert bezahlt hat. Ihr beide habt zu viel oder zu wenig bezahlt, einer oder mehrere müssen also zu einer Fremd-â€Nutzen dienenden Arbeit gezwungen†worden sein, woraus wiederum folgt, dass einer oder mehrere eines anderen Sklaven oder Sklavenhalter sind oder sich zumindest der Unterstützung der Sklaverei schuldig geMACHT haben.
Dieses Beispiel ist Alltag.
- So gilt es nun aufzuzeigen, dass …
1) … in der gegenwärtigen Ordnung Menschen zur Arbeit gezwungen werden – also Sklaverei herrscht.
Wie gesagt, in der gegenwärtigen Ordnung der Natur werden Zebras dazu gezwungen, Pflanzen zu fressen und ein Teil der Fressarbeit Lohn ist der Löwen Nutzen.
Wenn Wölfe im Rudel akzeptiert werden wollen, sind sie dazu gezwungen, zum Nutzen der Leitwölfe zu arbeiten, denn nur diese pflanzen sich fort. Es gibt zwar allerlei Erklärungsansätze, dass auch die ausgebeuteten Sklavenwölfe etwas davon haben, aber weil sie weniger erhalten als ihnen unter einer gerechteren Wolfsrechtsordnung zusteht, muss Sklaverei herrschen.
Desgleichen Ameisen: Wer käme auf die Idee, unfruchtbare Arbeiterinnen sowie Soldaten als Sklavinnen und Sklaven zu bezeichnen?
Was Du versuchst als Sklaverei zu beschreiben ist ein in der Natur vollkommen normales Prinzip, weshalb ich es ab adsurdum geführt betrachte, wenn man es Sklaverei nennt. Insbesondere im Falle menschlicher Gesellschaften einen derartigen Bohei darum veranstalten, nenne ich ad absurdum: Echte Sklaverei ist eine spezielle und extreme Form dessen, was Du als Sklaverei definierst, wobei der Sklave auf seine Rechte vollständig zu verzichten hat, zu Gunsten seines Besitzers. Das einzige Blatt Papier ist kein Arbeitsvertrag sondern eine Besitzurkunde und die wird allenfalls von Besitzer, dem Sklavenhändler oder einem Vertreter der Rechtsordnung unterschrieben.
- Steuern dürfte es gar keine geben. Ja, und ich will sie deshalb auch abschaffen!
Eine Bodenpacht würde hingegen eine einwandfreie Finanzierung allem Staatswesens begründen können, denn niemand wird gezwungen, eine Pacht einzugehen.
Die neue Steuer heisst jetzt Pacht. Fürwahr bestes Schönsprech! Es ist und bleibt eine Abgabe.
Angenommen aller Boden ist verpachtet, wo lebt jener, der nicht gezwungen werden will, für eine Pacht abzugeben? Er hat keine Wahl, als auf Pachtboden zu leben und Miete abzugeben, damit der Pächter seine Pacht abgeben kann.
Die neue Steuer heisst jetzt Pacht heisst jetzt Miete. Noch mehr Schönsprech, insbesondere mit dem Hinweis auf Zwang resp. dessen behaupteter Abwesenheit.
Klar, ein Teil des Pachtbodens wird für die Nahrungsmittelproduktion eingesetzt werden, ein anderer für industrielle Güter oder Dienstleistungen etc.
Während aber Landwirtschaft in der Fläche betrieben wird, können Industrie und Dienstleistungen in die Höhe bauen, bei gleicher Fläche. Spätestens hier werden die üblichen, systemimmanenten Ungleichgewichte transparent, die hausgeMACHTe Anpassungen der Rechtsordnungen nach sich ziehen. Oder: Der Spieler beginnt von vorn und das nur, weil er die Ordnung der Natur ignoriert.
Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh
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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.