"Virtuelle Ware" ist ein oekonomische Definition, Krypto ist eine technische
… eine (virtuelle) Ware, welche im Rahmen von bestehenden Währungen
gehandelt wird. Das selbe ließe sich übrigens auch vom Gold sagen,
welches zweifelsohne ebenfalls eine Ware ist. Die fundamentale
Gemeinsamkeit von Gold und Bitcoin besteht darin, dass beide Waren weder
vermehrt (produziert) noch verringert (konsumiert) werden können (im
Großen und Ganzen) – was eben auch deren für sonstige Waren atypische
Voraussetzung ist.
Stimme Dir absolut zu.
Es mag schon sein, dass Gold mittels genau dieser seiner besonderen
Eigenschaft die Entwicklung einer Währung einst erst ermöglichen konnte,
weil Gold so einen fixen Anker für monetäre Bewertungen (Verträge)
bildete. Genau diese Eigenschaft kann (spätestens) nachdem die monetäre
Wirtschaft aber einmal läuft, mittels eines Kunstproduktes wie z.B. dem
Euro substituiert werden.
Gold liess sich erfolgreich substituieren, weil Papiergeld bessere Eigenschaften hatte. Im Zeitalter des electronic Banking ersetzten dann sogar elektronische Ansprueche das Papiergeld. Gold laesst sich eben schlecht teilen und seit Einfuehrung des Telegraphen nicht so schnell wie Vertraege transportieren (z.B. Western Union = elektronische Geldtransfers, 1856 hervorgegangen aus der New York and Mississippi Valley Printing Telegraph Company). Insofern ist der Erfolg eines warenfreie Fiats auf technologische Errungenschaften zurueckzufuehren. Mit Erfindung der Bitcoin muessen Fiats aber nicht mehr warenfrei sein, da die Ware virtuell ist und sich genausschnell uebertragen laesst wie ein Vertrag.
Bitcoin zeigt nun lediglich auf, was wir auch schon vorher wissen konnten.
Bitcoin und Euro sind beides Kunstprodukte, aber deren Unterschied ist eben
der, dass der Euro das Gesetzliche Zahlungsmittel eines Wirtschaftsraumes
bedeutet, und nur das macht den Euro im Gegensatz zum Bitcoin zu einer
Währung.¹
Der Vergleich ist viel zu oberflaechlich. Der Euro wurde durch die Zentralmacht durch Gesetze, Befehle und Dekrete zum Zahlungsmittel erhoben.
Bitcoin ist lediglich ein Algorithmus. Ein Algorithmus ist nichts anderes als eine mathematische Abfolge, die schon vor dem Menschen im Universum exitierte, lediglich vom Menschen entdeckt wurde. Dieser Algorithmus wird nun freiwillig durch die Teilnehmer zum Zahlungsmittel erhoben, weil er entsprechende Qualitaeten hat, die ihn dazu befoerdern. Sicher gibt es noch andere Algorithm, die Menschheit einigt sich aber bisher auf Bitcoin.
Gold existierte genauso schon vor dem Menschen im Universum, es wurde nur spaeter vom Menschen ebtdeckt und als Zahlungsmittel ausgewaehlt. Man haette genauso Platin, Rhodium oder Palladium nehmen koennen, die Menschheit einigte sich aber auf Gold.
Eine Hoffnung für die Wohlfahrt der Menschheit insgesamt lässt sich aus
dem Bitcoin NICHT ableiten. Bitcoin ist eine Kapitalanlage, welche u.U.
einem Einzelnen helfen mag.
Ja klar, die Schulden verschwinden dadurch nicht, sie koennen aber entwertet werden. Bitcoin wird lediglich einen gigantischen Vermoegenstransfer ermoeglichen, welche zur relativen Entwertung von Fiat-Guthaben=Schulden fuehren wird. Es muss Verlierer aber auch Gewinner geben.
Solch eine Hoffnung für die Allgemeinheit liegt einzig in der
Verwirklichung von Demokratie, definiert als das Gegenteil von Diktatur.
Demokratie bedeutet die Souveränität des Volkes, und solch eine
Souveränität bedeutet unweigerlich auch das Vorhandensein einer eigenen
Währung – also der eines Volkes.
Demokratie sichert lediglich Eigentumsrechte, also die Grundlage von effizientem Wirtschaften. Nationale Fiat-Waehrungen erlauben lediglich Regierungen zum eigenen Vorteil und zum Schaden anderer zu "wirtschaften", aber mit Souveraenitaet des Volkes haben nationale Fiat-Waehrungen wenig zu tun. Voelker waren auch souveraen in Zeiten der Goldbindung. Natuerlich nur die Voelker, die Zugang zu dem Metall hatten, teilweise wurde der Zugang durch Gewalt ermoeglicht.
Im Übrigen besitzt eine Währung keine intrinsische Qualität bzw. einen
entsprechenden eigenen Wert. Der Wohlstand der Menschen gründet immer auf
deren Produktivität im Kollektiv, welche sich nun auch im Außenwert einer
Währung niederschlägt.
Im wesentlichen gruendet Wohlstand in der Verschuldungsmoeglichkeit der Wirtschaftssubjekte, Produktivitaet ist eher eine Folge davon. @Ashitaka wird sich vielleicht ueber diese Aussage wundern. Ja, ich stelle die Verschuldung nicht in Frage, noch werden Bitcoins Schuldtitel ersetzen. Nur sind die momentanen Schuldtitel der endgueltigen Entwertung preisgegeben und zukuenftige Schuldtitel werden sich wieder an Waren orientieren, wie es in Goldwaehrungen Jahrhunderte der Fall war.
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Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2