Nicht ein akzeptierter Schuldschein ist "der ganze Punkt"...

Silke, Mittwoch, 21.06.2017, 15:35 (vor 2713 Tagen) @ weissgarnix3630 Views
bearbeitet von Silke, Mittwoch, 21.06.2017, 16:16

Lieber weissgarnix,

...sondern das herbei prügeln (Gewaltmonopol) eines Systems in dem die Systemelemente systematisch dazu verdonnert werden, Abgabeeinheiten in bestimmter Form und Höhe zu bestimmten Terminen bzw. in Verbindung mit bestimmten Aktivitäten als Abgabe zu leisten (Abgabemonopol), und in dem diese benötigten Abgabeeinheiten nur in einem zentralinstanziell geregelten Verfahren -geldpolitische Operation- durch zentralinstanziell bemächtigte Institutionen (ZB) in der einzigen von der Zentralinstanz akzeptierten Form (Geldeinheiten) entstehen dürfen (Geldmonopol).

Dass daraus Derivate ableitbar sind, da neben dem STZM auch das GZ dekretiert wird, wurde in der Zinsaufzählung ausführlich dargelegt.
Das Wirtschaften ist nur ein sich gegenseitiges Abjagen dieser Geldeinheiten und der aus ihnen abgeleiteten Derivate (nicht aus dem Hut gezaubert) bei dem der eine oder der andere mehr profitieren kann als der andere oder der eine.

Schon allein diese Vorstellung, dass Kredit in der Realität aus dem Hut

gezaubert wird, zeugt von der herrschenden Kurzsicht der im Netz
umhergeisternden Geldtheoretiker

Doch, genauso ist das. Mittlerweile bin ich selbst auch auf diese Sicht
eingeschwenkt, nachdem mir sämtliche Diskussionen mit den dottores,
Heinsohns, Hardys, moneyminds und wie sie sonst noch alle hießen keinen
tragfähigen Alternativansatz aufgezeigt haben. Zumindest aus einer
funktionalen Sichtweise, die auf "Zahlungsmittel" abstellt, und auf alles,
was sich aus deren Schöpfung, Existenz und Vernichtung übergeordnet
ergibt.

Anders herum.
Erst das Übergeordnete (Potential, Abgabeschulden zu fordern und einzutreiben)...dann die funktionale Sichtweise, die auf „Zahlungsmittel“ abstellt.

Die im Forum vorherrschende institutionelle Sicht war interessant
zu diskutieren, zeitigt aber nach meiner Überzeugung keine praktische
Relevanz. Geld ein Machtderivat? So what?

Man kann sich die ganze Schrauberei an irgendwelchen monetären Schrauben sparen und gleich zum herbei prügeln von Leistung übergehen (Militärdiktatur) oder es bleiben lassen (segmentäre Gemeinschaft).

Um es mal mit Schumpeter (in der
Kritik auf Knapp) zu sagen: Nicht viel mehr und nicht viel weniger als auch
die Ehe ein Machtderivat ist. Neben vielen anderen realexistierenden
Institutionen.

Der beurkundete Ehevertrag mit den ganzen "Rechten und Pflichten" vielleicht.
Die eheliche Partnerschaft ist eher eine Konsensgeschichte und keine Machtzession von oben, sonst sollte man es lieber lassen.

Den Knackpunkt am schönsten herausgearbeitet haben mM nach tatsächlich
Heinsohn und Steiger, in dem sie aufzeigten, welche Potenz einem Vorgang
innewohnt, bei der einer sagen kann: "Ein Schuldschein von mir, den ich dir
an Stelle von Vieh, Ackergut oder was auch immer gebe, wird dir helfen,
weil alle anderen ihn an Zahlung statt akzeptieren."

Wobei soll ein privater Schuldschein helfen, wenn er nicht in ein ZMS eingebunden ist?
Wieso sollte er und von wem und wozu akzeptiert werden ohne ZMS?
Mit welchen Pfändern wird besichert, wenn nicht mit, in Parität zu Geld gebrachtem, bewerteten und bezifferten staatlich verteidigtem Eigentum in einem ZMS?

Das ist schon der
ganze Punkt. Alles weitere, bei H&S wie auch allen anderen (mit Ausnahme
Wray, Keen etc) ist schon wieder völlig wurscht.

Die Wirtschafterei ist wurscht, solange das mit der wohlproportionierten Machtzession im gut funktionierenden Machtkreislauf (also ohne Helikopter sondern nur nach Strichliste) machbar wäre (einen für Hinz, einen für Kunz, einen für Müller, einen für Meier...).
Ist es aber leider nicht ohne die auf Geldträger aufgetragenen beurkundeten und bezifferten zeitlich befristeten Machteinheitchen (@Ashitaka) (nur die akzeptieren alle, weil die alle zum Termin brauchen um der Sanktion zu entgehen). Die Träger selbst sind bekanntlich nebensächlich, ob nun gülden oder elektronisch.

Ackermann hat das in seiner Diss bereits 1977 herausgestellt, wie hier
hinlänglich bekannt. Leute wie Abba Lerner haben es (erfolglos) versucht,
in der akademischen Lehre unterzubringen. Jetzt schreiben es die BuBa wie
auch die BoE. Ich meine, daraus könnte sich ein echter Durchbruch hin zu
einer besseren Finanz(Welt) ergeben, nicht heute und nicht morgen, aber
dereinst vielleicht.

Finanzwelt=Derivat der Machtverhältnisse. Finis =die Grenze.
Ich dächte, du hättest das schon viel früher verstanden als die anderen Grübler.

Liebe Grüße
Silke


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