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Hallo Zarathustra,
"Die Banken können also Buch(Giral)geld aus dem NICHTS schöpfen, in dem
man die Bilanz verlängert (Kreditvergabe/ Gutschrift Einlage)."Kredit (Geld) entsteht nicht aus dem Nichts. Das sollte langsam auch
Allgemeinwissen sein.
Nein, denn es gilt gerade in den pseudowissenschaftlichen Geldtheoretikerecken des Netzes: "Da da Du Du! Oh oh, Winke winke!"
Es wird den unterschiedlichen Haftungsebenen des zweistufigen Zentralbanksystems viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, weshalb aufgrund der höheren Geschäftsbankguthaben auch die Bedeutung des ZBG und der ihnen zugrunde liegenden notenbankfähigen Sicherheiten völlig außer Acht gerät. Wenn dann noch die Buchung eines Geschäftsbankguthabens im Rahmen der Kreditvergabe als eine Art geldpolitisches Verfahren fehlverstanden wird ("boah so entsteht Geld!"), dann ist es ganz vorbei.
Das Wissen um die wahren Zusammenhänge und geldpolitischen Operationen fehlt.
Die allgemeinsprachliche Buchgeldschöpfung (es handelt sich immer nur um Geschäftsbankguthaben im Rahmen des Geschäftsbesorgungsvertrages zwischen dem Kunden und seiner Bank) hat in Wahrheit nichts mit der geldpolitischen Operation (Schaffung von Geldeinheiten) zu tun. Und wenn 1000.000.000.000.000 EUR Kredit gebucht werden würden, es ist bis auf die damit im Zusammenhang stehende Mindestreserve (ein Bruchteil) keine einzige Geldeinheit geschaffen worden. Dies geht ausschließlich über geldpolitische Verfahren zwischen den zugelassenen Kreditinstituten und Zentralbanken; d.h. erst dann, wenn das Kreditinstitut auch in der Lage ist die haftungstechnsichen Voraussetzungen zu schaffen (notenbankfähige Sicherheiten). Es muss also erst einmal geprüft werde, ob die Kreditvergaben des Kreditinstituts ausreichend besichert sind (Bonitätsprüfung, Beleihbarkeit).
Schon allein diese Vorstellung, dass Kredit in der Realität aus dem Hut gezaubert wird, zeugt von der herrschenden Kurzsicht der im Netz umhergeisternden Geldtheoretiker.
Herzlichst,
Ashitaka
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