Gewinne sind die Kehrseite der Verschuldung

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 09:54 (vor 2780 Tagen) @ Mausebär6718 Views

Hallo Otto,

gesetzt den Fall, die Auswanderungsbewegung waere real:
- Superreiche zahlen auch (ein bischen) Steuern, kaufen ein und haben
Angestellte.
- zu normalen "Reichen" zaehlen in DE schon Kleinunternehmer, Aerzte,
Rechtsanwaelte... Auch die konsumieren, haben Angestellte in Betrieben,
Kanzleienen ec.
Hilft das wirklich der "Restbevoelkerung", wenn ein nennenswerter
Bruchteil der Millionaere abwandert? Ich glaube eher nicht. Und ich habe so
meine Zweifel, ob das ein gutes Zeichen ist, wenn die wirklich gehen. Ich
glaube nicht, dass das an den Steuern liegt, manch einer wird schon andere
Gruende haben ...

Gruesse, Mausebaer

Lieber Mausebär,

klar zahlen die Reichen in Deutschland auch Steuern, konsumieren, beschäftigen Menschen, tragen damit zur Volkswirtschaft bei. Da sie aber auch durch ihren wirtschaftlichen Erfolge zwangsläufig Vermögen anhäufen (von Ausnahmen abgesehen), nehmen sie im Endeffekt mehr, als sie geben.

Vermögen schafft sich meistens leistungsloses (Zusatz-) Einkommen in Form von Mieten, Pachten, Dividenen etc., was die Vermögen immer weiter anwachsen lässt, was im Endeffekt schädlich für die Volkswirtschaft ist, weil hier Leistungen in Anspruch genommen werden, ohne adäquate Gegenleistungen zu erbringen. Es gibt zwar einen volkswirtschaftlichen Input durch Beschäftigung, Know-How etc., netto wird die VW aber ärmer, da der Gewinn des Einen immer nur durch Schulden anderer entstehen kann.

Liebe Grüße
Otto

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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