Ja, durch den einmaligen Mega-Gewinn der Notenbanken

nereus, Samstag, 11.02.2017, 10:42 (vor 2843 Tagen) @ Rybezahl6587 Views

Hallo Rybezahl!

Du schreibst: Ich verstehe es nicht.

Dann werde ich mir Mühe geben dies zu erläutern.

Warum geringere oder entfallene Schuldenlast?
Die Schulden müssen im Verhältnis zum Gesamtsystem gesehen werden.

Das paßt schon.

Die Schuldenlast wird nicht dadurch geringer, dass Zahlen gekürzt werden, wenn überall Zahlen gekürzt werden.

Es werden doch keine Zahlen gekürzt.
Es wird ein bestimmter Aktivposten massiv aufgewertet. In diesem Sinn wird nichts gekürzt sondern verlängert bzw. neu bewertet.

Erinnere Dich an die Bundesbankgewinne die jährlich in den Staatshaushalt flossen.
Wenn da plötzlich nicht nur 3, 4 oder 7 Milliarden generiert werden, sondern mit einem Schlag 750, 1.000 oder gar 1.500 Milliarden und diese an die Staatskasse fließen, entschärft sich selbstredend das Staatsschuldenproblem.

Genau genommen ist die Schuldenlast dann so groß wie vorher, nur mit 'abgehackten' Zahlen. Da ändert sich gar nichts.

Und ob sich da was ändert!
Wenn Du Dein Häuschen (380.000 €) abstottern mußt und die Raten (Deine Verbindlichkeiten) Dich Jahrzehnte quälen, wirst Du einen Lottogewinn von über 500.000 € begeistert entgegennehmen und das Problem mit einem Schlag aus der Welt schaffen.

Ist in diesem Fall Deine Schuldenlast entfallen oder nicht?
Nur haben die Zentralbanken nicht den Euro-Jackpot geknackt, sondern einfach ihre Bestände überprüft und das einzige wahre Aktiva NEU bewertet.

Diese Freiheiten haben die ZB’n, wie Daniel Stelter und auch PCM erläutert haben.
Als @dottore 1986 sein Buch „Der Kapitalismus“ herausbrachte, rechnete er die Idee einmal vor.
Das war vor über 30 Jahren und da stand der Goldpreis bei 350 US-$ pro Unze.
In seiner „Goldenen Lösung“ propagierte er einen Goldpreis von 10.000 US-$ pro Unze, um alle Schuldenprobleme zu beseitigen.
Das wäre aber dann die Volldeckung, an die ich nicht glaube.

Wie ist der US-Dollar definiert?
42,22 Dollar entsprechen 1 Feinunze Gold.
@dottore hat das damals glänzend analysiert und sich auf den legendären Franz Pick bezogen, der predigte:

1. Die Staaten werden von Kriminellen regiert, die unaufhaltsam die Währung zerstören.
2. Diese Zerstörung der Währungen muß auf Dauer zu immer höheren Goldpreisen führen.

Quelle: Der Kapitalismus von Paul C. Martin, Paperback-Ausgabe 1990, Seite 435.

Und was sagte Herr Pick noch?

Abwerten kann man ich gegen Erdnüsse. Abwerten kann man eine Währung nur gegen eins: GEGEN GOLD!

Und wieder ganz wichtig.
Wann kann mit dieser Lösung überhaupt noch etwas gerissen werden?
Vor oder nach dem Crash aller Kreditketten?

NUR davor, weil danach alles zusammengebrochen ist und die Menschheit Jahrhunderte benötigen wird, um sich wieder aus der Dunkelheit zu befreien.
Für diese Lösung bedarf es nämlich staatlicher und geordneter Autoritäten.
Wenn jedoch mafiöse Clans die Staaten in völlig neue Machtbereiche aufteilen, kannst Du das vergessen.

Das reale Problem bei der Neubewertung ist dann jedochber der gewaltige Inflationsschub, der sich daraus zwangsläufig ergibt.
Zur Krise kommt es also schon, weil es alle Nicht-Goldbesitzer benachteiligt.
Daher wird diesem Umstand höchstwahrscheinlich gesetzlich entgegengewirkt.

Zu einer Enteignung von 100 % der Goldbesitzer wird es aber nicht kommen, weil dann das Gold in schwarze Kanäle fließt, woran der Staat kein Interesse haben kann, denn er will möglichst vollständigen Zugriff.
Daher werden sich Finanzminister und Goldhalter irgendwo entgegen kommen.
Die große Frage ist, bei welchem Preis wird das sein?

Ich hätte da auch eine Idee, wie man das meiste Gold ganz freiwillig und ohne Zwang aus den privaten Händen treibt?
Aber die Details behalte ich vorerst für mich. [[zwinker]]

mfG
nereus


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