Wie Recht Du hast !
Hallo Plancius,
gerade am Beispiel Covid-Maßnahmen kann man sehr schön die Unterschiede herausarbeiten:
Du hast vollkommen Recht mit Deiner Beobachtung bezügl. Masken und Schulklassen. Ich konnte in der Zeit sehen, wie Menschen per Moped mit Maske durch die Gegend (ländlich) fahren, dann vor nem Cafe anhalten, absteigen, Maske abnehmen und zusammen mit 10 anderen dicht gedrängt am Thresen stehen und sich intensiv unterhalten. - einfach, weil es erlaubt war, im Cafe die Maske abzusetzen. Es war erlaubt, weil es ansonsten das portug. Lebensgefühl bzw. deren Gewohnheiten zu sehr beeinflußt hätte.
Ja, und in die Restaurants durfte man eine Zeitlang nur als Geimpfter oder Getesteter rein. Aber kontrolliert hat das nie jemand. Zwänge wie in Deutschland, Frankreich oder Spanien gab es nicht oder konnten ignoriert werden.
Die Portugiesen in meinem Umfeld (ländlich) scheinen mir recht staatsgläubig/obrigkeitshörig zu sein, gleichzeitig gehen sie davon aus, daß Politiker von Natur aus korrupt sind, zumindest die oberen, egal ob Kommunisten oder Rechte. Aber der Staat ist fern, die Ortspolizisten wollen auch noch die nächsten Jahre mit allen auskommen. - und das wichtigste, man ist wirklich tolerant, also anders als in Deutschland, wo es eine ideologische Toleranz gegenüber Asylanten gibt, aber keine Toleranz gegen Andersdenkende.
Genau das ist in Portugal nach meiner Beobachtung anders. Die Unterschiede zeigten sich bei Corona in extremer Weise. Ich habe als Ungeimpfter in Portugal vollkommen unbeschwerte Zeiten gehabt, kam ich nach Deutschland oder auf dem Weg durch Europa per Auto war es anders. Die Portugiesen hatten zwar zu einer bestimmten Zeit die Grenzen dicht gemacht, also wirklich dicht, aber jeder der einen Wohnsitz in irgend einer Form nachweisen konnte (St-Nr., Stromrechnung, oder irgend ein anderer Beleg) konnte passieren. Ob geimpft oder getestet interessierte niemanden, obwohl offiziel die Testung Pflicht war.
Es ist die Mischung zw. Staatsgläubigkeit und Toleranz zur Andersartigkeit im Denken, die das Leben hier bestimmt. Man konnte in Portugal gegen die Impfung sein und protestieren ohne in eine Ecke gestellt zu werden. Es wurde allgemein akzeptiert. Andererseits hat man in Portugal eine sehr hohe Impfquote. Das liegt halt an der Staatsgläubigkeit und die Form, wie sie das Impfen organisiert hatten mit direkter persönlicher Ansprache von Amts wegen. Aber einen Zwang gab es zu keinem Zeitpunkt.
Meine Frau und ich haben die Corona-zeiten hier in Portugal absolut unbeschwert gelebt, während Familienmitglieder in Deutschland mehr als Streß hatten und Freunde (geimpft) sich nicht gut benommen haben, um es milde auszudrücken. Man konnte hier in P. neben Geimpften stehen im Cafe und denen sagen, wieso man die Impfung nicht gut findet und sich niemals impfen würde. Dann kam als Antwort meist: "Ich kenne noch ein paar, die ähnlich denken, vielleicht ist da ja was dran."
Gruß Dieter
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Der "menschengemachte Klimawandel" funktioniert wie die katholische Kirche im Mittelalter.