Frage des Standorts
Hallo Plancius,
es ist, wie die Überschrift besagt, auch eine Frage des Standortes. Deine Sicht in Bezug auf Dein Objekt kann ich nachvollziehen.
Meine Wahl (aus ganz rationalen Gründen) fiel auf Portugal, aufm Land, nur Portugiesen als Nachbarn weit und breit. Damals niemand der englisch sprach, einen fand ich, der etwas deutsch konnte, also ungefähr so viel, wie ich portugiesisch konnte aufgrund eines kurzen Sprachlehrgangs.
Die ersten 10 Jahre war ich (da ich nebenbei noch 2 Firmen hatte) nur im Winter für ca. 6 Wochen unten und zur Olivenernte im Nov. noch mal.
Aufs Grundstück paßten meine Nachbarn freiwillig und gewissenhaft auf, ein Nachbarjunge kümmerte sich im Sommer um die vielen Orangen/Zitronenbäume, die gewässert werden mußten, da Zitrusbäume Flachwurzler sind. Dafür gab es auch Geld, also so ca. 4-5 Euro/Std. wie das so üblich war. Heute wäre es höher, habe aber zwischenzeitlich die Bewässerung automatisiert mit Hilfe eines Tiefbrunnens und der mir aus dem Gartenbau bekannten Zusatztechnik.
Ansonsten zahlt man als Ausländer in P. keine Grundsteuer, hier auch keine Kosten für Müllabfuhr, Straßenreinigung etc. Die einzigen Kosten während der ganzen Zeit war die Stromrechnung und das Trinkwasser. Also ca. 15-17 Cent pro kwh und ca. 0,50 Euro pro cbm Trinkwasser.
Was will ich damit sagen: Zu keinem Zeitpunkt habe ich mir wg. der Immo hier in P. Sorgen gemacht. Dann schon eher um meine Angelegenheiten in Ostwestfalen.
Nicht nur das, es brachte zusätzlichen Mehrwert in vielerlei Hinsicht, sodaß ich heute sogar sagen kann, ich habe zwei verschiedene sehr unterschiedliche Zuhause. Jedes hat seinen Reiz und seine Vorteile. (Die Nachteile (eher jahreszeitlicher Natur) gleiche ich aus, indem ich dann jeweils das andere Zuhause vorziehe.)
Abgesehen davon habe ich hier mehr das Gefühl in Mitteleuropa zu sein, als in Ostwestfalen mit hohem Anteil Kulturfremder. Auch was man hier noch durchweg erlebt ist Fleiß, Ausdauer, Verläßlichkeit bei der Arbeit. Eine Tugend, die ich in D. schon lange nicht mehr sehe. Nur das Organisationsvermögen ist m.E. verbesserungsbedürftig.
Gruß Dieter
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Der "menschengemachte Klimawandel" funktioniert wie die katholische Kirche im Mittelalter.