Die Nebelwände der Ablenkung und die ewig gleichbleibenden Regeln des Debitismus
Hallo Rybe,
Nur einmal davon abgesehen, dass der Aufbau einer schlagkräftigen Armee viele Jahre dauert
(was eigentlich auch nicht weiter erklärt werden muss):
Für mich klingt das nur wie hohles Geschwätz.Weder Russland, noch die Ukraine sind demographisch dazu in der Lage, diesen Krieg zu gewinnen.
Es handelt sich um einen reinen Abnutzungskrieg. Einziger entscheidender Vorteil besteht in der Waffentechnologie.
Wer die gesamte Entwicklung seit 1989 betrachtet, wird schnell erkennen, dass es in Osteuropa in den letzten 35 Jahren darum ging, die russischen Ressourcen unter die Kontrolle der westlichen "Eliten" zu bringen. Dies gelang in den 1990er Jahren hervorragend, aber in den 2000er Jahren holten die national orientierten "Eliten" der russischen Geheimdienste einen Teil der Ressourcen zurück in ihre Hände.
Seitdem versuchen sie, unter dem Motto der Multipolarität, sich gegenüber den westlichen "Eliten" als gleichrangige Machtstrukturen zu etablieren. Die westlichen "Eliten" bekämpfen dieses Vorhaben aktiv.
Der Krieg in der Ukraine hat nun allen verdeutlicht, dass keine der beiden Seiten ihre Ziele vollständig durchsetzen kann. Weder erwiesen sich die Russen als stark genug, um sich dem Hegemon eine klare Niederlage zuzufügen und ihm die Ukraine wieder zu entreissen, noch war der Hegemon in der Lage, den russischen Angriff zurückzuschlagen und die russischen Machthaber entscheidend zu schwächen.
Nach drei Kriegsjahren liegt das Ergebnis für alle ersichtlich offen. Weitere Eskalationen werden kein anderes Resultat bringen, sondern lediglich auf beiden Seiten die Kosten erhöhen. Das nützt niemandem, zumal Russland finanzpolitisch tendenziell eher besser aufgestellt ist als der Westen.
Was ist die natürliche Konsequenz?
Es wird eine Vereinbarung getroffen werden, welche genau diese Machtverhältnisse widerspiegelt. Russland wird wieder mehr Einfluss in seinem unmittelbaren Umfeld erhalten. Andererseits wird der Hegemon wieder mehr Zugang zu den russischen Ressourcen bekommen. Die Erlöse aus diesen Ressourcen werden zwischen der russischen "Elite" und der "Elite" des Hegemons aufgeteilt. Die „Russland AG" wird also nicht (erneut) komplett zerschlagen und vollständig übernommen, wie es die Wunschvorstellung des Hegemons war, sondern man wird sich mit einer ausreichenden (paritätischen?) Beteiligung einverstanden erklären. Im Gegenzug werden vermutlich den nationalen russischen "Eliten" wiederum Möglichkeiten offeriert werden, sich schrittweise in die internationale Machtstruktur zu integrieren.
Genau darauf deuten alle Gerüchte über die russisch-amerikanische Entente hin. Putin bietet Amerika Investitionsmöglichkeiten in russischen Ressourcen. Auch im Nahbereich wie der Ukraine werden die Amerikaner eine Beteiligung erhalten, auch bei der Ausbeutung bestehender Energiepotenziale, wie beispielsweise der Verkauf russischen Gas & Öls an Europa, wird der Hegemon ebenfalls beteiligt werden.
Für den Hegemon ist das ein voller Erfolg. Er erhält bedeutende Potenzialräume zur Absicherung weiterer debitistischer Finanzierungsrunden durch russische Rohstoffvorkommen (Assets) und die zukünftige Beteiligung an den Rohstoffverkäufen aus Russland nach Europa (Cash-flow), während gleichzeitig weitere neue Potenzialräume insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz, aber auch der Wiederbewaffnung Europas und der etwas vergessenen Klimawende bestehen.
Zusätzlich ist das Machtpotential des Hegemons gegenüber Europa gestärkt, und in Russland kann er seine Position wieder ausbauen.
Darum will der Anton Hofreiter ja auch schnellstmöglich Waffen in aller Welt kaufen, um sie den ukrainischen zukünftigen Kriegsopfern vor ihrem Ableben schnell noch zu schenken. Etwas anderes bleibt der verkommenen EU-Elite nämlich nicht mehr übrig.
Die gegenwärtig zu beobachtenden Konflikte sind lediglich die Rückzugsgefechte der Fraktion, die gehofft und geglaubt hat, sie könnte die russischen Rohstoffvorkommen komplett übernehmen, ohne die russischen Eliten daran entscheidend zu beteiligen. Ich glaube nicht, dass diese sich noch durchsetzen werden, denn es ist offensichtlich, dass die Kapazitäten dafür aktuell nicht vorhanden sind. Der Hegemon hat sich längst entschieden, und seine Executive setzt dies nun um (typischer trial and error Ansatz: hat nicht geklappt wie gewünscht, also wird das Nächstbeste angegangen).
Besonders hart trifft das natürlich die Europäer, die viel investiert haben, aber nun keine oder nur geringe Rendite erhalten werden und noch abhängiger vom Hegemon sein werden als zuvor – noch mehr aber die Ukrainer, die die höchsten Kosten getragen haben und nun zusätzlich noch zu künftigen Schutzgeldabgaben verpflichtet werden. Dementsprechend versuchen diese verständlicherweise, diese Entwicklung noch aufzuhalten.
Was sonst noch an Nebenschauplätzen (Transsexualität, Woke-Kultur, Korruption, Brandmauern etc.) eröffnet wird, dient eher als Opium zur Ablenkung und Spaltung der Bevölkerungen. Diese hatten auch vor 20 Jahren in der Realität nicht mehr zu sagen als heute, und es wird weiterhin dafür gesorgt werden, dass dies so bleibt. Diese Ablenkung funktioniert offensichtlich sehr gut – selbst das gelbe Forum beschäftigt sich inzwischen erheblich mehr mit diesen Ablenkungsmanövern als mit den zugrundeliegenden debitistischen und machttheoretischen Dynamiken, welche hier bereits seit 20 Jahren dokumentiert sind und wie auf Schienen ablaufen.
"We're an empire now, and when we act, we create our own reality. And while you're studying that reality—judiciously, as you will—we'll act again, creating other new realities, which you can study too, and that's how things will sort out. We're history's actors...and you, all of you, will be left to just study what we do."
Karl Rove, a senior advisor and Deputy Chief of Staff during the George W. Bush administration
Während die Geister sich an einer unendlichen Vielfalt von Nebenschauplätzen erhitzen, werden neue Potentialräume in Rekordgeschwindigkeit erschlossen.....
Außer viele, viele neue Schulden, aber das versteht sich ja von selbst.
Gruss,
mp