Als Gründer mit knappem Budget musste ich lernen, wie man Unternehmenssteuerrecht, Klageabwehr, AGB, Buchhaltung, Sozialversicherung, Registeranmeldungen etc geschmeidig gestaltet. Da ich viel Zeit und Mühe reingesteckt habe, konnte ich u.a. auch etliche gegnerischen Anwälte blamieren weil ich im Gegensatz zu denen die aktuelle Bundesrechtsanwaltsordnung auch mal gelesen habe und keine Lust hatte, mich über den Tisch ziehen zu lassen. Ist so ein bisschen Antrieb von mir, bis an die Grenzen des juristisch Machbaren zu gehen und sich wenig gefallen zu lassen. Auch von Behörden und anderen Blutsaugern und Bürokraten.

Klar kenne ich nicht sämtliche Raffinessen des Rechtsformumwandlungsrechts wie man sie vielleicht bei den Big Four oder in der StB Fachausbildung lernt, habe aber hinreichend Strategien entwickeln, recherchieren und ausprobieren können um einen guten Überblick über die Thematik zu bekommen auch wenn ich selber noch keinen EWIV oder gemeinnützige Stiftung ins Leben gerufen habe.

Gerade das Vereinsrecht finde ich sehr spannend, weil strategisch gegründete juristischen Personen für Eingeweihte sehr vielseitige kosteneffiziente Spielfiguren in unserer Rechtsordnung sind. Damit lassen sich ähnliche Strukturen und Vermögensschutz im Kleinen umsetzen, wie sie auch die Mächtigen mit ihren Stiftungen und Holdings gestalten. Wer nur Kegelclubs und Angelvereine kennt der hat einiges verpasst.

Die Umsetzung im Detail ist aber recht komplex weil vor allem das Steuersystem ziemlich verklausuliert und verschachtelt ist. Das habe ich äußerst mühsam zusammengetragen weil die meisten Infos die man so findet nur für ausschließlich gemeinnützige Vereine gelten. In der Regel verzichte ich auf eine Anerkennung der Gemeinnützigkeit, um mehr Freiheiten bei der Satzungsgestaltung und Mittelverwendung zu haben.

Am Ende sind diese Konstrukte nur Mittel zum Zweck. Danach geht's erst richtig los.