Was der Buerger will, interessiert den Staat nicht die Bohne.

eesti, Schwedt und Cranz(Ostpreußen), Dienstag, 16.07.2024, 10:31 (vor 54 Tagen) @ Weiner1219 Views

"...
Wir haben heute als Bürger dieses Staates die Option, diese Verfassung zu ändern und zu verbessern (bitte keinen Einspruch erheben, sondern sich mit dem Thema erst gründlich befassen ... Verzeihung ...), aber wir tun es nicht. Das ist unsere Art der Zustimmung. Es herrscht auch immer noch die ursprüngliche Gewalt in den gegenwärtigen Staaten, jedoch wurde sie freiwillig abgegeben an Institutionen (Exekutive und 'Verwaltung'), die entlang den von gewählten Volksvertretern festgelegten 'Gesetzen' handeln - wobei die Volksvertreter und Beamten oft einen großen Interpretationsspielraum haben - solange eben die Bürger diesen Spielraum ihnen einräumen.

Unser Staat ist somit auch formal juristisch sowie moralisch einwandfrei durchkonstruiert. Er ist damit legitim. Legitimität heißt: die Menschen stimmen in der Mehrheit ihm zu.
..."

Was Du beschreibst, ist eine Form des Staates.
Einen freiwilligen Vertrag unter verschiedenen Menschen.
Wir kennen aber die ueblichen Formen, die gewaltsame Macht ueber andere Menschengruppen, mit ebensolcher Unterwerfung.
Nehmen wir die BRD. Dieser Staat wurde als Verwaltungskonstrukt der Alliierten ueber ein Teilgebiet des Deutschen Staates, nach der Besiegung und Unterwerfung des eigentlichen Deutschen Staates geschaffen.
Eine Unterwerfung unter diesen neuen (Teil-)Staat erfolgte zwangsweise, ohne daß sich der Despot (Alliierte Westmächte) einen Deut um die Meinung der Deutschen scherten.
Dieser Staat hat bis heute in seiner Satzung oktroyiert, daß eben diese Zustimmung oder Vereinbarung eben nicht erforderlich ist, sondern er beschreibt eben genau, daß jeder, der es wagt, gegen diese Satzung aufzubegehren und ändern zu wollen, verfolgt und bestraft werden muß.
Nichts von Vereinbarung und Zustimmung.
Der Staat an sich ist es, der existiert, frueher als Monarch, der nicht danach fragte, ob seine Untergebenen seiner Macht zustimmten, nein, bei einem Aufbegehren der Mehrheit wurden diese einfach physisch durch Heere der verbuendeten Monarchen physisch vernichtet (Bauernkriege im 16. Jahrhundert in DE z. B.).
Der Staat kann natuerlich durch freiwillige Vereinbarung entstanden sein und auch teilweise lange per freiwilliger Uebereinkunft existieren.
Aber der Normalfall war meist die Machtergreifung eines Einzelnen ueber eine Gruppe per Gewalt.
Und dieser Normalfall, die Wahl von Unterwerfung oder Tod, kann man natuerlich als freiwilligen Zusammenschluß interpretieren, denn natuerlich muß der Unterwuerfige nicht die Unterwerfung wählen.
Er hat ja auch die Möglichkeit, sich nicht zu unterwerfen, und die "freiwillige" Vernichtung der physischen Existenz zu wählen.
Aber ist diese Auslegung von Dir nicht etwas makaber?
Heutzutage wählt der Staat zur Unterwerfungsdurchfuehrung oft nur noch die finanzielle Vernichtung oder Deportation in abgetrennte Gebiete (Gefängnis, Verbannung nach Sibirien, Australien, Neuengland, Neukaledonien...).
Der Staat muß nicht formal und juristisch durchorganisiert sein, es reicht, wenn ein Despot die Macht an sich reißt, usurpiert.
Nehmen wir den jetzigen Fall Ukraine.
Nach der Verfassung des Landes mueßte die Macht eigentlich vom nun nicht mehr durch Wahlen legitimierten (ehemaligen) Präsidenten der Ukraine, Selenski, an eine Person des Parlamentes abgegeben werden.
Nun, er tut es einfach nicht, und wer es wagen wuerde, dagegen aufzubegehren, der landet im Gefängnis oder darf sich an der Front an vorderster Angriffsspitze bewähren.
Der Staat Ukraine ist derzeit die Person Selenski, und die hat die Staatsgewalt usurpiert.
Nur im Fußballstadion in Deutschland wagt es die einfache Masse mal ein Großplakat zu entrollen mit den Worten "give us election back".
War nicht Hitlers Machtuebernahme ähnlich?
Nein, der Staat ist eben normalerweise nicht die Vereinbarung einer Menschengruppe, sondern die Unterdrueckung einer Menschenmasse, um aus ihnen so viel Mittel heraus zu pressen, daß die herrschende Schicht einen nennenswerten Vorteil davon hat.
Ausnahmen, daß es der Mehrheit gelingt, doch die Minderheit, die sie unterdrueckt, abzuschuetteln, gibt es natuerlich; ein Beispiel ist Rußland 1918.
Aber solche Ausnahmen sind nur eine Bestätigung der Regel, daß es eben nicht die Mehrheit ist, die in einem Staat die Macht hat, die Regeln des Staates zu bestimmen, und sich der Unterdrueckung durch den Staat zu entziehen.
Zumal, es entsteht danach ja doch wieder ein neues Staatsgebilde mit ähnlicher Konstruktion, und ähnlichen Repressionen, wie die anschließende millionenfache physische Vernichtung von Gegnern der Sowjetmacht zeigte.
Selbst in Somalia entstanden neue Staatsgebilde aus dem zusammengebrochenen Staat mit seiner anfänglichen "Warlord"-Herrschaft.
Aber die Unterdrueckung und Auspressung der Mehrheit per "demokratischer Methoden" ist die feinere, humanere Art, die sich oft lange bewährt.
Aber wenn sich aus diversen Gruenden diese Machtstruktur durch intelligente "demokratische Mittel" nicht weiter erhalten läßt, so greifen die Staatslenker, die wahren Staatslenker, eben auf die Methoden zurueck, die sich Jahrtausende bewährt haben.
Pure und unverdeckte, aber immer abgestufte Gewalt, die die Masse diszipliniert.
Und die EU und Deutschland als Kern werden derzeit von der relativ deutlichen Demokratie schrittweise in eine Diktatur gelenkt.
Laut GG der BRD gibt es keine Zensur, aber jeder, der die Augen offen halten will, kann ueberall eine Zensur erkennen.
Das Angebot der EU an Musk, gegen Zensurdurchfuehrung im Sinne der EU-Fuehrung auf finanzielle Repression gegen seine Nachrichtenplatform zu verzichten, ist nur ein kleines Zeichen.

--
MfG
LR

Alles ist ein Windhauch.


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