Das meine ich nicht. Außerdem darf man die Kirche, wie auch Julius Evola (Bildungslücke!) meint, nicht nur negativ sehen. Immerhin hat sie uns von den Hexen befreit.
Wer das für übertrieben hält, der braucht sich nur anzusehen, was die Hexen heutzutage anrichten; jetzt, wo sie niemand mehr mit dem Feuertod bedroht und keine mehr die ewige Verdammnis fürchtet und sie ihren Schadenszauber überall (political correctness) ausführen.
Widerspruch zur gleichgeschalteten Medienmeinung ist Ketzerei, aktuell gelten als absolute Ketzerei: "Nicht Russland ist der Aggressor im Ukraine-Konfikt, sondern der Westen" oder letztens noch "Covid19 ist nichts anderes als eine Grippewelle" oder "Die Corona-Impfung wirkt gar nicht und hat oft schwere Nebenwirkungen"
Unter Mittelalter verstehe ich v.a., dass man gar nicht (mehr) genau wissen will, wie es sich wirklich verhält.
Sterben die Leute an der Impfung, oder an Corona?
Eben das das niemand mehr wissen will von den Offiziellen; das ist mittelalterlich.
Ketzerei heißt übrigens jetzt Verschwörungstheorie oder Rechtspopulismus. "Leugner" als Hetzbegriff bleibt erhalten: Gottesleugnung heißt jetzt Corona-Leugnung oder Klima-Leugnung.
Verschwörungstheorie ist, genau betrachtet, nicht das, was man im Mittelalter unter Ketzerei verstand.
Dieselbe Funktion, die in der Neuzeit die Aufklärung innehatte, diese Funktion üben heute Verschwörungstheorien aus.
Bernd Borchert
Einerseits bist Du doch Spenglerianer und das Mittelalter ist damit für Dich die Jugendzeit der faustischen Kultur. Aber andererseits bist Du doch Kirchenfeind.
Wie Spengler natürlich auch.
Wie passt das zusammen: Mittelalter-Fan und Kirchenfeind?
Das hat sich die Kirche ausschließlich selbst zuzuschreiben. Wäre sie bei der urchristlichen Predigt eines Paulus geblieben, der in Ephesos (glaube ich) einen neuen Gott verkündete und die Zuhörer aufforderte, ihm gegenüber offen zu sein, dann hätte ich keine Probleme mit der Kirche.
Außerdem hatte die Kirche, insbesondere die Klöster, im Mittelalter durchaus eine positive Funktion (hier bedauere ich sehr, dass Paul C. Martin nicht mehr lebt; er könnte sicher Erhellenderes dazu beitragen).
Die Klöster und die Kirche leisteten die für jede Hochkultur erforderliche Vorfinanzierung und Rechtsstaatlichkeit. Sie waren praktisch der Urkommunismus, aus denen sich Karl Marx, allerdingsn ohne das richtig verstanden zu haben, seine sozialistische Illusionen holte.
Allerdings geht das nur auf Glaubensbasis. Verschwindet der Glaube, bricht das System zusammen.
Die Alternative zur Klosterwirtschaft wäre die Sklaverei gewesen. Die leistete in der Antike die für eine Hochkultur erforderliche Vorfinanziereng.
Die Klöster mit "ora et labora", ein ganz erheblicher Teil der Bevölkerung, die nichts für sich benötigten, sondern mit dem, was sie erwirtschafteten, Sozialarbeit leisteten (ohne ein Kloster im backofficehättemn die entstehenden Einzelhöfe wohl kaum überleben können und die Kirche leistete dasm, was heute Medien und Justiz (die es nicht gab) zusammen leisten, indem sie sozial schädliches Verhalten sanktionierten. Natürlich tauchte kein Polizeibeamter und kein Büttel und kein Richter auf, wenn einer die Ernte oder das Vieh des Nachbarn stahl; aber der Pfarrer verkündete das von der Kanzel und der Betreffende durfte sich im Dorf nie wieder blicken lassen, ohne von jedermann scheel angesehen zu werden (wenn man sich im Dorf durch sein Verhalten selber ausgrenzte, dann ging es übrigens sehr schnell um das nackte Überleben).
Gruß Mephistopheles