Liebe Olivia, verträgst Du ein offenes Wort?
Ich zumindest schon. Mir kann man alles um die Ohren hauen, sofern stichhaltige Belege dabei sind.
Ich beziehe mich auf ein paar Aussagen Deinerseits:
....mit welcher Akribie sich diese Leute bemühen, Gesetzmäßigkeiten herauszufinden.
Wissenschaftliches Arbeiten folgt Regeln, die eingehalten werden müssen, damit die Arbeiten bzw. die Versuchsanordnung weltweit nachvollzogen und diskutiert werden können.
Das, was an Arbeiten im erweiterten, wissenschaftlichen Bereich geleistet wird, ist so umfangreich, dass es eine Einzelperson kaum erfassen kann.
Meine Meinung dazu:
Ich erkenne bei den allermeisten wissenschaftlichen Beiträgen vorwiegend Hypothesen, die nicht nachweisbar und die aus diesem Grund auch immer im Konjunktiv gehalten sind. Schließlich will sich ja keiner vollständig blamieren.
Ich habe keine spezifische Ausbildung als Epidemologe oder Virologe, meine Kenntnisse über Chromosomen, Gene, Zellen usw. basieren auf Ingenieurausbildung im pflanzlichen Bereich, also in der Botanik. Natürlich ist da manches deckungsgleich oder zumindest ähnlich, aber so manches kann ich dadurch einordnen und außerdem habe ich noch meinen gesunden Hausverstand (hoffentlich).
Seltsamerweise aber werde ich den Eindruck nicht los, dass es eine Methode gibt, die übrigens auch von den Instituten angewandt wird, die der Regierung nahestehen:
Man stellt alle möglichen Untersuchungen, Überlegungen, Tests, etc. an, verbindet die mit Pseudonachweisen und veröffentlicht das dann als "Weisheit letzter Schluss". Damit bewirkt man mehreres:
- Die Öffentlichkeit resp. der Leser (um beim Gelben zu bleiben) fühlt sich beruhigt und gebauchgepinselt, weil man in bestimmter Regelmäßigkeit mit neuen Forschungsergebnissen gefüttert wird.
- Otto Normalo versteht das sowieso nicht (ich ja auch nicht), und weil der sich nicht bloßstellen will, so schweigt er dazu, um als "Versteher" dazustehen.
- In der Kombination mit den anderen aktuellen Problemen und Neuigkeiten (Frieren im Winter, Ukrainekrieg, etc.) bewirkt das dann, dass der Blick auf das Phänomen Corona getrübt wird, Otto Normalo sich mit einer Information auf Basis der Pseudowissenschaft begnügt und vor allem (das ist das Wichtigste) nicht mehr nachdenkt, sondern schweigt.
Irgendwie erinnert mich das alles an Till Eulenspiegel, - von dem habe ich schon als Kind alles gelesen. Aber ich meine, doch noch ein Auge für des Kaisers neue Kleider zu haben.
Wenn Du mir eine der vielen wissenschaftlichen Exzerpte von Ikonolast in eine verwendbare Erkenntnis ummünzt, aus der hervorgeht, dass aufgrund dieser Aussage die Anschauung "X" nicht mehr gültig ist, sondern man die Anschauung "Y" dadurch bewiesen hat, dann - ich bitte darum. Ich habe immer noch den Drang, dazuzulernen, - denn dann weiß ich, dass ich noch nicht alt geworden bin.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich meinen Respekt ausdrücken, dass Du das alles verstehst, was Ikonolast schreibt. Da bist Du mir um Welten voraus. Sicher hast Du die notwendigen Vorkenntnisse dazu.
Aber wir könnten ja auch mal ein Spielchen machen. Ich denke, in einem österr. Forum, in dem ich auch schreibe, da ist ein Epidemologe mit dabei. Ich werde dem mal so ca. 10 Kommentare von Ikonolast zuschicken, und dann soll er ein paar Fragen an Dich formulieren. Deine Antworten werde ich dann an ihn weiterleiten, und ihn dann um seine Meinung dazu bitten. Mach ma das mal? Kostet ja nichts.
Wenn ich immer wieder Ikonolast erwähne, dann hat das mit Sicherheit nichts damit zu tun, dass mir seine Kommentare nicht gefallen. Im Gegenteil. Ich lese sie so gut wie alle. Schließlich hat er ja auch andere Themen drauf, nicht nur die Tante Corona. Und er hat oftmals sehr gute Sichtweisen.
Aber warum werde ich das Gefühl nicht los, dass bei Corona damit nur etwas Bestimmtes erreicht werden soll? Tja, wie nennt man das nur? Im Rumänischen gibt es eine sehr bekannte Formulierung dafür, und die heißt "praf in ochi".
Ich hoffe, dass ich Dich damit nicht verärgert habe. Wenn Du mich nun zeitlebens als "persona non grata" einstufst, dann werde ich wohl damit leben müssen.