Zur Erinnerung: Karl Marx war ganz nah dran!

Ostfriese, Sonntag, 31.07.2022, 18:54 (vor 628 Tagen) @ Mephistopheles4115 Views

Hallo Mephistopheles

So

Wo allerdings das zusätzliche Geld, also der Mehrertrag, den der Kapitalismus verlangt, herkommen soll, hat Marx und keiner seiner Adepten jemals begriffen. Diese Frage wurde erst durch den Debitismus geklärt.*)

ist es.

Karl Marx beantwortete die Frage:

"Wie kann nun die ganze Kapitalistenklasse beständig 600 Pfd. St. aus der Zirkulation herausziehn, wenn sie beständig nur 500 Pfd. St. hineinwirft?",

die er in der Mitte der Seite 332 in 'Das Kapital - Kritik der politischen Ökonomie, Zweiter Band: Der Zirkulationsprozeß des Kapitals'

https://marxwirklichstudieren.files.wordpress.com/2012/11/mew_band24.pdf

stellte, auf Seite 335 unten mit:

"In der Tat, so paradox es auf den ersten Blick scheint, die Kapitalistenklasse selbst wirft das Geld in Zirkulation, das zur Realisierung des in den Waren steckenden Mehrwerts dient. Aber notabene: sie wirft es hinein nicht als vorgeschoßnes Geld, also nicht als Kapital. Sie verausgabt es als Kaufmittel für ihre individuelle Konsumtion. Es ist also nicht von ihr vorgeschossen, obgleich sie der Ausgangspunkt seiner Zirkulation ist."

Carmen Losmann führt in ihrem Dokumentarfilm 'Oeconomia' ohne Hinweis auf Karl Marx aus:

"Jetzt nehmen die Unternehmen eine bestimmte Geldmenge als Kredit auf, sagen wir mal 500 Euro, um es einfacher zu sagen, die sind dann im Umlauf aber das Unternehmen will 600 Euro einnehmen, also 100 Euro Gewinn machen."

Peter Praet – von 2012 bis 2019 Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank – antwortet:

"Wir schaffen Geld. Das geschieht sozusagen elektronisch. Wir schreiben den Konten den Betrag gut. Das werden die Leute wieder nicht verstehen. Ich verbildliche das mal – das ist jetzt ohne Kamera: Ich könnte sagen: Ich drucke Geldscheine. Aber das ist nur ein Bild, so machen wir das nicht, das macht das Banksystem."

Offensichtlich ist von den EZB Ökonomen auch kein Erkenntnisgewinn zu erwarten.

Die richtigen Antworten gelingen erst mit Paul C. Martins Debitismus als Beschreibung, was sich ergibt, sofern Schulden im System existieren, und dessen Kern die Machttheorie ist. Der Nachschuldner, dessen Suche mit Unsicherheit und Ungewissheit verbunden ist, ist zur Realisierung des Mehrwertes von 100 Euro zwingend nötig - er schuldet den Mehrwert. Gelingt es nicht, einen Nachschuldner zu stellen, kommt es unvermeidbar zur Krise. Das ist der kapitalistische Kettenbrief. Paul C. Martin: "Kredit auf Kredit - es funktioniert so lange, bis es nicht mehr funktioniert.

Dottore schreibt in https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=74608

Woher kommt das Geld für die Zinsen? Es ist definitiv nicht vorhanden. Die Zinsen können deshalb nur bezahlt werden, indem in gleicher Höhe neue Schulden gemacht werden. Und später die Zinsen auf diese Schulden auch. Und so immer weiter.

Das ist der Motor der kapitalistischen Wirtschaft! Immer fehlt das Geld, um die Zinsen zu bezahlen, weil alles vorhandene Geld bereits doppelt verbucht ist. Um neues Geld zu schaffen, müssen neue Kredite/Schulden her. Für den Gewinn gilt natürlich dasselbe.

Marx hatte wohl schon in seiner 'Zusammenbruchstheorie' mit der 'fallenden Profitrate' bei zunehmender Akkumulation erkannt, dass - je mehr Kapital eingesetzt wird -, desto geringer (relativ) die Rendite wird.

Er war von den Geldsendungen seines Freundes Engels abhängig. Engels war bis zum Verkauf seines Besitzes selbst kapitalistischer Unternehmer. Danach lebte er von den Zinsen aus britischen 'Consols' - also aus 'arbeitslosem Einkommen'.

Gruß - Ostfriese


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