Gegensätze wie gut und böse

FredMeyer, Südrand der Heide, Sonntag, 27.03.2022, 01:52 (vor 767 Tagen) @ Andudu1959 Views

sind mMn ein "Erfindung" der menschlichen Empfindung. Wobei auch das relativ nur für den jeweiligen Rahmen gilt, der im Kontext dazu steht. Ein Beispiel: Die Menschheit hat sich darauf geeinigt, das in einer Gesellschaftsordnung das Zahlen von Steuern üblich ist. Das ist per se schon einmal grundsätzlich gut! Oder? Der, der das Sagen hat, kann bestimmen, wie hoch die Steuern sein sollen. auch das ist gut! Oder? Der, der das Sagen hat, kann sich also genüsslich an den Steuern bedienen, das hat die Gesellschaftsordnung so gewollt, das ist doch gut! Oder? Jetzt wird die Steuerlast erhöht, weil gemeinschaftliche Aufgaben dies erforderlich machen, das ist doch auch noch gut! Oder? Die weniger Erfolgreichen werden nun unter der Steuerlast zerbrechen, während die, die das Sagen haben kaum merkliche Einbußen hinnehmen müssen. Das ist gut für die, die das Sagen haben, für den Steuerknecht, der seine Existenz verliert, ist das böse.

Und dann haben wir noch den lieben Gott, von dem wir alles Gute erwarten, nur nicht das Böse. In unserer Erwartung stülpen wir unsere Projektion über eine Vorstellung von Gott, der unglaubliches leisten muss, nämlich zur gleichen Zeit das Gute und das Böse zu vertreten. Der arme Steuerknecht muss aber böses erleiden, hätte er doch eigentlich gutes verdient.

Ich weiß, dass der Mensch vieles erklären kann. Kann er aber auch Gott erklären? Mit primitiven Erklärungsmustern in der Schwarz-Weiß-Arithmetik? Der digitale Gott?

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Fred


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