Fast immer gibt es auch Argumente jenseits von Fachdebatten...

Andudu, Freitag, 18.06.2021, 12:21 (vor 1036 Tagen) @ Falkenauge2498 Views

...die Leute fachlich zu erschlagen, ist zu einer Marotte der Politik geworden. Man kann das beim Klimawandel (und auch bei Corona) sehr gut beobachten.

Lässt man sich hier auf eine Fachdebatte ein, hat man schon fast verloren, verschwendet jedenfalls unglaublich viel Zeit und wird bestenfalls Zweifel streuen können (egal auf welcher der beiden Seiten man kämpft), denn das Thema ist derart komplex und umfangreich, dass man keine endgültige Antwort finden wird.

Normalerweise ist es dann nützlich einen Schritt zurückzutreten und den Blick schweifen zu lassen. Für alternative Energien gibt es z.B. zahlreiche viel bessere Argumente, als ein "menschengemachter Klimawandel", den wir als einzelne Nation sowieso nicht ändern könnten. Sei es ein mehr an nationaler Unabhängigkeit oder auf Dauer geringere Kosten. Gleichzeitig wird einem die Verhältnismäßigkeit besser klar: wenn wir uns selbst wirtschaftlich dafür zu Grunde richten, haben wir gar nichts erreicht, weder für uns, noch für die Welt.

Bei Corona ist es ähnlich. Man kann ewig über die Gefährdung durch einen Virus oder seine vermeintliche (Nicht)Existenz streiten, man wird nicht zu einem Schluß gelangen. Die Frage muss grundlegender gestellt werden: sind wir bereit, Freiheit gegen Sicherheit einzutauschen? Wenn ja, dann wieviel davon? Oder nehmen wir im Extremfall auch hin, dass uns eine Seuche mehrheitlich ausräuchern könnte, dafür aber mit aufrechtem Rückgrat, als freie Bürger?

Ich bin mittlerweile der Meinung, dass man Freiheit nicht dauerhaft gegen Sicherheit eintauschen kann, weil das von den Mächtigen mißbraucht wird, um immer mehr Freiheiten zu kassieren und eine ständige Bedrohungslage aufrecht zu erhalten. Sprich: man wird sich nie mehr wirklich sicher fühlen können, aber dabei immer mehr gegängelt.

Trotzdem sollte man den Menschen nach Möglichkeit einräumen, sich selbst bestmöglich zu schützen. Etwa indem man die Anwesenheitspflicht an Schulen zugunsten von Online-Unterricht ermöglicht (könnte man generell und national mehr ausbauen, als Bildungsalternative) usw. Kurz: die Situation für positive Veränderungen nutzen, statt für Restriktionen (ich weiß, ist in der Praxis alles viel schwieriger).


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