Komplexe Steuersachverhalte und Altcoin Chaos

Echo, Dienstag, 24.11.2020, 15:23 (vor 1221 Tagen) @ Broesler2406 Views

Konzentriert man sich auf die etabliertesten Coins und macht mit denen nie irgendwas, dann ist das recht einfach, ja.

Schwieriger wird es, wenn man einen etablierten Coin als Bridge-Währung nutzt, etwa um auf eine ausländische Börse einzuzahlen um dort exotischere Coins einzukaufen. Oder auch einfach nur um online zu bezahlen. Das sind dann unter Umständen steuerrelevante Vorgänge wegen FiFo. Im klassischen Wertpapier-Banking kann man das legal umgehen indem man mehrere Banken oder Unterdepots nutzt - bei Crypto ist diese Vorgehensweise soweit ich weiß eher nicht anerkannt.

Dann ist da noch das Problem, dass ein Coin in einem halben jahr gerne mal 20000% steigt und danach 99,8% abstürzt. Da sollte man besser in den sauren Steuerapfel beißen anstatt seine Haltefrist abzuwarten.

Was auch oft passiert sind Forks. Die sind steuerlich schon wieder etwas komplexer.

Solltest du deine Coins staken oder verleihen, dann ist das 1j-Steuerprivileg ebenfalls dahin.

Dann war da noch diese eine italienische Börse die gehackt wurde. Man hatte die Wahl: Zwangsumwandlung der Altcoins in BTC abzuheben, oder im Insolvenzverfahren seine Altcoins erklagen. Der Clou: Danach sind die Märkte gefallen, somit hatte man zwar Steuerschulden aber keine nennenswerten Guthaben mehr.

Besonders böse wird es, wenn man Händler ist und Crypto-Zahlungen direkt akzeptieren möchte. Die Buchhaltung ist nur mit riesigem Aufwand betreibbar. Deswegen nutzen die meisten Händler einen zwischengeschalteten Umwandlungsservice und lassen sich in EUR/USD/... auszahlen.


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