Gedanken zu den Potentialstrukturen
"aus sich selbst heraus", Schwarmverhalten (Selbstausrichtung) oder "ohne einwirkende Kraft der Umgebung" GIBT ES NICHT.
Das ist doch relativ einfach, lieber Ashitaka,
das hast du ja hier schon so ausreichend klar ausgerollt, dass man sich das im Prinzip nur noch ausdauernd genug erlesen muss (deep learning ) bis es sich automatisch im Bewusstsein festsetzt - klarer geht ja nicht.
Es lesen halt bloss zu wenige Menschen mit ausreichend offenem Geist - es ist ja nicht der Intellekt an dem das Verständnis scheitert (der ist bei allen hier da) es sind die Sperren, Filter, Verbote und intrapsychischen Behinderungen, die wiederum auch nur aus dem Simulationsdruck der Potentialstrukturen rein knallen und uns mental würgen wie den Adler, der meinte, ein Huhn zu sein, nur weil alles um ihn herum pickte und gackerte.
Dieses Konzept kann nicht mehr falsifiziert, sondern nur noch als Schutz einfach nicht verstanden oder pauschal abgelehnt werden.
Wer sich aber mehr oder weniger deutlich der Baudrillard'schen Verwirrung, dem Simulationsdruck entziehen kann, und das ist in Teilen nicht einmal schwer, wenn man sich dem Thema spielerisch, unverfänglich und angstarm nähert "was wäre wenn" (schöne Technik!), der hat keine Chance, sich dem Charme dieser Sicht auf die Welt zu entziehen, weil das innere Kind in uns, das evolutionäre Phänomen des suchen bis man findet, im Vergleich zu den hemmenden Strukturen übermächtig wird und die Barrieren sprengt.
Genau so sind wir dahin geraten, wo wir jetzt als gesamtes System stehen.
Wir jonglieren mit immer mehr und immer geringeren Wahrscheinlichkeiten, die in der Summe dann aber doch steinharte Strukturen bieten wie die lebenden Ameisenbauten.
Ich habe jedenfalls bisher hier und überall nicht ein schlüssiges Argument gegen die Erklärung der Welt durch einwirkende und ermöglichende Potentialstrukturen gelesen, wohl aber sehr viele von klugen Menschen, die genau dieses Bild stützen und unterstreichen.
Top down vs. Bottom up - Machttheorie vom Feinsten.
Privates Wirtschaften entfaltet sich in einem geeignet strukturierten Zentralmachtsystem, wie die Saat auf dem Feld unter Einfluss von Sonne und Regen.
Der Rest deiner Ausführungen hier im Posting ergibt sich aus diesem Verständnis heraus dann ziemlich zwingend.
Es ist leider die Ausformulierung, die Darstellbarkeit, die Greifbarkeit, die alles so erschwert, aber die wird mit Zeitablauf auch immer geeigneter, wenn man keinem demenziellen Prozess anheim fällt wie einer vaskulären, kulturellen oder digitalen Demenz.
Warum wohl nutzen die angesehensten Trader keine Stop Losses und erklären
in halben Sätzen, dass sie erst gar nicht handeln würden, wenn sie nicht
sicher wären was passiert?
Bei denen haben andere Denkstrukturen die Führung übernommen, weil sie dazu durch äussere und intrapsychische/intrapersonelle Strukturen ermächtigt wurden.
Das wollen halt die Zweifler und Zauderer an diesem Konzept nicht an sich heran lassen:
Potentialstrukturen beeinflussen und ermöglichen immer "irgendwie schichtförmig aber durchdringend" (das ist so nicht richtig, aber mir fällt kein besseres Bild als die Wasserschichten in grossen bewegten Gewässern ein, aber genau das ist der Punkt), so dass es nicht wirklich ein "aussen und innen" gibt.
Zentralmachtstrukturen hocken nicht auf hohen Bäumen und in dunklen Höhlen sondern durchdringen alles von aussen nach innen indem sie dabei Teil des Durchdrungenen werden, ergeben sich aber aus dem Inneren.
Es sind die Schwingungen und nicht das Geschwungene worum es geht.
Es sind nicht die Wassermoleküle sondern deren Interaktionen, die das Gewässer ausmachen - ruhige See oder tosender Ozean können die völlig gleiche Wassermenge sein und doch ganz verschiedene Aktivitäten entfalten, weil halt gerade ein Mond darüber geht oder ein Sturm (Potentialverleihung).
Sind die weg, ist wieder totenstille Ruhe in dem nun aber nach Potentialverleihung und deren Beendigung verändertem System - das Potential war nur verliehen, hat aber verändert.
Liebe Grüße
Silke