Wert und Nutzen
Hallo Silke,
ohne Ashitaka vorgreifen zu wollen, meine Gedanken dazu.
Ganz genau. Alles gewinnt und verliert seinen Wert für uns Menschen in
der Abhängigkeit eines "haben und nicht haben müssens". Der Nutzen
einer
Einheit hingegen stellt eine von der Schuldhaftigkeit einer Einheit
unabhängige Beziehungnahme des Menschen dar.
Einspruch.
Nichts hat einen Nutzen, wenn es nicht in direkter Kausalität zum "haben
müssen" steht. Ein Hammer ist nutzlos wenn ich nichts nageln muss. Eine
Geldeinheit ebenso, wenn ich aus dem Einflussgebietes des ZMS raus bin.Kannst du deinen Gedanken näher erklären?
Man kann ja den Nutzen von etwas durchaus anerkennen, ohne das entsprechende Ding im Augenblick zu benötigen. Wenn ich einen Hammer sehe, dann denke ich vielleicht: Im Augenblick hat er keinen Wert für mich, aber vielleicht muss ich beizeiten etwas nageln, und dann wäre es gut, einen Hammer zu haben. Der Nutzen ergibt sich dann aus der antizipierten Urschuld meiner selbst (oder eines Dritten: ein Gegenstand kann auch ausschließlich für andere nützlich sein, z.B. eine Angel für einen Angler). Ein Gegenstand hat einen Nutzen, wenn er für einen Zweck geeignet ist, ohne dass dieser Zweck meinem augenblicklichen Bedürfnis entsprechen muss.
Entweder betrachtest Du es so, oder Du drehst den Gedanken um und sagst, aus der Vorahnung, eines Tages etwas nageln zu müssen, ergibt sich die Urschuld, einen Hammer besitzen zu wollen. Wie Du weißt, behagt mir eine derart breite Auslegung des Urschuldbegriffes nur wenig. Urschuld ist für mich eine Schuld, die meine Existenz beendet, wenn ich nicht termingerecht tilge. Da gehören meine sonstigen Beschaffungsimpulse nicht dazu.
Eine interessante Lehre für mich aus Deinem Austausch mit Ashitaka:
Es gibt zwei Wege, reich zu werden: Man maximiert seinen Besitz, oder man minimiert seine Bedürfnisse.
Liebe Grüße,
Naclador
--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson