Der Mensch ist Gott geworden

Mephistopheles, Montag, 17.06.2019, 21:23 (vor 1997 Tagen) @ Silke3941 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 17.06.2019, 22:20

[[sauer]] [[zwinker]] [img][/img]Das meine ich jetzt in keinster Weise blasphemisch, sondern einfach als Beschreibung des gegenwärtigen Zustands.
Es ist auch nicht so, dass der Mensch sich danach gedrängt hätte, sondern Gott schweigt und ist nicht da, wenn der Mensch ihn ruft.
Deswegen hat der Mensch die Rolle Gottes übernommen. Mehr aus einer Notlage heraus.Irgendjemand muss es ja machen.

Das könnte man bis in die kleinsten Details ausführen, ich beschränke mich aber hier auf

- Geburt und Tod
- Schulden und ihre Tilgung
- Klimawandel

Geburt und Tod waren mal die ureigenste Domäne Gottes und sind es in jeder frühen Kultur. Der Mensch nimmt hin, was Gott in seinem unerforschlichen Ratschluss beschlossen hat und erweist ihm seine Verehrung. (unsere Kultur etwa 11 - 14. Jh.
Später, im Mannesalter der Kultur, wird zwar einer oder mehrere Ärzte hinzugezogen oder weiße Frauen bei der Geburt, die letzte entscheidung liegt aber bei Gott. Der Wahlspruch des Menschen: Hilf dir selber, so hilft dir Gott. Unsere Kultur etwa 15 - 18. Jh.
Im Greisenalter ist der Mensch selber Gott geworden. Sowohl bei Geburt wie auch bei Tod geht nichts ohne Ärzte, Pharmazie und den medizinisch-industriellen Komplex.Gott ist vollkommen überflüssig geworden und taucht allenfalls noch folkloristisch auf.

Dabei ist es völlig gleichgültig, ob der Betreffende sich jetzt als gläubiger Christ, als Muslim oder irgendeine Regenbogenreligion vorkommt oder als gläubiger Atheist. Der medizinisch-industrielle Komplex ist ausschließlich selbstreferentiell, kein Arzt würde irgendeine von ihmfür notwendig erachtete Maßnahme auch nur im Geringsten ändern aufgrund der Meinung eines Pfaffen, eines Imam oder eines Schamanen. Unsere Kultur etwa 19. Jh. - Ende.

Schulden und ihre Tilgung waren die ureigenste Domäne Gottes. Gott verschuldete den Menschen und gewährte ihm Erlösung.Der Mensch hatte nur religiöse Schulden und wenn die von weltlichen Mächten eingetrieben wurden, dann war das nur statthaft, wenn diese sich auf ein göttliches Gebot berufen konnten, also Teil der religiösen Schuld waren. Es herrschte Zinsverbot. Die Wirtschaft nahm im Leben des Menschen einen sehr geringen Raumein und alles war dem unerforschlichen Ratschluss Gottes unterworfen. Unsere Kultur etwa 11-14 Jh.
Später tauchte die Geldwirtschaft auf, das Zinsverbot wurde von der Kirche abgeschafft und der Mensch wurde auf seine eigenen Füße gestellt und war für sich selbst verantwortlich, in den Bauernkriegen wurden die Bauern, die überwältiende Mehrheit der Bevölkerung, gezwungen, ihe Abgaben in Geld zu leisten. Sie mussten ihre Produkte auf dem Markt anbieten, weil das die einzige Möglichkeit war, Geld zu erhalten. Die freie Marktwirtschaft wurde mit brutalem Zwang durchgesetzt. in Notsituationen half aber immer noch die Kirche mit Gottes Gebot und der Verpflichtung, Almosen zu geben aus. Unsere Kultur etwa 15. - 18.Jh.
In der Spätzeit wird alles vom Geld diktiert, also menschengemacht, Gott spielt praktisch überhaupt keine Rolle mehr, ja, die Kirche wird selber Teil der Geldwirtschaft und hat ihre eigenen Banken und in Deutschland seit dem Reichskonkordat sogar ihre staatlich garantierten Steuereinnahmen. Erst ab diesem Moment kommt die Ideologie der Urschuld auf, die nichts, aber auch gar nichts mehr mit der religiösen Schuld zu tun hat. Gott spielt dabei allenfalls noch eine folkloristische Rolle, im Prinzip ist er aber abgeschafft. Dabei ist es wiederum völlig gleichgültig, ob der einzelen Mensch sich als gläubiger Christ, als Muslim oder als Atheist vorkommt.Keiner kann aus dem System raus.

Das Klima war die ureigenste Domäne Gottes, völlig egal, ob der nun Zeus hieß, Jupiter, Wotan oder JHWH bzw. der dreifaltige Gott. Mit Hilfe des Klimas teilte Gott dem Menschen seinen Willen mit, drückte er seinen Zorn oder Unwillen aus und erhielt ihn auch am Leben. Der Mensch konnte nur den göttlichen Willen nehmen, wie er war. Unsere Kultur etwa 10. - 14. Jh.

Später begann der Mensch, sich damit zu befassen, wie das Klima überhaupt zustande kommt, die Entdeckung von Luftdruck und Temperatur kamen auf und der Mensch richtete sich nach der Wettervorhersage oder den Bauernregeln, um das Klima möglichst für sich zu nutzen. Unsere Kultur etwa 15. - 18. Jh.

In der Neuzeit kam dann die Gottesmaschine auf, die das Wetter, wir erinnern uns, Gottes ureigenste Domäne und seine Art, dem Menschen seinen Willen mitzuteilen, für die nächsten Tage immer exakter berechnete.

Es ist ein Symbol allerersten Ranges, wenn jetzt der Mensch die Behauptung aufstellt, es gebe einen menschengemachten Klimawandel. Das ist nichts anderes als die Aussage, der Mensch ist nun Gott geworden.
Es ist auch bezeichnend, dass christliche Krchen und Amtsträger diese Behauptung übernommen haben (Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun).

Dabei spielt es keine Rolle, ob man die Theorie vom menschengemachten Klimawandel nun akzeptiert oder ablehnt; Einigkeit besteht auf alle Fälle darin, dass die Domäne Gottes nun zur Domäne des Menschen geworden ist.Man kann nicht mehr religiös dagegen argumentieren, sondern ausschließlich naturwissenschaftlich.

PS: Früher hat mal ein Optimist gemeint, der Mensch hätte Gott getötet. Das war aber nicht so.Gott ist nur abwesend.

Gruß Mephistopheles


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