Vorwärtsbesinnung, 6
Mit Cortot wären wir, ausgehend von Paris, über Wien in Sachsen
gelandet, Zwickau, Schumanns Geburtsstadt, Leipzig, Dresden und
Düsseldorf.
Weiter geht's nach Venedig, in eine etwas lasziv schaukelnde Gondel:
https://www.youtube.com/watch?v=KZNSiYX3dRo
Wie es der Pianist schafft, das Stück, über retardierende Momente einem Höhepunkt zuzusteuern, ohne daß zwischendurch auch nur einen Moment die Spannung abreißt, wäre ein Beispiel, daß es noch andere Formen von Potenz gibt, die sich oberhalb der Gürtellinie abspielen.
Chopins Barcarolle entstand vom Herbst 1845 bis zum Sommer 1846. Der Komponist widmete die Erstausgabe „Madame la Baronne de Stockhausen“, d. h. Clotilde von Stockhausen geb. Gräfin von Baudissin (1818–1891), der Gattin des Diplomaten Bodo Albrecht von Stockhausen, der von 1841 bis 1851 als hannoverscher Gesandter in Paris tätig war. Sie war die Mutter von Elisabeth von Herzogenberg, der späteren Freundin von Johannes Brahms. Chopin hatte ihrem Mann 1836 bereits seine Ballade g-Moll op. 23 zugeeignet.
Clotilde von Stockhausen besaß ein heute verschollenes, handschriftliches Widmungsexemplar der Barcarolle, das später im Besitz ihres Sohns Ernst von Stockhausen (1838–1905) war, der in Wien als Komponist, Musikkritiker und Musiklehrer tätig war. Das belegt ein Brief, den dessen Schwester Elisabeth von Herzogenberg am 3. Dezember 1877 an Brahms schrieb: „Von den drei Manuskripten, die jetzt mein Bruder besitzt, ist nur eines, die Barcarolle, die meiner Mutter gewidmet ist, echt, die beiden andern Kopien.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Barcarolle_(Chopin)
Monterone