Interessanter Beitrag
Hallo Bergamr!
Du schreibst: Die Ersetzung von eigenem, menschlichem Einsatz durch physikalisch erzeugter Kraft, egal ob Dampf, Wasser, Elektrizitität, ... hat dem Mensch einen kurzen Vorteil gebracht, der aber schneller als ihm lieb ist zu Ende geht.
Das klingt ziemlich ernüchternd, um nicht zu sagen: depressiv.
Ist das eine reale Beobachtung von Dir oder ist es eine Spiegelung der medialen Wirklichkeit?
Ich erinnere mich an die verseuchten Flüsse und Smog-Alarme noch vor der Wende.
Trotz Borkenkäfer und Brandrodungen habe ich nicht den Eindruck, daß die Welt am Ende ist und der Mensch den Planeten nach Belieben vergewaltigt. Und Afrika scheint sogar grüner zu werden.
Da draußen sah es schon einmal schlimmer aus, doch zugegeben – das ist nur meine beobachtete Welt.
Richtig spannend wird es aber hier: Auch stellt sich hier die Frage (für mich als Agnostiker), ob es dem Mensch gut geraten war, sich vom (egal welchem) Glauben abzuwenden und ein ausschließlich materialistisch geprägtes Weltbild namens 'Aufklärung' in allen Bereichen zu favorisieren.
Wenn es dem Menschen nicht dienlich war, sich vom Glauben an einen Weltgeist abzuwenden, wäre das dann nicht ein versteckter bzw. indirekter Hinweis auf dessen Existenz?
Ganz nebenbei gefragt: Warum muß eigentlich alles im Leben erklärbar sein?
Sind es nicht die kleinen Unbekannten, die das Leben lebenswert machen?
Die Freude auf das Neue, das Werden, die Hoffnung – alles das trägt das Unbekannte in sich.
Würde es uns nützen, wenn wir den genauen Tag kennen würden, an dem wir aus dieser Welt verabschieden?
Hat hier ein intelligenter Geist weitergedacht, als wir es uns eingestehen wollen?
Allein die Möglichkeit – das es so sein könnte – finde ich hilfreich.
Oder gibt es andere Gründe für diese Perspektivlosigkeit, die eher mit aktuellen politischen Verhältnissen zu tun haben?
Übrigens, in ökonomischer Hinsicht sehe ich tatsächlich große Probleme auf uns zu kommen, aber nicht weil der Mensch zu erfinderisch ist und zu sehr an den Fortschritt glaubte, sondern weil er meinte sich ewig durch`s Leben lügen zu können und immer denen folgte die volle Geldbörsen versprachen.
Der Vertrags- und Vertrauensbruch wurde zur Alltäglichkeit bzw. zum Kavaliersdelikt.
Irgendwann muß die Party auch bezahlt werden und dieser Tag scheint langsam Wirklichkeit zu werden.
Die Hinweise auf eine zerstörerische Deflation kriechen inzwischen aus allen Ritzen.
Nicht ohne Grund werden immer neue und größere Pakete geschnürt, um das Kommende aufzuschieben.
mfG
nereus