Ich hätte Beratungsbedarf.
Hallo Bernd!
Danke für den Tip.
So habe ich mich auch sofort nach einer Beratungsstelle in meiner Nähe erkundigt.
Ich wurde fündig: https://mobit.org/mobile-beratung/
Dort lese ich: Vielerorts begegnen uns Unsicherheiten und offene Fragen zum Umgang mit Rechtsextremismus, Rassismus, Verschwörungsideologien und Antisemitismus.
Äh, da muß ich mich erst einmal kundig machen, was mit Rechtsextremismus genau gemeint ist.
Bei Wikipedia lese ich u.a.:
Rechtsextremisten orientieren sich an einer ethnischen Zugehörigkeit, bestreiten und bekämpfen den Anspruch aller Menschen auf soziale und rechtliche Gleichheit und vertreten ein antipluralistisches, antidemokratisches und autoritäres Gesellschaftsverständnis. Politisch wollen sie den Nationalstaat zu einer autoritär geführten „Volksgemeinschaft“ umgestalten. „Volk“ und „Nation“ werden dabei rassistisch oder ethnopluralistisch definiert.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus
Ach so, das ist gemeint.
Also, das ist doch gerade in Israel und Palästina der Fall, wo Menschen vertrieben, gequält und ggf. getötet werden, weil sie keine Juden sind.
Irgendwo habe ich mal gehört, daß so etwas auch Rassismus genannt wird.
Den gab es auch mal bei uns – mit Schädelvermessungen und anderen wundersamen Aktivitäten – aber das ist lange her.
Im Nahen Osten ist das aber immer noch so, wobei .. von Schädelvermessungen habe ich von dort noch nichts gehört.
Aber dafür wird auf Menschen geschossen, die nur ein paar Habseligkeiten aufsammeln wollen, so wie bei einer Treib- oder Hasenjagd.
Anliegen der Mobilen Beratung in Thüringen ist es, überall dort Unterstützung anzubieten, wo Menschen sich für demokratische Grundwerte und Menschenrechte engagieren und aktiv gegen die extreme Rechte handeln wollen.
Ja, das ist ein positives Anliegen, da ich auch für Demokratie und Menschenrechte bin.
Zuerst hätte ich da aber mal eine Frage.
Heute morgen hat Frau Daubner in den ARD Kurznachrichten gemeldet, daß beim bislang erfolgten Geiselaustausch 33 Israelis und ca. 1.800 Palästinenser frei gekommen sind, wo leider auch Tote dabei waren.
1.800 / 33 = 54,55. Also ein Jude gegen 54,5 Palästinenser.
Ist ein Jude wirklich so viel wert?
Das sind ja 2 Schulklassen oder 5 Fußballmannschaften.
Und wegen des Antisemitismus.
Ich habe einmal vor langer Zeit gelernt, daß man den geographischen Raum von der Südtürkei, Syrien, Libanon, Palästina/Israel, Ägypten, Libyen usw. als semitisches Siedlungsgebiet bezeichnet.
Da wären ja auch Israel und Palästina dabei.
Kämpfen da etwa Pro-Semiten gegen Anti-Semiten?
Nein, ich Depp.
Die jüdische Bevölkerung in Israel besteht zu 95 % aus sephardischen (Ursprung/Herkunft: Spanien/Portugal) und aschkenasische Juden (Ursprung/Herkunft: Ost- und Mitteleuropa).
Das sind also gar keine Semiten.
Die Palästinenser sind aber welche, die leben doch da unten seit Jahrhunderten.
Dann handelt sich offenbar um Antisemitismus.
Was kann man tun, wenn eine Gruppe aus dem extrem rechten Spektrum eine Demonstration vor Ort anmeldet?
Soll ich jetzt ein jüdisches Bethaus oder einen Verein denunzieren oder jemanden mit Kippa, der sich mit andere Kippa-Trägern unterhält?
Ich weiß doch im Detail nicht, was diese Leute wirklich denken.
Möglicherweise distanzieren sie sich auch von dieser Tragödie in Gaza und der Westbank.
Nein, so etwas mache ich nicht.
Gemeinsam mit den Ratsuchenden vor Ort – unabhängig ob Privatpersonen, (Kommunal)Politiker*innen, Verwaltungen, Schulen, (lokale) Bündnisse, Initiativen, Vereine oder Verbände – analysieren wir die spezifische Situation, erörtern Handlungsstrategien, entwickeln Lösungsansätze und unterstützen bei der konkreten Umsetzung.
OK, dann werde ich erst einmal mit euch nach Lösungen suchen, denn die Welt ist voll von sich widersprechenden Informationen.
Und nur weil eine Person ein jüdisches Symbol verwendet, sehe ich noch keinen Anlaß einen solchen Menschen anzuschwärzen.
Das wäre ja dann so wie 1933 und in den Jahren danach und das möchte ich ganz sicher nicht mehr haben und alle die ich kenne, wollen so etwas auch nicht.
Ach so, da fällt mir noch ein, daß ich zum Thema Auschwitz auch noch Fragen hätte.
Als ich das Lager 1984 als Student besuchte, stand auf der Tafel eine Zahl von über 4 Millionen Toten.
Das wurde später von der Museums-Leitung auf 1,5 Millionen reduziert.
Gott sei Dank möchte man da sagen, denn dann haben ja 2,5 Millionen Menschen überlebt.
Es gibt dann aber noch ein verstörendes kurzes Video im Internet, wo im Rahmen eines Prozeß in Krakau von „nur“ 300.000 Toten berichtet wird.
Das fände ich noch besser, denn hätten weitere 1,2 Millionen das Grauen überstanden.
Aber irgendwie scheint diese Zahl untergegangen sein.
Ich bin verwirrt – was stimmt denn nun?
Daher werde ich das Angebot für eine Beratung annehmen - ich brauche endlich Klarheit!
mfG
nereus