Es gibt keinen einfachen Weg aus dem Wahnsinn

Zweifler, Freitag, 04.10.2024, 20:23 (vor 1 Tag, 18 Stunden, 4 Min.) @ nereus2395 Views

Es ist tragisch, was dort geschieht. Israel ist offenbar zur Zeit militärisch stärker. Ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn sich das Kräfteverhältnis umkehrt. Was wir sehen, ist das Resultat einer sich aufschaukelnden Spirale des Hasses. Jeder Versuch, in dem Geflecht von Aktion und Reaktion einen Anfang zu finden, ist zum Scheitern verurteilt.

Was nützt es Palästinensern und Juden, anzuerkennen, dass dieses Land von einwandernden Juden okkupiert wurde? Alle Juden, die jetzt in Israel leben, sind dort geboren und haben dort ihre Kindheit verbracht. Der Staat Israel überlebt in einer feindlichen Umgebung, weil er fortlaufend militärische Höchstleistungen erbringt. Die historische Erfahrung, was passiert, wenn man auf die Hilfe anderer angewiesen ist, um zu überleben, mag einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet haben. Jede Nachgiebigkeit, jede Schwäche ist existenzgefährdend. Um das zu erkennen, reicht es, sich die Freudentänze in Berlin über den iranischen Raketenangriff anzusehen.

All das zeigt, dass man Israel nicht ernsthaft zu einer Verhandlungslösung raten kann, wenn man es denn gut mit den dort lebenden Juden meint!
Der Weg, der aus diesem Wahnsinn herausführen könnte, wird immer wieder durch die radikalen Kräfte beider Seiten zunichte gemacht (Rabbin-Arafat). Das Resultat ist für die palästinensische Bevölkerung immer erdrückender. Seit der Gründung des Staates Israel gab es kaum einmal eine politische Vertretung der Palästinenser, die ernsthaft als Verhandlungspartner Israels infrage gekommen wäre (Niemand hat die palästinensische Bevölkerung in Gaza gezwungen, die Hamas zu wählen, sie hat es aber, als sie mal die Möglichkeit hatte frei zu wählen, getan). Anerkennung des Staates Israel (natürlich nicht in den heutigen Grenzen) und Gewaltverzicht wären die Voraussetzungen, um einen Friedensprozess einzuleiten und die Regierung Israels unter Zugzwang zu setzen ernsthaft zu verhandeln. Aber das hieße ja, das historische Unrecht zu akzeptieren, also kommt das nicht infrage. Als der schwächere Teil auf Gewalt als Lösung zu setzen, bedeutet aber auf längere Sicht die eigene Vernichtung! Das sehen wir gerade.


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