Trifft nur bei bejagten Raubtieren zu (große Lüge, wenn so argumentiert wird wie in Deinem Brockhaus von 1837 steht)

Hannes, Mittwoch, 12.04.2023, 01:28 (vor 592 Tagen) @ Der gestiefelte Kater4071 Views

""Menschen pflegt er nur anzugreifen, wenn er gereizt worden ist oder wenn ihn der wüthendste Hunger plagt." ..."

Hi Kater, gestiefelter, der

Meinst Du das ernst?

Zitat: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1837

Fragt sich also, welche Art von Ungleichgewicht man in den Alpen gerade vorliegen hat.

Aber ja, interessantes Thema - Gleichgewicht Mensch-Natur. Zeigt die heute übliche, mangelnde Wehrfähigkeit des Menschen auf, die im Kopf beginnt. Angst darf man keine haben, das wittert jedes Tier. Allerdings fragt sich, was mit diesem Bären los war, das ist wohl eher ungewöhnlich. Oder ob der Mensch gleich ängstlich zum Stock gegriffen hat, bereit für einen (unnötigen, sinnlosen) Kampf. Kämpfe, die man von vornherein verliert, sollte man nicht führen.

Auf mich ist mal aus 200 Metern Entfernung ein zähnefletschender Kampfhund zugerannt gekommen, hinten der Besitzer verzweifelt rufend ohne Gehör. Ich blieb stehen, die Arme schützend verschränkt, hab mich zur inneren Ruhe gezwungen, bereit dem Vieh ab einer kalkulierten minimalen Entfernung entschlossen in die Fresse zu treten (hier war ein Kampf realistisch zu gewinnen, ich hab flinke Füße ...). Interessanterweise machte es dann 10 Meter vor mir eine Vollbremsung, schaute blöd, und rannte brav zurück.

Das innere Umschalten in einen Kampfmodus kombiniert mit einem energetischen Friedensangebot (hier die passive, starre Haltung, welche wahlweise für "überleg es dir gut, du Trottel" oder "spiel mit jemand anderem" steht), spricht jene universale Sprache der Natur, die der moderne Intellektuelle leider oft nicht mehr versteht.

Abgesehen davon, dass mein Sohn mal in so einer Situation war, weit weg von mir, auf einer Wiese panisch rennend vor dem Hunde ...
Und, zweitens, ein Nachbar mir gegenüber so argumentierte: Kinder sind selber schuld, wenn sie seinen Dobermann reizen (Stock am Lattenzaun langklappern lassen) und der Hund dann drüberspringt ...

Selber erlebt! Ich kenne mich aus mit Hunden.

Ich will nicht abschweifen.

Ein Kanadischer Bio-Professor hatte mal einen guten Artikel verfasst. Kernaussage: Wölfe sind nur Menschenscheu, wenn sie gejagt werden. Aber auch das ist nicht 100%-ig sicher. Beispiel: Zahnlose aus dem Rudel gejagte ehemalige Rudelführer holen sich dann mangels Alternative auch mal ein Kind. Die sind nicht dumm, aber natürlich ohne Moral.
[[ironie]]

Sogar statistisch nachweisbar, diese todsichere Prognose, weil nach der "Wende" das sowjetische Archiv geöffnet wurde, wiss. nachgewiesen: Sprunghafter Anstieg der tödlichen Wolfsangriffe in der Taiga. Die Sowjets hatten wegen des Bürgerkriegs den Muschiks die Waffen weggenommen. So was kommt von so was.
[[kotz]]

Uns sollte klar sein, dass Wölfe ihrer Grenzen ausloten. Denn: Was stimmt, ist, dass sie nicht dumm sind.

Leider ist das alles bekannt und dokumentiert, seit Jahrhunderten. Leider, weil es niemenden zu interessieren scheint.

Wieso soll ich neuerdings Waffen tragen gegen wilde Tiere? Was ist das für ein Sch???--Vorschlag hier?!

Tipp Unterschied Wolf/Hund: Wolf anstarren, Hund nicht (wird provoziert). Wölfe gehen auf hinkende, alte Menschen los, oder Kinder, falls ... Also stark tun, falls Wolf ...

Gute Nacht.

H.

PS: Zuerst nähern sie sich Tierherden, dann menschlichen Siedlungen, dann knabbern sie testweise auch mal Menschen an oder Kuh-Euter, dann fehlen irgendwann die ersten Kinder. Alles bekannt, wie gesagt.


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